Über sechs Jahre nach der Vorstellung des ersten Konzeptes geht der Derchinger Besinnungsweg jetzt seiner Vollendung entgegen. Der zwölf Kilometer lange Rundweg um den Stadtteil soll im Frühjahr die letzte seiner 14 Stationen erhalten, hieß es im Kulturausschuss des Friedberger Stadtrats.
Im Dezember 2015 hatte der Vorsitzende des Derchinger Heimatvereins, Leonhard Knauer, bei der Mitgliederversammlung die Idee für den Besinnungsweg präsentiert. Ortsprägende Themen sollten sich auf der Strecke widerspiegeln, darunter Natur, Glaube, Gemeinschaft und Industrie.
"Die Stationen sollen zum Nachdenken und zur Reflexion anregen, indem die regionalspezifische Geschichte oder die landschaftlichen Aspekte der Station erzählt wird und eine persönliche Fragestellung den Besuchern mit auf den Weg gegeben wird", so der Grundgedanke. Neben den geistigen Anstößen soll der Weg auch die Möglichkeit zur körperlichen Bewegung bieten.
Kosten des Derchinger Besinnungswegs verdoppeln sich
Nach der überwältigenden Zustimmung bei der Mitgliederversammlung des Heimatvereins fand das Vorhaben auch die Zustimmung der Stadt Friedberg und des Wittelsbacher Land Vereins. Dieser unterstützt den Weg ebenso wie der Erholungsgebieteverein Augsburg mit einem Zuschuss.
Allerdings haben sich die Kosten seither mehr als verdoppelt - von ursprünglich geschätzten 63.000 auf inzwischen 130.000 Euro. Davon zahlt der Wittelsbacher Land Verein 54.000 Euro, der Erholungsgebieteverein 30.000 Euro, die restlichen 45.000 Euro muss die Stadt Friedberg tragen. Die Ausführung übernimmt der städtische Bauhof.
Elf der 14 Stationen sind inzwischen fertig, für die letzten drei fehlte bis vor Kurzem noch die Gestattung durch die Bayerischen Staatsforsten als Grundstücksbesitzer. Sie werden laut Stadtverwaltung aber voraussichtlich ab April hergestellt.
Derchinger Besinnungsweg erhält ein eigenes Logo
Informationstafeln und geeignete Objekte sollen den thematischen Bezug zu den jeweiligen Stationen herstellen. Entwickelt wurde zudem ein Logo für den Derchinger Besinnungsweg, für den Flyer mit begleitenden Informationen liegen bereits Entwürfe vor.
Hatte es zunächst angesichts der Kosten von 63.000 Euro noch Vorbehalte im Kulturausschuss gegeben, so nahmen die Stadträte jetzt die Verdoppelung der Summe weitgehend kommentarlos zur Kenntnis. Lediglich Marion Brülls (Grüne) kritisierte: "Auch wenn es Fördermittel gibt, so sind es doch 130.000 Euro Steuergelder."