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Aichach-Friedberg: Ab in den Süden? Das sind die Reiseziele im Corona-Jahr 2021

Aichach-Friedberg

Ab in den Süden? Das sind die Reiseziele im Corona-Jahr 2021

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    In Modellregionen in Schleswig-Holstein erproben Tourismusbetriebe eine schrittweise Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Das Modellprojekt auf Sylt startete am 1. Mai. Auch eine Familie aus Mering zieht es dorthin.
    In Modellregionen in Schleswig-Holstein erproben Tourismusbetriebe eine schrittweise Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Das Modellprojekt auf Sylt startete am 1. Mai. Auch eine Familie aus Mering zieht es dorthin. Foto: Axel Heimken, dpa

    Sommer, Sonne - und wieder kein Strandurlaub? Reisebüros im Landkreis Aichach-Friedberg merken, dass viele Menschen sich nach Urlaub sehnen, aber unsicher sind. Wohin zieht es sie im Sommer?

    Griechenland, Spanien, Mallorca, die Kanaren und die Malediven: Dahin reisen Kunden von Martina Krön vom TUI-Travel-Star-Reisecenter in Mering. Viel Nachfrage herrsche allerdings nicht. "Durch die Corona-Infektionen traut sich keiner zu fliegen", sagt Krön - und Urlaub in Deutschland sei derzeit kaum möglich.

    Griechenland, Kanaren, Kroatien: Davon träumen die Menschen aus Aichach-Friedberg

    Viele Menschen seien verunsichert, Fragen nach Ein- und Ausreisebedingungen und danach, was passiert, wenn der Corona-Test positiv ist sowie nach Quarantäne-Regelungen muss sie häufig beantworten. Wichtig ist laut Krön den meisten, dass sie ihre Reise notfalls wieder stornieren können und dann ihr Geld zurück- bekommen.

    Auch Klaus-Dieter Hubrich, der sein gleichnamiges Reisebüro am Friedberger Marienplatz hat, weiß: Die Menschen seien verunsichert, wie die Situation ist, wenn sie aus dem Urlaub zurückkehren. Was sie am Urlaubsort dürfen, sei für die Kunden ebenfalls ein Faktor. Keiner habe zum Beispiel Lust, am Strand eine Maske zu tragen.

    Klaus-Dieter Hubrich vor seinem Reisebüro am Friedberger Marienplatz.
    Klaus-Dieter Hubrich vor seinem Reisebüro am Friedberger Marienplatz. Foto: Weykopf

    Insgesamt sieht Hubrich größeres Interesse an Ferienwohnungen und -häusern als an Hotels. Anvisierte Reiseziele seien Kroatien oder Italien, bei Fernreisen die Malediven. Buchungen gebe es allerdings wenige, die Nachfrage sei "verschwindend gering".

    Eine geringe Rolle spielen seinen Beobachtungen zufolge finanzielle Probleme. Die anderen Touristikexperten bestätigen das. Zwar fehle manchem wegen der Kurzarbeit Geld, doch manche hätten auch wegen ausgefallener Urlaube im vergangenen Jahr etwas übrig.

    Urlauber aus Aichach-Friedberg hoffen auf Pfingsten und den Sommer

    Teure Fernreisen oder Kreuzfahrten seien ohnehin momentan schwierig oder gar nicht möglich sind, merkt Peter Grundler (TUI-Reisecenter Friedberg) an. Allerdings erlebt er, dass die Leute auf die Pfingstferien hoffen. So manche haben bereits für vergangene Pfingsten Urlaube bei ihm gebucht, die dann auf dieses Jahr umgelegt wurden.

    Jeder habe Nachholbedarf und jeder wünsche sich, in Urlaub zu können, das gelte auch für den Sommer. Dabei seien Flugreisen am beliebtesten, Italien oder Österreich dagegen weniger gefragt, sagt Grundler. Auch bei seinen Kunden steht Griechenland hoch im Kurs, andere Reiseziele sind Spanien und die Kanaren. Die Nachfrage ziehe gerade wieder ein bisschen an. "Aber das ist nicht vergleichbar mit den letzten Jahren", so der Touristiker.

    Er nennt eine weitere Problematik: Wenn das Flugzeug nach 22 Uhr planmäßig landet, kommen die Urlauber nicht vom Flughafen nach Hause, weil die Ausgangssperre gilt. Auch sei an vielen Reisezielen die Auswahl an Hotels begrenzt, und bei Ferienwohnungen sei immer die Frage, ob im Umfeld Restaurants oder Ähnliches geöffnet hätten, damit man sich versorgen kann.

    Costa wird im Sommer 2021 vier Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer einsetzen - die Nachfrage im Landkreis danach ist aber gering.
    Costa wird im Sommer 2021 vier Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer einsetzen - die Nachfrage im Landkreis danach ist aber gering. Foto: Filippo Vinardi/Costa Kreuzfahrten/dpa-tmn

    Eine Familie aus Mering hat bereits vor einem halben Jahr ein Ferienhaus auf der Insel Sylt gebucht. "Damals haben wir schon gehofft, dass wenigstens Reisen innerhalb von Deutschland möglich sind", sagt die Meringerin. Dass nun die Insel zudem zur Modellregion in Nordfriesland gehört, sei ein Glück, auf das sie nicht zu hoffen gewagt hatten. "Aber wir haben noch drei Wochen bis Pfingsten, und ich weiß nicht, ob die Inzidenzzahlen dort so niedrig bleiben", sagt sie.

    Nordfriesland hat seit 1. Mai die Maßnahmen gelockert, und auch Hotels, Ferienwohnungen sowie Gaststätten sind bis zu einer Inzidenz von 100 geöffnet. Wird diese drei Tage in Folge überschritten, wird der Modellversuch gestoppt. "Wir hoffen noch immer, nachdem wir bereits die Weihnachts-, die Faschings- und letztendlich dann auch den Versuch in den Osterferien stornieren mussten", erzählt die Meringerin. (mit sev)

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Urlaub zu Pfingsten: Vorsicht ist besser als falsch verstandener Leichtsinn

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