Jedes Jahr im Frühjahr, wenn das Wetter immer besser wird, ist die Freude über frisches heimisches Obst und Gemüse groß. Auch viele Kräuter fangen an zu sprießen, so wie der Bärlauch mit dem sich so vieles in der Küche anstellen lässt. Friedberger Köche und Kräuterexperten teilen raffinierte Rezepte und Sammelstellen.
Achtung: Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen
Bärlauch ist ein Wildgemüse und gibt sich an seinem markanten Knoblauchduft zu erkennen. Im Frühjahr machen sich viele Liebhaber auf, um Bärlauch in Wäldern oder an Bachläufen zu pflücken. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen ist groß und kann zu schweren Vergiftungen führen. Wer sich nicht sicher ist, ob er die richtige Pflanze erwischt hat, sollte den Bärlauch lieber auf dem Markt oder in der Gärtnerei erwerben. Beispielsweise in der Gärtnerei und Blumengeschäft Viola in Friedberg. Geschäftsführerin Jutta Mayr erzählt, dass sie jedes Jahr ein paar Quadratmeter Bärlauch anpflanzt und die daraus gebundenen Sträußchen sehr beliebt bei der Kundschaft sind.
Maria Voigt vom Bund Naturschutz in Friedberg rät: "Am besten pflückt man von jeder Bärlauchpflanze ein Blatt und reißt nicht ganze Pflanzen aus, damit die Pflanze weiterhin Fotosynthese betreiben und im nächsten Jahr wieder wachsen kann." Bestmöglich geht man Bärlauch sammeln, bevor dieser blüht, denn sonst kann es zu einem bitteren Geschmackserlebnis kommen. Wenn man in der Natur Bärlauch pflückt, sollte man die Landschaftsschutzgebiete beachten und nur haushaltsübliche Mengen mitnehmen. Maria Voigts Tipp zum Bärlauchsammeln ist die Nussallee in Friedberg.
Auch in der Facebook-Gruppe "Du kommst aus Friedberg (Bayern), wenn ..." wurden Orte geteilt, an denen sich Bärlauch finden lässt. So zum Beispiel in Wulfertshausen, unterhalb des Spielplatzes in der Breitenbergstraße oder am Rothenberg in Friedberg.
Bärlauchbutter- oder pesto schmeckt besonders lecker
Monika Hofmann von den Friedberger Kräuterweibern braucht stattdessen nur in ihren Garten zu gehen, denn dort hat sie Bärlauch angepflanzt. "Riecht ganz massiv nach Knoblauch", sagt sie. Auch Monika Hofmann warnt vor der Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Gewächsen. Am liebsten stellt sie aus den geernteten Blättern Bärlauchbutter her und verrät auch direkt ihr Rezept: Dafür muss man etwas Butter zimmerwarm werden lassen, anschließend die Blätter klein zupfen und pürieren und schließlich alles mit etwas Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zitronenabrieb vermischen. Als Beilage zum Grillen oder um direkt das Fleisch damit zu bestreichen, sei die Butter perfekt geeignet. Eine weitere Gaumenfreude ist Bärlauchpesto. "Man sollte es aber immer wieder mit Öl bedecken, wenn man etwas davon genommen hat. Sonst schimmelt es", weiß Monika Hofmann.
Auch in den Friedberger Restaurants kommt zu dieser Jahreszeit Bärlauch zum Einsatz. Christoph Manek, Koch beim Zieglerbräu, bietet Bärlauchsuppe mit eigens hergestellter Bärlauchpaste an, während Angelika Indich, Wirtin bei der Kussmühle von Bärlauchpesto schwärmt. Sie verrät, dass in Gersthofen ein gutes Feld zum Bärlauch pflücken sei.
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