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Wohnen in Mering: Ärgernis: Leerstand statt soziales Wohnen

Wohnen in Mering

Ärgernis: Leerstand statt soziales Wohnen

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    Vier Häuser wurden 2016 an der Hartwaldstraße gebaut - seitdem stehen sie leer.
    Vier Häuser wurden 2016 an der Hartwaldstraße gebaut - seitdem stehen sie leer. Foto: Eva Weizenegger (Archiv)

    Schmuck und heimelig sehen sie aus, die vier Häuser die Unternehmer Christian Gumpp in der Meringer Hartwaldstraße errichtet hat. Seit ihrer Fertigstellung vor über zwei Jahren stehen sie jedoch leer. Gedacht und vermietet sind sie als Erstaufnahme für Flüchtlinge. Doch weil der Andrang seit der ersten großen Welle nachgelassen hat, werden die Räume in Mering dafür nicht benötigt. Dringend gesucht ist dagegen bezahlbarer Wohnraum in der boomenden Marktgemeinde.

    Deswegen war schon vor langem die Idee aufgekommen, dass die Kreiswohnbaugesellschaft die Räume anmieten und als Sozialwohnungen anbieten könnte. In den vier Häusern gibt es jeweils vier Wohnungen mit etwa 52 Quadratmetern Größe. „Das sind schöne Wohnungen“, sagt Eigentümer Christian Gumpp. Er würde sich freuen, wenn es dafür auch eine Verwendung gäbe.

    Eigentümer sagt: „An mir hat es wirklich nicht gelegen!“

    Deswegen hat er die Pläne für eine Umwandlung in Sozialwohnungen immer unterstützt. „An mir hat es wirklich nicht gelegen!“, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Auch Landratsamt und die Kreiswohnbau habe er in der Frage als sehr engagiert erlebt.

    In Mering sorgt die leerstehende Anlage bei vielen Menschen für Unverständnis. Auch in den Gemeinderatssitzungen wird Bürgermeister Hans-Dieter Kandler immer wieder darauf angesprochen. In diesen Fällen pflegte er in den vergangenen Monaten, auf den Landrat zu verweisen, der mit der bayerischen Staatsregierung dazu in Verhandlungen stehe.

    Landrat bezeichnet aktuelle Schwierigkeiten als ernüchternd

    Auf Nachfrage unserer Zeitung gibt es zum Stand des Projekts nun jedoch eher entmutigende Auskünfte. Laut Landratsamts-Sprecher Wolfgang Müller sehe man kaum noch Aussichten auf einen positiven Ausgang. Offensichtlich ist es auch Landrat Klaus Metzger nicht gelungen, bei der Regierung eine Lösung zu erzielen. Er sagt: „Nach unseren intensiven Bemühungen ist es sehr ernüchternd, dass sich die mietrechtlichen Schwierigkeiten nicht lösen lassen. Momentan warten wir noch auf eine letzte Stellungnahme des Ministeriums. Sollte auch die keine Lösung bringen, würden wir dort wieder Asylsuchende unterbringen.“

    SPD-Bürgermeister Hans-Dieter Kandler wird da noch etwas deutlicher. „Ich kann das Kopfschütteln der Bürger gut verstehen!“, sagt er. Es seien neue Wohnungen, die teuer bezahlt wurden und nun leer stehen. „Das ist eine Verschwendung von Steuergeldern!“, sagt er. Für Kandler ist es nicht nachvollziehbar, dass eine Umwandlung in Sozialwohnungen nicht gelingt. „Das Mietrecht ist keine Hexerei, wenn man guten Willen hat“, sagt der Jurist an die Adresse der Bayerischen Staatsregierung. Kandler verweist hierzu auf die 150 weiteren Plätze, die in der ebenfalls leer stehenden Erstaufnahmeeinrichtung an der Hörmannsberger Straße zur Verfügung stünden uns seit der Fertigstellung ebenfalls noch nie bezogen wurden.

    Vermutlich sollen nun doch Flüchtlinge in Mering einziehen

    In das langwierige Ringen um die Häuser an der Hartwaldstraße war auch der CSU-Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko eingebunden. Er hätte die Idee von Sozialwohnungen ebenfalls gut gefunden. Da zwei Ministerien betroffen seien, nämlich das Bau- und das Innenministerium habe er hier Gespräche vermittelt. Zunächst sei das Ergebnis gewesen, dass der Landkreis in die Nutzung einsteigen könne, berichtet Tomaschko. Woran es nun in der Umsetzung genau scheitere, könne er nicht sagen. Absolut inakzeptabel sei auf alle Fälle der weitere Leerstand der Häuser. „Alternativ müssen dort wieder Flüchtlinge untergebracht werden“, fordert Tomaschko. Auf diese Möglichkeit für die Gebäude weist aktuell auch Landrat Klaus Metzger in seiner Stellungnahme hin.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: In Mering stehen Wohnhäuser stehen auf Staatskosten

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