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Aichach-Friedberg: Das wird die Landesausstellung in Friedberg alles zeigen

Aichach-Friedberg

Das wird die Landesausstellung in Friedberg alles zeigen

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    Erschütterung, Trauer, tiefe Ergriffenheit: Diese Darstellung des „Marientods“ zeigt in Gestik und Mimik die Gefühle der Personen. Der Realismus dieser spätmittelalterlichen Holzskulpturen ist gewollt. So mögen Bürgerinnen und Bürger vor über 500 Jahren ausgesehen haben.
    Erschütterung, Trauer, tiefe Ergriffenheit: Diese Darstellung des „Marientods“ zeigt in Gestik und Mimik die Gefühle der Personen. Der Realismus dieser spätmittelalterlichen Holzskulpturen ist gewollt. So mögen Bürgerinnen und Bürger vor über 500 Jahren ausgesehen haben. Foto: Stadt Ingolstadt, Rössle

    Das Friedberger Schloss ist wieder eine Baustelle. Nicht einmal eineinhalb Jahre nach der Eröffnung haben Handwerker und Gestalter erneut das Sagen übernommen, denn in zwei Monaten fällt der Startschuss für die Bayerische Landesausstellung 2020 „Stadt befreit – Wittelsbacher Gründerstädte“. Zum Festakt am Nachmittag des 28. April hat unter anderem Ministerpräsident Markus Söder sein Kommen zugesagt.

    Alles sei gut in der Zeit, versicherten nun im Kulturausschuss des Friedberger Stadtrates Peter Wolf (Haus der Bayerischen Geschichte) und Bürgermeister Roland Eichmann. Wolf lobte die „gute Zusammenarbeit mit Friedberg“ und gab den Stadträten einen Überblick, wie die Schau im Wittelsbacher Schloss konzipiert ist, nämlich ein bisschen wie ein Museum gewordener Historienroman. Sie will die Gründungsphase der bayerischen Städte schildern und das Leben anschaulich machen, das viele aus eben solchen Romanen zu kennen meinen. Und so sieht der Rundgang durch das Schloss dann aus:

    • Rittersaal: Der Rundgang startet im Rittersaal im Erdgeschoss. Motto des Raumes: „Bayern 1180 – zentrale Orte, wenige Städte“. Am Beginn des Ausstellungsrundgangs in Friedberg treffen die Besucher auf eine raumprägende Karte. Sie zeigt Bayern um 1180 – ein Land mit Klöstern, Burgen, Dörfern, aber fast ohne Städte. Die Karte ist eine Raumskulptur, in der die zentralen Orte dreidimensional mit Leuchtelementen hervorgehoben werden. „Die Schau ist stark alltagsgeschichtlich und wendet sich dem Stadtbürger zu“, erläuterte Wolf. So wird ein alter Geldschrank gezeigt, weil sich damals das Geldwesen entwickelte. Auch die fast lebensgroße Steinfigur eines Notars aus Brescia ist zu sehen.
       
    • Remise: Unter dem Titel „Gründungsfieber: Wie in Bayern im 13. Jahrhundert neue Städte entstehen“ geht es in der benachbarten Remise weiter. „In drei Generationen gab es eine Riesenentwicklung“, erläutert Wolf. Präsentiert wird unter anderem ein außergewöhnlicher Türsturz aus einer romanischen Kirche in Deggendorf. „Das ist Kunst aus 2000-Einwohner-Städten.“

    So bunt wird die Landesausstellung in Friedberg

    • Festsaal: Ein besonderes Raumerlebnis verspricht der Große Saal im ersten Stock unter dem Motto „Wie Städte in die Höhe wuchsen: Höllische Gassen, paradiesische Plätze“. In sechs Sequenzen wachsen dort die Ausstellungsbereiche nach oben, um das Motto räumlich umzusetzen. Wie Stadtviertel beschäftigen sich Kuben mit dem Leben und Bauen in den Städten. Anhand von Gemälden erfahren die Besucher, wie die Mode, wie Feste damals aussahen. Es geht aber auch um Treffpunkte, darum, „wo Stadt stattfand“, etwa an Brunnen und in Stuben.

    Infos zur Landesausstellung in Aichach und Friedberg

    Die Ausstellung: Die Bayerische Landesausstellung 2020 hat das Thema „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte“. Sie findet vom 29. April bis 8. November in Aichach und Friedberg statt, täglich von 9 bis 18 Uhr. Eröffnet wird sie am Dienstag, 28. April, in Friedberg von Ministerpräsident Markus Söder.

    Die Ausstellungsorte: Exponate der Schau sind die beiden Städte an sich. In Aichach ist es zudem das „Feuerhaus“, das alte Feuerwehrhaus an der Martinstraße. Dort werden mit Medieneinsatz mittelalterliche Stadtwelten erschaffen. Im Friedberger Schloss findet eine Ausstellung mit Originalobjekten statt.

    Im Internet: Umfassende Informationen zur Landesausstellung sowie der Veranstaltungskalender sind im Internet beim Verein Wittelsbacher Land zu finden unter www.wittelsbacherland.de/bayerische-landesausstellung-2020. Über den Verein ist sie auch in sozialen Medien wie Facebook und Instagram präsent.

    Das Programm: Auch der Veranstaltungskalender für das Rahmenprogramm ist im Internet über den Verein Wittelsbacher Land zu finden. In gedruckter Form erscheint er Ende Februar. Er wird im gesamten Landkreis Aichach-Friedberg verteilt und auch an den Ausstellungsorten ausgelegt.

    • Der Experte vom Haus der Bayerischen Geschichte erläuterte anhand dieses Raumes auch das Farbkonzept der Schau, das sich an Steinfarben aus dem Ockerspektrum bedient: Gelb, Rot und Grün. „Die Ausstellung muss bunt sein, denn das Leben in der Stadt ist bunt.“ Gleichzeitig sei es jedoch erklärtes Ziel der Gestalter von der „Gruppe Gut Gestaltung Bozen“, die Architektur des Schlosses nicht durch die Farbgebung zu überdecken.
    • Fürstengalerie: Unter diesem schönen Namen firmiert der Bereich rund um die Bar im ersten Stock. Er präsentiert „Städt’ und Märkt’, Zierden des Landes“ und verwandelt sich dafür in das Antiquarium der Münchner Residenz. Denn für dieses ließ der bayerische Herzog Albrecht V. seine Städte als Veduten malen. Diese erste Sammlung bayerischer Städtebilder ist Thema der Ausstellung. Mithilfe von Großrepros werde der Raum scheinbar ins Unendliche verlängert, kündigt Peter Wolf an.

    Das ist bei der Landesausstellung in Aichach zu sehen

    Die Silhouette einer alten Stadtmauer soll für die Bayerische Landesausstellung vor das alte Feuerwehrhaus in Aichach gesetzt werden. Auch der Schlauchtrockenturm soll verkleidet haben.
    Die Silhouette einer alten Stadtmauer soll für die Bayerische Landesausstellung vor das alte Feuerwehrhaus in Aichach gesetzt werden. Auch der Schlauchtrockenturm soll verkleidet haben. Foto: Weiß nicht!
    • Aichach: Die Nachbarstadt ist mit ihrem Feuerhaus ebenfalls Schauplatz der Landesausstellung. Hier sind allerdings keine Kunstwerke aus alten Zeiten zu sehen, sondern es wird fünf mediale Erlebnisräume geben. In diesen ist unter anderem das Leben in einer spätmittelalterlichen Stadt dargestellt, aber auch ein Flug über das München des 16. Jahrhunderts möglich. Das Besondere am Feuerhaus: Dieses wird so umkleidet, dass es schon von außen wie eine „Stadt im Bau“ erscheint.

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