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Aichach-Friedberg: Grüne fordern: 25 Menschen aus Moria im Kreis Aichach-Friedberg aufnehmen

Aichach-Friedberg

Grüne fordern: 25 Menschen aus Moria im Kreis Aichach-Friedberg aufnehmen

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    Nach dem Brand in Moria leben Tausende Menschen auf der Straße. Die Grünen wollen 25 von ihnen im Landkreis aufnehmen.
    Nach dem Brand in Moria leben Tausende Menschen auf der Straße. Die Grünen wollen 25 von ihnen im Landkreis aufnehmen. Foto: Petros Giannakouris, dpa

    In einem Dringlichkeitsantrag fordert die Kreistagsfraktion der Grünen den Landkreis auf, die Aufnahme von 25 Geflüchteten aus Moria zu signalisieren. Das Lager auf der griechischen Insel Lesbos mit 13.000 Bewohnern war diese Woche abgebrannt. „Der Landkreis Aichach-Friedberg darf die Augen vor diesem unerträglichen Elend auf europäischem Boden nicht verschließen und muss Verantwortung übernehmen“, betont Marion Brülls, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag.

    Das griechische Lager müsse jetzt evakuiert und die Menschen müssten in Sicherheit gebracht werden. „Es wäre genug Zeit gewesen, das Höllenlager Moria bereits vor dem Ausbruch des Corona-Virus und der Brände zu evakuieren, bei einer Lösung wurde auf Zeit gespielt“, meint Brülls weiter.

    Grüne Aichach-Friedberg: "Die Situation in Moria ist eine Schande"

    Auch der Kreisvorsitzende der Grünen, Stefan Lindauer, sagt: „Die Situation in Moria ist eine Schande für die gesamte Europäische Union und die Quittung der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik der letzten Jahre.“ Der Dringlichkeitsantrag solle „die Werte Europas vor Ort verteidigen“, erklärt Lindauer weiter. Eine gemeinsame europäische Lösung wäre ihm zufolge zwar sinnvoll und wünschenswert, doch in der aktuellen Konstellation hält er sie für nahezu unmöglich. Doch: „Wenn es brennt, rettet man Menschen, egal wo und egal welcher Herkunft.“

    Wie steht Landrat Klaus Metzger (CSU) zu dem Thema? „Wenn in unserer Region Bedarf wäre, Flüchtlinge aus dem Lager Moria aufzunehmen, wird der Landkreis Aichach-Friedberg selbstverständlich – wie bislang immer – seinen Beitrag leisten“, so Metzger auf Anfrage unserer Redaktion.

    Landrat Metzger: Vorgehen in Sachen Moria muss übergeordnet organisiert sein

    Zu berücksichtigen seien der bundes- und bayernweite Verteilungsschlüssel und – natürlich – geltendes Recht. Das Vorgehen müsse in jedem Fall übergeordnet organisiert sein. Der Landkreis könne also nicht in Eigeninitiative Menschen aus Lesbos holen. Unter den genannten Voraussetzungen würde es aber nicht an den Kapazitäten in den Asylunterkünften scheitern.

    Die Grünen erinnern auch daran, dass die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) gleich nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria Bereitschaft signalisiert hatte, Flüchtlinge in Augsburg aufzunehmen. In einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer und den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (beide CSU) schrieb Weber, Augsburg wolle Flüchtlinge von Lesbos aufnehmen.

    „Nach den aktuellen Geschehnissen bitten wir, erneut zu prüfen, ob eine baldige Einreise von schutzbedürftigen Geflüchteten ermöglicht werden kann. Die Stadt Augsburg würde dies sehr begrüßen und soweit möglich auch gerne unterstützen“, so Weber. Weber erntet für diesen Vorstoß auch Kritik, zumal es den Verdacht gibt, dass Flüchtlinge das Lager selber angezündet haben.

    Am 12. September Kundgebung zu Moria in Augsburg

    Die Lage in Moria und in anderen griechischen Lagern gilt allerdings seit Jahren als katastrophal: Sie sind überfüllt und die hygienischen Zustände miserabel. Am Samstag findet um 17 Uhr auf dem Elias-Holl-Platz beim Rathaus eine Demonstration unter dem Motto „Evakuiert Moria – Wir haben Platz“ statt. Veranstalter sind der Augsburger Flüchtlingsrat und der Arbeitskreis Lesbos Augsburg.

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