Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Aichach-Friedberg: Corona: Der Landkreis Aichach-Friedberg schöpft Hoffnung

Aichach-Friedberg

Corona: Der Landkreis Aichach-Friedberg schöpft Hoffnung

    • |
    Viele Kinder malten Regenbogen als Zeichen der Hoffnung in der Corona-Krise. Nun sieht es im Landkreis Aichach-Friedberg tatsächlich hoffungsvoller aus.
    Viele Kinder malten Regenbogen als Zeichen der Hoffnung in der Corona-Krise. Nun sieht es im Landkreis Aichach-Friedberg tatsächlich hoffungsvoller aus. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Normalerweise ist die Stimmung gedämpft beim wöchentlichen Corona-Pressegespräch im Landratsamt, diese Woche war das anders. Das könnte daran gelegen haben, dass die Verantwortlichem nach langen Wochen endlich einmal überwiegend gute Nachrichten verkünden konnten, von einer Sonderzuweisung Impfstoff von Johnson & Johnson über leichte Entspannung in den Kliniken an der Paar bis zu aller Wahrscheinlichkeit nach bevorstehenden Lockerungen. Was bedeutet das für die Bevölkerung im Landkreis im Detail?

    Erst einmal, dass voraussichtlich schon nächste Woche 800 Personen einen vollständigen Impfschutz haben. Das Wittelsbacher Land erhält 800 Dosen des gerade zugelassenen Vakzins von Johnson & Johnson im Rahmen einer Sonderzuweisung des bayerischen Gesundheitsministeriums. Diese soll helfen, die unterschiedlichen Impfquoten in den Stadt- und Landkreisen auszugleichen. Details dazu, wer sie wann erhalten kann, will das Landratsamt so bald wie möglich bekannt geben. Fest steht bereits, dass dies über die Impfzentren läuft.

    Corona-Lockerungen in Aichach-Friedberg ab Sonntag

    Die voranschreitenden Impfungen, die Schutzmaßnahmen, aber auch schlicht und einfach der - wenn auch teils nasskalte - Frühling sind Faktoren, die den Inzidenzwert weiter sinken lassen, wie die kommissarische Gesundheitsamtsleiterin Dr. Viktoria Schaefer erläuterte. Wenn dies bis Ende der Woche so bleibt, können am Sonntag beziehungsweise Montag erhebliche Lockerungen in Kraft treten.

    In bayerischen Regionen mit niedriger Inzidenz darf die Außengastronomie seit diesem Montag wieder öffnen. Die Gäste müssen sich dabei allerdings an einige Corona-Regeln halten.
    In bayerischen Regionen mit niedriger Inzidenz darf die Außengastronomie seit diesem Montag wieder öffnen. Die Gäste müssen sich dabei allerdings an einige Corona-Regeln halten. Foto: Tom Weller, dpa

    Bewegt sich der Wert bis einschließlich Freitag unter 100, fällt am Sonntag die Bundesnotbremse. Es dürfen sich dann unter anderem wieder bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen, die nächtliche Ausgangssperre ist aufgehoben, an Schulen wird, wenn Abstand möglich ist, Präsenzunterricht abgehalten, Kitas kehren in den Regelbetrieb zurück, kontaktfreier Sport unter freiem Himmel ist erlaubt. Viele Menschen sehnen sich aber weit mehr nach dem, was ab Montag oder Dienstag gelten könnte.

    Laut Boris Peter, Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit am Landratsamt und der Führungsgruppe Katastrophenschutz, bereitet das Landratsamt bereits eine neue Allgemeinverfügung vor. Liegt nämlich die Inzidenz sieben Tage in Folge unter 100, dürfen ab dem achten Tag Außengastronomie und kulturelle Einrichtungen - etwas Museen und Kinos - öffnen, außerdem ist kontaktfreier Sport im Innenbereich sowie Kontaktsport unter freiem Himmel erlaubt.

    Diese Regeln gelten aktuell für die Außengastronomie.
    Diese Regeln gelten aktuell für die Außengastronomie. Foto: AZ Infografik

    Das wäre im Landkreis am Montag der Fall; dazu muss aber auch das Gesundheitsministerium seine Zustimmung erteilen. Das Landratsamt klärt momentan in Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben, ob das Ministerium dies bereits für den Montag oder erst am Montag tun wird. Peter sagte: "Unsere Zielsetzung ist, dass die Wirte, wenn wir unter 100 bleiben, am Montag die Biergärten öffnen."

    Das habe man dem Ministerium so mitgeteilt - und dort werde auch am Wochenende gearbeitet, versicherte Peter. Doch letztlich liege das genaue Datum nicht in den Händen der Kreisverwaltung - die Lockerungen könnten sich somit um einen Tag verschieben.

    Ab 21. Mai wären, wie die bayerische Staatsregierung am Mittwoch bekannt gab, bei stabilen Inzidenzwerten weitere Lockerungen möglich. Dann dürften Freibäder öffnen und Kulturveranstaltungen für bis zu 250 Besucherinnen und Besucher unter freiem Himmel stattfinden - beides mit strengen Hygienekonzepten. Wichtig wäre dies zum Beispiel für die Freibäder in Aichach, Dasing und Mering, aber auch für das Friedberger Schloss, in dessen Hof das Aichacher Musiker-Duo Tom und Flo am 28. Mai ein Open-Air-Konzert geben möchte.

    Auch vom Innenministerium kommen neue Regeln; diese betreffen standesamtliche Trauungen. Zugelassen sind hier außer dem Standesbeamten, dem Paar, seinen Trauzeugen und evtl. Dolmetschern jetzt maximal fünf weitere Personen, egal aus wie vielen Hausständen. Unter freiem Himmel erhöht sich diese Zahl auf zehn - Kinder unter 14 Jahren nicht eingerechnet. Voraussetzung ist laut Peter jedoch, dass die Abstandsregeln in den Räumlichkeiten des Standesamtes eingehalten werden können.

    Entspannung an Krankenhäusern in Aichach und Friedberg

    Die sinkenden Infektionszahlen machen sich mit dem üblichen zeitlichen Abstand auch bei den Kliniken an der Paar bemerkbar. Die Zahl der Corona-Patienten, die in Aichach auf der Intensivstation liegen, sinkt. Vor allem aber sinkt laut Klinik-Chef Dr. Hubert Mayer die Zahl der beatmeten Patienten. "Wir sind guter Hoffnung, dass der Scheitel der Welle überwunden ist." Deshalb bereiten sich die Krankenhäuser in Aichach und Friedberg darauf vor, die wochenlang aufgeschobenen nicht lebensnotwendigen Operationen so bald wie möglich anzugehen.

    Lesen Sie dazu den Kommentar von Thomas Goßner: Corona in Aichach-Friedberg: Erste Schritte zurück zur Normalität

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden