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Aichach-Friedberg: Demo der Landwirte aus dem Wittelsbacher Land: "Es brennt!"

Aichach-Friedberg

Demo der Landwirte aus dem Wittelsbacher Land: "Es brennt!"

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    Mit einem Mahnfeuer vor dem Bauernmarkt möchten die Bauern auf sich aufmerksam machen und wenigstens ein bisschen was bewegen.
    Mit einem Mahnfeuer vor dem Bauernmarkt möchten die Bauern auf sich aufmerksam machen und wenigstens ein bisschen was bewegen. Foto: Sabine Roth

    Wer am Montagabend gegen 19 Uhr am Bauernmarkt in Dasing vorbeifuhr, wird sich gewundert haben, warum es auf dem Feld neben der Autobahn lichterloh gebrannt hat. Der Grund: Die umliegenden Bauern wollten mit diesem Mahnfeuer auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machen.

    Und das Interesse war groß. Knapp 100 Bäuerinnen und Bauern, darunter auch die Schlepperfreunde mit ihren großen Traktoren, demonstrierten friedlich unter Einhaltung der Corona-Richtlinien. Alles lief geregelt ab. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort, um für die notwendige Sicherheit zu sorgen.

    Der Frust unter den Landwirten in Aichach-Friedberg ist groß

    Der Grund ist das neue Insektenschutzgesetz, über das das Bundeskabinett in Berlin ("Aktionspaket Insektenschutz") heute entscheiden möchte. Geht es nach dem Willen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf 800.000 Hektar in Bayern - und damit auf 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche - verboten oder massiv eingeschränkt werden. Dies wollen sich die Mitglieder des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Aichach-Friedberg nicht mehr gefallen lassen. Denn der Frust ist groß.

    "Wir kommen hier zentral am Bauernmarkt zusammen, weil es wieder einmal brennt", sagte BBV-Kreisobmann Reinhard Herb. Er forderte einen fairen Umgang miteinander, der verloren gegangen sei. "Wir sind bereit, viel zu geben. Aber jetzt wird es unanständig. Da wird über unsere Köpfe hinweg entschieden. Mit diesem Mahnfeuer möchten wir zumindest ein bisschen was bewegen. Auch ein steter Tropfen höhlt den Stein", so Herb.

    Mit dem Spruch "Niemand soll es je vergessen, Bauern sorgen für das Essen!" demonstrierten die Bauern gegen das neue Insektenschutzgesetz.
    Mit dem Spruch "Niemand soll es je vergessen, Bauern sorgen für das Essen!" demonstrierten die Bauern gegen das neue Insektenschutzgesetz. Foto: Sabine Roth

    "Wir brennen nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Artenvielfalt und den Umweltschutz. Das zeigen auch die Zahlen in Bayern: Auf mehr als der Hälfte der Bauernhöfe und rund 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wird nach den Vorgaben der Agrarumweltprogramme gewirtschaftet", betont Kreisobmann Herb.

    Kreisbäuerin Sabine Asum fordert Kooperation statt Verbote

    Die von Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgeschlagenen Maßnahmen hätten insbesondere dort gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft, wo Bauern in Flora-Fauna-Habitat-Zonen, Vogelschutz- und Naturschutzgebieten wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen hätten, ihn pflegen und erhalten. "Wir brauchen Kooperationen statt neuer Verbote. Denn Naturschutz geht nur mit uns Bäuerinnen und Bauern!", sagt Kreisbäuerin Sabine Asum.

    Nicht nur in Dasing gibt es Protest gegen das Insektenschutzgesetz, der Widerstand gegen das geplante Gesetz ist groß. Und das bundesweit. In Berlin demonstrieren Landwirte, der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl macht die Betroffenheit in einer aktuellen Videobotschaft deutlich. In einem Brief an Ministerpräsident Söder sowie die bayerischen Kabinettsmitglieder fordert Heidl: "Stoppen Sie die überzogenen Vorschläge von Bundesumweltministerin Schulze!"

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