Es habe sich angehört wie im Krieg, erzählt Marianne Samweber: Reihenweise fielen Schüsse. Und das am 3. Advent, morgens zwischen 7.45 und 8.45 Uhr. Die Kissinger Hundehalterin geriet an diesem Sonntagmorgen am Auensee in ein Geschehen, das sie als schlimm empfand, als „tierschutzverachtend und gesetzlich nicht korrekt“. Eine größere Gruppe von Jägern schoss Wasservögel ab, teils von Fischerbooten aus, teils vom Ufer. Und: Es gab weder eine Absperrung noch irgendwelche Warnhinweise. Letzteres, das gibt Jagdpächter und Verantwortlicher Josef Asam zu, sei richtig und das wolle er künftig auch ändern. In vielen anderen Punkten ist er ganz anderer Meinung als die Tierschützer. Er muss sich zurückhalten, um diesen Vorwürfen nicht mit anderen zu begegnen. „Das war die ganz normale Wasserjagd, die wir jedes Jahr machen – an beiden Seen.“ Natürlich hänge man das nicht an die große Glocke: „Wir wissen ja, welches Bild die Öffentlichkeit von den Jägern hat.“ Andererseits seien die Waidmänner verpflichtet zum Abschuss. „Der Erholungsgebieteverein und auch die Gemeinde Kissing treten regelmäßig an uns heran, dass wir die Wasservögel schießen.“
Ärger in Kissing