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Aichach-Friedberg: Kuka erteilt Gewerbepark in Mering eine Absage

Aichach-Friedberg

Kuka erteilt Gewerbepark in Mering eine Absage

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    Kuka nimmt von seinem Projekt in Mering Abstand.
    Kuka nimmt von seinem Projekt in Mering Abstand. Foto: René Lauer (Archiv)

    Seit Monaten sind der geplante Gewerbepark Mering West und die Ansiedlung des Logistikers Honold mit dem Roboterhersteller KukaKuka ein beherrschendes Thema im Süden des Landkreises Aichach-Friedberg. Doch alle Bemühungen der Marktgemeinde und alle Auseinandersetzungen über die umstrittene Gewerbeansiedlung waren vergebens. Kuka hat sich gegen den Standort Mering entschieden.

    Diese Informationen unserer Redaktion bestätigte am Mittwoch Kuka-Sprecherin Katrin Stuber-Koeppe. Ausschlaggebend seien unternehmerische Gründe. Mit den Protesten vor Ort habe dies nichts zu tun. Entscheidend sei vielmehr das Gesamtstandort-Konzept des Kuka-Konzerns, das im Sommer kommuniziert wurde. In dieses soll sich auch die Logistik einfügen. Demnach sollen keine neuen Standorte eröffnet werden, sondern Kuka will bei bewährten Flächen bleiben. Konkret heißt das, dass die benötigten Kapazitäten in der

    Im Gemeinderat hatte es Kritik gegeben

    Bürgermeister Hans-Dieter Kandler hatte die Nachricht am späten Dienstagabend vom Honold-Firmenchef erhalten. Für ihn platzen damit sämtliche Planungen des vergangenen halben Jahres. Kandler hatte mächtig auf die Tube gedrückt, um das Projekt weit genug voran zu bringen, damit der Gewerbepark rechtzeitig für Kuka genehmigungsreif ist. Der Zeitdruck hatte im Gemeinderat immer wieder für Kritik gesorgt – zuletzt in einer Finanzausschusssitzung am Dienstag. Entsprechend bitter ist die Absage für den Bürgermeister. „Ich habe mich weit aus dem Fenster gelehnt. Jetzt bin ich blamiert. Ich stehe mit nackertem Hintern da“, sagte er am Mittwoch offen.

    Er ärgert sich über Kuka. Das Unternehmen habe nämlich deutlich positive Signale in Richtung Mering gegeben. Doch nach einem Wechsel im Management habe sich der Kurs gedreht. „Ein Restrisiko war immer da, so lange wir die Zusage nicht hatten. Es ist bitter, dass dieses Restrisiko nun eingetreten ist“, erklärt der Bürgermeister.

    In Mering werden die Planungen nun wieder von vorne beginnen. Denkbar wäre es, dass die Firma Honold ein anderes interessantes Unternehmen für den Standort gewinnt. Wenn dann werde die Honold-Ansiedlung aber deutlich kleiner ausfallen als bisher angedacht, sagt Kandler. Insgesamt werde die Marktgemeinde wahrscheinlich zu ihrer Anfangsplanung zurück kehren. Ursprünglich war in dem Areal ein kleinteiligeres Gewerbegebiet vorgesehen. Auch der zuletzt stark diskutierte Ankauf der verhältnismäßig teuren Ausgleichsflächen im Lechfeld werde weiter abgewickelt. „Die brauchen wir ja trotzdem“, meinte Bürgermeister Kandler.

    Und was sagt Honold?

    Überraschend kam die Kuka-Absage auch für Heiner Matthias Honold. „Das ist schon schade“, sagt er. Natürlich trage das Unternehmen die bisherigen Kosten für das Bebauungsplanverfahren und wolle dieses auch weiterführen. „Wir wollen nach wie vor ein Teil von Mering werden“, sagt Honold. Sein Unternehmen habe in Augsburg viele Firmen als Partner, darunter Airbus und Premium Aerotec. Die Zusage Merings für die Gewerbeflächen war bisher allerdings an die Kooperation mit Kuka geknüpft. Man werde sich bemühen, ein neues Konzept zu bringen, das den Gemeinderat ebenfalls überzeugt, sagt Honold. 

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