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Aichach-Friedberg: Abiprüfungen während Corona: Das erleben Schüler in Aichach-Friedberg

Aichach-Friedberg

Abiprüfungen während Corona: Das erleben Schüler in Aichach-Friedberg

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    Auch für das Abitur 2021 spielt die Corona-Pandemie eine Rolle. Aber je nach Schule sind die Schüler und Lehrer unterschiedlich betroffen.
    Auch für das Abitur 2021 spielt die Corona-Pandemie eine Rolle. Aber je nach Schule sind die Schüler und Lehrer unterschiedlich betroffen. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Abiturienten, ausstaffiert, wie zum ersten Schultag oder die einen Tag im anderen Geschlecht leben: Trotz Corona lief am Friedberger Gymnasium vergangene Woche die Mottowoche. Die Stimmung sei überraschend gut, sagt Schulleiterin Ute Multrus. „Die lassen sich diesen Spaß nicht nehmen.“ Von ihren Abiturienten wisse sie auch, dass sie sehr diszipliniert sind, weil sie ihr

    Im Gespräch mit den Schülern sei außerdem herausgekommen, dass sie sich gut auf die Prüfungen vorbereitet fühlen. Die Schule hatte nämlich Glück, betont die Schulleiterin: Die Schüler konnten immer präsent beschult werden. Ein Durchschnittsabitur, wie es die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgeschlagen hatte, würden ihre Schüler wahrscheinlich ablehnen, überlegt Multrus. Es würde bedeuten, dass keine Prüfungen stattfänden und nur die bisherigen Noten zählen. Multrus selbst meint, ein Gleichmachen werde den Schülern nicht gerecht. Außerdem gab es schon die Regelung, dass die Schüler sich aussuchen konnten, ob sie ihr Zeugnis vom Ende der elften Klasse oder dem ersten Halbjahr der zwölf nehmen wollen. Die Vermutung von Multrus ist, dass die Schüler es im letzten Jahr schwerer hatten.

    Die erste Prüfung ist am 12. Mai in Deutsch, dann kommen vor den Pfingstferien die restlichen schriftlichen Fächer. Vom 7. bis 11. und 14. bis 18. Juni kommen dann die mündlichen Prüfungen. Dann folgen die Nachprüfungen. Die Entlassung der Abiturienten ist am 5. Juli geplant. Sie selbst habe die Abiturzeit eigentlich als relativ normal erlebt, beschreibt Multrus. Auch, weil die Schule nie Klassen oder Jahrgänge in Quarantäne schicken musste. Die Schüler, meint sie, seien aber enttäuscht, weil sie nach dem Abitur beispielsweise nicht verreisen können. Normalerweise, erzählt die Schulleiterin noch, gingen sie mit den Abiturienten in den letzten Religionsstunden immer in die Kirche zu einem Bittgottesdienst für die anstehenden Prüfungen. Das geht dieses Jahr nicht und muss in kleinerem Kreis stattfinden.

    Schüler in Aichach-Friedberg schreiben trotz Befürchtungen gute Noten

    Zu ihren Schülern gehört auch Benjamin Weindl. Er meint, dass für ihn das Jahr eigentlich ganz gut gelaufen sei. Die staatlichen Stoffkürzungen hätten geholfen. Auch der Online-Unterricht sei gut gelaufen und er habe ein sicheres Gefühl, jetzt bald in die Prüfungen zu starten. Aber auch er sagt: „Wir haben ja Glück, dass wir weiter in die Schule dürfen.“ Im Online-Unterricht hätten sie viele Aufträge und Materialien bekommen und die Sorge, dass man vielleicht doch irgendwas nicht mitbekommen hat, sei schon da gewesen. Aber jetzt sei er sich sicher, das Nötige mitbekommen zu haben. Man sei über die Konferenzen der Schule aber irgendwie ferner, im Präsenzunterricht sei das Gefühl sicherer.

    Vor dem Abitur müssen die Schüler eigentlich Geld verdienen, zum Beispiel um ihre Abi-Zeitung drucken zu können. Hier sei viel weggefallen, sagt Benjamin. Zum Beispiel ein Konzert im Wittelsbacher Schloss, gespielt von den Musik-Abiturienten. Aber sie konnten Fundmate-Produkte verkaufen und so Geld einnehmen. Fundmate soll die Leute unterstützen, mit einem Projekt Geld zu verdienen.

    Ein Problem sieht er bei den Fremdsprachen: Die hätten viele als mündliches Fach und die regen Diskussionen, die im Unterricht stattfinden, habe es online nicht gegeben. Schwierig war für ihn auch die Vorbereitung auf sein Musik-Abitur, denn der Instrumentenunterricht konnte eine Zeit lang nicht stattfinden.

    Werden die Abibälle 2021 in Aichach-Friedberg ausfallen?

    In der ersten Hälfte der elften Klasse haben sie für den Abiball Waffeln verkauft, erzählte Ayleen Wrusch vom Meringer Gymnasium. Im zweiten Halbjahr hätte man dann nichts mehr machen können, weil niemand mehr in der Schule war. Sie hätten dann versucht, online Geld zu verdienen. Generell sei noch unklar, wie und ob der Abschlussball stattfinden kann. Die Abiturientin beschreibt das vergangene Jahr als ein ständiges Auf und Ab. Allgemein sei es stressig gewesen, sie hätten einfach mit einer unbekannten Situation klarkommen müssen. Beim Lernen habe sie versucht, alles für das Abitur zu geben, sich zu motivieren sei aber manchmal schwer gewesen. Ob sie gut vorbereitet ist, sei schwer zu sagen, meint die Schülerin. Sie beschreibt auch das Gefühl, manchmal etwas verpasst zu haben. Normalerweise bereite sie sich viel vor. So sei sie jetzt vorbereitet, aber nicht perfekt, sagt Ayleen. „Obwohl man das wahrscheinlich nie sein kann", sagt sie.

    Von den Erleichterungen hat sie nebenbei mitbekommen, dass es eher Randthemen sein sollen. Es gibt gestrichene Sachen, wegen derer sie sich freut, sie findet aber, dass es mehr hätten sein können. Dennoch, sagt Ayleen, sei sie kein Lehrer und wisse nicht, was diese Themen ausgemacht hätten. Eine Hilfe seien solche Erleichterungen auf jeden Fall. Bei der Diskussion um ein Durchschnittsabitur sei ihr erster Gedanke gewesen: „Oh ja, das ist ja cool.“ Ayleen erklärt aber, mit längerem Nachdenken sei sie zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, die Prüfungen zu schreiben und einen offiziellen Abschluss zu machen. Sie erzählt auch von der Sorge, ein Corona-Stempel auf dem Abitur könnte sich später negativ auswirken. In den Prüfungen werde aber berücksichtigt, dass die Abiturienten kein normales Schuljahr hatten

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