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  3. Aichach-Friedberg: Kritik an Hochwasser-Management: Wasserwirtschaftsamt verteidigt sich

Aichach-Friedberg
12.06.2024

Kritik an Hochwasser-Management: Wasserwirtschaftsamt verteidigt sich

Das Hochwasserrückhaltebecken Merching hat Mering, Kissing und Friedberg beim Hochwasser vor Schlimmerem bewahrt. Allerdings gibt es Kritik an der Vorgehensweise des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth.
Foto: Bernhard Weizenegger

Aus den Orten an der Paar kommen Vorwürfe, dass die Rückhaltebecken in Steindorf und Merching zu spät gestaut wurden. Wie liefen die kritischen Stunden ab?

Auch wenn die Steinach und die Paar wieder halbwegs gemächlich fließen, die Paar am Montag maximal Meldestufe 1 erreichte, ist das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth weiter in Alarmbereitschaft. „Wir sind immer noch im Katastrophenmodus“, sagt Betriebsbeauftragter Nils Führer vom WWA Donauwörth. Peter Schoder, der als Betriebsleiter für die Hochwasserrückhaltebecken in Merching und der Putzmühle zuständig ist, betont: „Bevor die Becken leer sind, fahre ich nicht heim.“ Vor Ort erklären sie, wie sie in den kritischen Stunden und Tagen der Flut vorgingen, als Paar und Steinach reißende Flüsse waren. Denn aus den Anrainergemeinden im Unterlauf hagelt es Kritik: Das Amt habe geschlafen, die Situation falsch eingeschätzt, Fehler gemacht. Wie sehen es die Verantwortlichen? 

Das Hochwasserrückhaltebecken Merching wurde eingesetzt, um die Überschwemmungen im Landkreis Aichach-Friedberg abzumildern. Da zwei Wochen zuvor ein Blitz in das Betriebsgebäude eingeschlagen hatte, funktionierte die Elektronik der Schieber und die EDV nicht. Deshalb musste man diese teils in der Nacht bei strömenden Regen mühsam manuell hoch- oder runterkurbeln.
Video: Edigna Menhard

1,85 Millionen Kubikmeter Wasser wurden in Merching und Steindorf zurückgehalten

Die Hochwasserrückhaltebecken wurden gebaut, um Wassermengen zu steuern sowie Hochwasserspitzen abzufangen und kontrolliert abfließen zu lassen. Mering, Kissing und auch Friedberg sollen dadurch geschützt werden. Das Becken an der Steinach fasst 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser. Während des Hochwassers war es komplett gefüllt. Peter Schoder zeigt auf seinem Handy Fotos und Videos von dem riesigen See, der sich in den vergangenen Tagen auf der 105 Hektar großen Ackerfläche ausgebreitet hatte. An der Paar hat das Becken Platz für 990.000 Kubikmeter Wasser. Gefüllt war es zu 75 Prozent.

„Insgesamt haben wir mit beiden Becken 1,85 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten – das wäre sonst in Mering und Kissing gelandet“, erklärt Nils Führer. Ohne die Rückhaltebecken hätte es die Orte womöglich schlimmer getroffen als Pfingsten 1999: Der Experte schätzt, dass der Abfluss am Pegel Mering sicherlich zehn Kubikmeter pro Sekunde mehr gewesen wäre – ohne Rückhaltebecken – und damit in Richtung 40 Kubikmeter pro Sekunde oder mehr gegangen wäre. Pfingsten 1999 waren es „nur“ knapp 35 Kubikmeter pro Sekunde. Denn das Hochwasser, das die Region heimsuchte, war von historischer Dimension – fast ein Jahrtausendhochwasser an einzelnen Flüssen.

Umso befremdlicher empfanden die beiden WWA-Mitarbeiter, dass die Behörde kritisiert und beschimpft wurde. Vorgeworfen wurde ihnen unter anderem, die Hochwasserrückhaltebecken zu spät eingestaut zu haben. Das wollen die beiden nicht auf sich sitzen lassen. Sie erklären, dass vielen Menschen nicht klar sei, dass die Steuerung von Hochwasserrückhaltebecken ein komplexer Prozess ist, der sowohl meteorologische Vorhersagen als auch Wasserflussmodelle berücksichtigt. 

Dr. Nils Führer, Peter Schoder und Kollege Sebastian Albrecht vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth (von links) haben am Hochwasserrückhaltebecken eine schlimmere Überflutung verhindert.
Foto: Edigna Menhard

„Man darf den Fluss nicht zu schnell drosseln. Ein zu frühes Einstauen kann zu noch größeren Problemen führen“, erklärt Peter Schoder. Sein Kollege ergänzt: „Man fängt nicht direkt an, wenn das Hochwasser kommt, sondern versucht der Hochwasserwelle das Volumen wegzunehmen und nach hinten zu schieben, damit diese große Wassermenge nicht auf die Ortschaften trifft. Damit bringen wir die Hochwasserwelle runter und halten eine riesige Wassermenge zurück.“ 

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Wasserwirtschaftsamt nimmt Stellung zu Paar-Hochwasser in Aichach-Friedberg

Die Experten betonen, sie hätten entgegen aller Vorwürfe beim Becken an der Putzmühle früh entschieden, den Abfluss enorm zu drosseln. „Normalerweise müssen wir 7,8 Kubikmeter pro Sekunde durchlassen. Wir sind runtergegangen auf einen Kubikmeter pro Sekunde. Wir haben so weit zugemacht, wie wir konnten, und haben das Becken länger als notwendig volllaufen lassen“, erklären die beiden. Nach zwölf Stunden war das Becken Merching an der Steinach komplett gefüllt, weshalb das WWA den Schieber wieder etwas öffnen musste, um das Becken nicht zu überlasten. 

Die Hochwasserrückhaltebecken - hier der Auslass des Beckens Putzmühle am 2. Juni - wurden gebaut, um Wassermengen zu steuern sowie Hochwasserspitzen abzufangen und kontrolliert abfließen zu lassen.
Foto: Bernhard Weizenegger

Denn dann besteht das Risiko, dass das Absperrbauwerk oder der Damm beschädigt wird und das Wasser ungehindert in die Ortschaften fließt. Wie viel Wasser abweichend von den Betriebsvorschriften wann durchgelassen wird, das wird nicht nach Gutdünken entschieden, sondern genau mit dem Landratsamt, der Regierung von Schwaben und intern mit dem WWA abgestimmt, basierend auf den Informationen des Hochwassernachrichtendienstes und der Hochwasservorhersagezentrale sowie dem Know-how von Gewässerkundlern.

Eine Woche nach dem Hochwasser im Wittelsbacher Land sind die Hochwasserrückhaltebecken Putzmühle und Merching wieder leer.
Foto: Edigna Menhard

„Wenn also Betroffene oder Bürgermeister fordern, dass wir schneller einstauen, können wir das nicht einfach so spontan machen“, betonen die beiden Experten. Umso mehr hat die WWA-Mitarbeiter auch die Kritik getroffen. Denn ohne ihr Handeln, so betonen sie, hätte das Hochwasser Mering und Kissing noch heftiger getroffen. Auch der Personaleinsatz war hoch. Ab Freitag wurden die Becken rund um die Uhr, auch nachts, von mindestens zwei Mitarbeitern überwacht. Weil auch das Wasserwirtschaftsamt unter Personalmangel leidet, waren die Arbeitsschichten lang, an Schlaf war kaum zu denken. Unterstützt wurden sie von ehemaligen Mitarbeitern und einer Kollegin, die sich eigentlich in Elternteilzeit befindet.

Das Regenwasserrückhaltebecken Putzmühle wurde zu einem riesigen See. In Merching und Steindorf wurden insgesamt fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten.
Foto: Bernhard Weizenegger

Hochwasserrückhaltebecken Merching: Bei Unwetter kein vollständiger Schutz

Da zwei Wochen zuvor ein Blitz in das Betriebsgebäude des Becken Merching eingeschlagen hatte, funktionierte die Elektronik der Schieber und die EDV nicht. Deshalb musste man diese teils in der Nacht bei strömenden Regen mühsam manuell hoch- oder runterkurbeln. Dazu kam, dass die Kollegen nicht versorgt wurden – sie mussten sich irgendwie zwischen den Schichten etwas zu essen und trinken organisieren. „Die Leute haben gesagt: ,Ihr wisst doch, dass das Hochwasser kommt.’ Aber die Vorhersage prognostizierte, dass der Regen nicht so stark hier im Osten niederschlägt, sondern mehr Richtung Iller“, erläutert Peter Schober und warnt abschließend: „Auch wenn ein solches Hochwasser in den nächsten Jahren hoffentlich nicht mehr zu erwarten ist, ist es wichtig zu betonen, dass die beiden Becken keinen vollständigen Schutz vor so einer Katastrophe bieten. Hier sind noch innerörtliche Maßnahmen erforderlich.“

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11.06.2024

Das durch bestandskräftigen Verwaltungsakt bestehende Hochwasserschutzkonzept, ausgelegt auf ein bis zu 100-jährliches Hochwasserereignis, sieht einen Abfluß aus beiden Becken (beim Becken Putzmühle ist der festgesetzte Mindestabfluß 7,8 Kubikmeter/sec) in Summe von 20 Kubikmeter/sec aus beiden Rückhaltebecken vor, bis zu 27 Kubikmeter/sec durch Mering und Kissing. Damit diese kontrollierte Wassermenge schadlos durch Mering und Kissing abgeleitet werden kann sind seitens dieser Gemeinden innerörtliche Maßnahmen erforderlich, die bis heute offenbar nicht (voll) umgesetzt sind.
Einen weitergehenden Schutz bei noch größeren Hochwasserereignissen können die beiden Rückhalteräume nicht bieten - das sollten sich alle, insbesondere auch Bürgermeister und Feuerwehrkommandanten der Unterliegergemeinden klar machen.
Ich finde es, vorsichtig ausgedrückt, unangemessen und inkompetent, den die Becken steuernden Experten vorschreiben zu wollen, wann und wie hoch diese den, auch sie bindenden Mindestabfluß unterschreiten sollen...
Sebastian Klaus,(Adresse entfernt/mod)

10.06.2024

„Hier sind noch innerörtliche Maßnahmen erforderlich“ . . .

. . . . . . womit sicherlich nicht neue Baugebiete wie in
Mering nördlich der Augsburger Straße gemeint sind . . . .

11.06.2024

. . . . . . sondern wohl eher auch innerörtliche „Unterlassungen“,
was gleichwohl allerorten bei Kommunalpolitikern und Planern,
da bin ich mir sicher, weiterhin auf taube Ohren stoßen wird . . . .

16.06.2024

Man stecke sich auch (nicht nur in Mering und Kissing ) das
hinter den Spiegel :

„Weil Flächenversiegelung und Hochwasser so eng zusammen-
hängen, fordert der BDA klare Regeln und Grenzen für Flächen-
verbrauch . . . . .
Es wird Bereiche bestehender Siedlungen geben, die auch mit
erweiterten technischen Hochwasserschutzmaßnahmen nicht
dauerhaft hochwasserfrei gestellt werden können . . . . . . . .“
(„Ein Bootshaus auf dem Land“ - 13.06. )