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Aichach-Friedberg: Der Respekt geht über Parteigrenzen

Aichach-Friedberg

Der Respekt geht über Parteigrenzen

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    Der Respekt geht über Parteigrenzen
    Der Respekt geht über Parteigrenzen

    Aichach-Friedberg. Über die Parteigrenzen hinweg war Horst Köhler ein geschätzter Bundespräsident. "Schade" fand darum nicht nur CSU-Kreisvorsitzender Peter Tomaschko den überraschenden Rücktritt des Staatsoberhauptes. Auch beim politischen Gegner wurden ihm Ehrenhaftigkeit und Konsequenz bescheinigt. Trotz der Nähe zur Union und zur Wirtschaft habe Köhler auch Positionen vertreten, die konträr zur Regierung waren, sagte der Kreissprecher der Grünen, Klaus Becker.

    "Ich finde es wirklich bedauerlich, dass ein so integrer Bundespräsident zurücktritt", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Erwin Lotter. Die Äußerungen, die Horst Köhler gemacht habe, seien vielleicht etwas missverständlich gewesen, aber es könne keinen Zweifel geben, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft auch freien Zugang zu den Seewegen und zu den Handelswegen geben müsse. "Das zeigt, wie aggressiv die Opposition ohne Rücksicht auf eine Beschädigung des höchsten Staatsamtes um sich schlägt, um politisch Honig daraus zu saugen." "Köhler hat ein offenes Wort gepflegt und den Finger in die Wunde gelegt", sagte CSU-Chef Tomaschko, dem Neutralität und Überparteilichkeit des Staatsoberhaupts sehr gut gefielen. Für Tomaschko war Köhler einer der besten Bundespräsidenten, die Deutschland bisher hatte. Sehr schwierig dürfte aus Sicht des CSU-Politikers die Wahl des richtigen Nachfolgers sein. Er oder sie sollte in allen gesellschaftlichen Bereichen anerkannt sein und nicht aus der aktuellen

    Dass Köhler sein Amt relativ gut gemacht habe, glaubt auch der Friedberger SPD-Vorsitzende Wolfgang Strobel. Er erinnert an die kritische Haltung Köhlers gegenüber manchem Gesetz der CDU-geführten Bundesregierungen. "Menschen wachsen mit ihren Anforderungen. Man hätte Horst Köhler das am Anfang eigentlich nicht zugetraut."

    Die Äußerungen zu den Bundeswehreinsätzen hält Wolfgang Strobel allerdings für unglücklich - und den daraus resultierenden Rücktritt für konsequent. "Das entspricht der Linie, die er bisher gefahren hat." Auch nach Ansicht der Grünen ist Horst Köhler wegen dieses Interviews zu Recht in die Kritik geraten. Kriegseinsätze, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, seien nicht im Einklang mit dem Grundgesetz, findet Klaus Becker. Er findet allerdings Köhlers Begründung überraschend.

    Bleibt Bundesregierung handlungsfähig?

    "Anstatt einen Irrtum zuzugeben, sagte er, die Kritiker hätten sein Amt beschädigt. Aber in Wirklichkeit macht er das." Dennoch bereitet dem Grünen-Sprecher Köhlers Rücktritt Sorge. In der jetzigen Situation bräuchten wir handlungsfähige Bundesregierung und Bundespräsidenten."

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