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Aichach-Friedberg: Grüne setzen auf neue Wege bei Kliniken an der Paar

Aichach-Friedberg

Grüne setzen auf neue Wege bei Kliniken an der Paar

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    Sie wollen die Grünen im Landkreis Aichach-Friedberg voranbringen (von links): Claudia Eser-Schuberth, Wolfgang Pfeiffer, Christina Haubrich, Stefan Lindauer, Marion Brülls und Magdalena Federlin.
    Sie wollen die Grünen im Landkreis Aichach-Friedberg voranbringen (von links): Claudia Eser-Schuberth, Wolfgang Pfeiffer, Christina Haubrich, Stefan Lindauer, Marion Brülls und Magdalena Federlin. Foto: Andreas Alt

    Die Grünen im Kreis erhoffen sich einigen Auftrieb von der Kommunalwahl im März. Manche trauen ihnen zu, ihren Stimmenanteil bayernweit zu verdoppeln. Dass sie dementsprechend künftig mit zehn statt bisher fünf Räten im Kreistag vertreten sein werden, glaubt Spitzenkandidat Stefan Lindauer, der sich auch um den Landratsposten bewirbt, zwar nicht, aber „wir werden, auch in den Gemeinden, deutlich mehr werden.“ Fünf neue Ortsverbände sind seit der letzten Wahl 2014 gegründet worden.

    Grünen-Kandidat in Aichach-Friedberg ist einer der jüngsten Bewerber Bayerns

    Lindauerist mit 23 Jahren einer der jüngsten Landratswerber in ganz Bayern. Das sieht er als Vorteil: „Der Nervenkitzel liegt im Neuen.“ Sein Kandidatenteam sieht er als attraktive Mischung von Erfahrenen und Neulingen. Die Grünen hätten sich verjüngt und seien weiblicher geworden. Sie wollten nicht wie CSU und SPD nur den Status quo verwalten, aber: „Wir bleiben unserer Linie treu.“ Das, womit die Klimaaktivistin Greta Thunberg derzeit Aufsehen erregt, hätten die Grünen schon vor 30 Jahren gesagt, erklärte Kreistagskandidatin Claudia Eser-Schuberth. Das falle vielen auf.

    Eines der wichtigsten kommunalen Themen ist für die Grünen die Zukunft der Kliniken an der Paar. Eser-Schuberth sprach von einem „Kampf ums Überleben“. Eine Privatisierung der Krankenhäuser lehnen die Grünen entschieden ab; ebenso wenig komme eine Schließung infrage. Es werde aber nicht mehr alle Angebote in beiden Häusern geben.

    Wichtig sei, dass sie weiter von der Bevölkerung angenommen werden, das heißt, dass Aichacher für bestimmte Behandlungen auch ins Friedberger Krankenhaus gehen und umgekehrt. Große Hoffnungen werde in die neue Geschäftsführung gesetzt. „Wir wollen das weiter konstruktiv begleiten“, sagte Eser-Schuberth.

    Die Grünen wollen im Landkreis auch auf das Thema Gesundheit setzen

    Die Landtagsabgeordnete Christina Haubrich, die dort in der Fraktion für Gesundheitsthemen zuständig ist, sagte, der Fehler liege im System. Die Krankenhausplanung müsse verändert werden. Es dürfe nicht dazu kommen, dass Patienten bei geplanten Operationen in Spezialkliniken abwandern. Auf die Gesundheitsversorgung auf dem Land müsse mehr geachtet werden. Das betreffe auch die Versorgung mit niedergelassenen Ärzten, den Rettungsdienst und Notärzte sowie eine sichere Arzneimittelversorgung. Der Kreis könne von der Gesundheitsregion plus, einem Netzwerk von Gesundheitseinrichtungen, profitieren. Studenten der neuen Augsburger Medizin-uni könnten im Kreis wohnen.

    Bei der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs geht es nach Ansicht von Kreistagskandidatin Marion Brülls mit dem Denken zu langsam voran. Es werde immer auf die hohen Kosten verwiesen, aber es müssten nicht 60-sitzige Busse im Stundentakt herumfahren. Die Möglichkeit, Anrufsammeltaxis zu nutzen, werde viel zu wenig publik gemacht. Beim Radwegekonzept müsse der Kreis nun mit den Kommunen Kontakt aufnehmen. „Wir haben vieles angestoßen, das muss nun mit Inhalt gefüllt und umgesetzt werden“, sagte Brülls. Ein wichtiges Anliegen ist den Grünen eine Tagesklinik für psychisch Kranke. Daran arbeite ihre Partei schon seit 15 Jahren, sagte Brülls, nun müsse sie zeitnah kommen. Zudem sei Schulsozialarbeit an Gymnasien nötig, auch wenn es dafür keine Landesförderung gebe.

    Gibt es im Kreis Aichach-Friedberg zu wenig Biotope?

    Wolfgang Pfeiffer, der sich bei den Grünen vor allem um Naturschutz kümmert, forderte mehr Platz für Biotope. Dafür müssten bis 2030 zehn bis 15 Prozent der Fläche zur Verfügung gestellt werden. Die Osttangente lehnte er wegen des Flächenverbrauchs ab. Pfeiffer sprach sich für einen Biotopverbund aus, für mehr Streuobstwiesen und artenreiches Dauergrünland. Das sei aber nur zusammen mit den Landwirten machbar.

    Nicht unumstritten ist bei den Grünen das Inklusionsmodell an der Friedberger Vinzenz-Pallotti-Schule. Ziel müsse sein, dass betroffene Kinder an Regelschulen zurückkehren könnten. Nicht mehr gebrauchte Räume könnten anderen Schulen zugeschlagen werden. „Andere Länder sind uns da weit voraus“, beklagte Brülls.

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