Am World-Pride-Day werden üblicherweise in vielen Teilen der Welt die Regenbogenfahnen geschwenkt. Menschen kommen zusammen und setzen ein Zeichen gegen Diskriminierung und für die Gleichstellung von Schwulen, Lesben, trans- und intersexuellen Menschen.
Seit 49 Jahren ist das gang und gäbe. Muss dieses Jahr wegen Corona darauf verzichtet werden? „Nein“, lautet die Antwort des Grünen-Kreisrats Stefan Lindauer. Sein Vorschlag lautet, diesen Samstag die Rathäuser und Landratsämter der Region mit Regenbogenflaggen zu schmücken.
World-Pride-Day: Pöttmes' Bürgermeister war als einer der ersten dran
„Wir wollen als Gemeinde ein Zeichen setzen, das Grundgesetz muss gelebt werden“, erklärt Mirko Ketz. Der Bürgermeister von Pöttmes hat als einer der ersten die Teilnahme seiner Gemeinde an der Aktion bestätigt. Auch Mering hat bereits früh dem Vorschlag zugestimmt. „Dem Antrag, der auf Kreisebene gestellt wurde, wurde bei uns auf dem kurzen Weg stattgegeben“, sagt Bürgermeister Florian Mayer.
Er findet, dass man sich besonders jetzt, wo es keine anderen Aktivitäten gebe, zumindest auf diese Weise beteiligen könne. Der Aufwand für die Stadt selbst sei gering, erklärt Klaus Habermann, Bürgermeister von Aichach. Die Regenbogenfahnen werden von den Grünen selbst beschafft. Auch er hat für die Aktion schnell sein Okay gegeben. „Als offene, bunte und tolerante Stadt darf man - wie ich finde - durchaus mal ,Flagge zeigen‘ “, betont er.
Merings Bürgermeister Mayer: "Menschenrechte sind Menschenrechte!"
Dieser Meinung ist auch Mayer. Er legt neben dem Thema Geschlechtergerechtigkeit aber ebenso Wert auf anderes. „Bei uns gibt es das Aktionsbündnis ,Mering ist bunt’. Hier geht es um generellere Themen und um ein interkulturelles Miteinander“, sagt er. Das Aktionsbündnis setzt sich aus verschiedenen politischen Gruppierungen und Vereinen zusammen. „Menschenrechte sind Menschenrechte“, betont Mayer.
Egal, um welches Thema es im Speziellen gehe. Auch in Kissing gibt es Initiativen, die sich für ein interkulturelles Miteinander einsetzen. Bürgermeister Reinhard Gürtner, dessen Gemeinde auch an der Aktion teilnehmen wird, berichtet über den örtlichen Integrationszirkel und den Asylhelferkreis.
Ob sich aus der Aktion der Grünen eine besondere Wirkung erzielen lässt, werde sich zeigen, überlegt Habermann. Auch Gürtner sagt: „Wir sind eine ländlich strukturierte Gemeinde. Natürlich ist hier weniger los als zum Beispiel in München.“
In Friedberg hat man sich schon vor dem Antrag der Grünen dazu entschlossen, am Rathaus eine Standarte zu hissen. Bürgermeister Roland Eichmann betont: „ Die Parade musste wegen der Pandemie leider ausfallen, trotzdem sind wir uns unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst.
Deshalb wollen wir durch Symbolpolitik ein Zeichen setzen.“ Darüber hinaus finden in Friedberg jedes Jahr einige Aktionen für die Gleichheit der Menschen statt. Beispielhaft nennt Eichmann das Hissen der Tibet-Flagge.
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