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Schule: Jedes Kind soll nach der Grundschule schwimmen können, aber...

Schule

Jedes Kind soll nach der Grundschule schwimmen können, aber...

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    Die Klassen 3/4a und 3c der Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen mit (von links) den Lehrerinen Irmgard Daub und Daniela Kornprobst-Semerad, Martin Birzele und knieend Friedrich Daub.
    Die Klassen 3/4a und 3c der Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen mit (von links) den Lehrerinen Irmgard Daub und Daniela Kornprobst-Semerad, Martin Birzele und knieend Friedrich Daub. Foto: DLRG

    Schwimmen sollte jedes Kind nach der Grundschule können, deshalb ist der Unterricht deutschlandweit im Lehrplan vorgeschrieben. Trotzdem fallen in Bayern viele Stunden aus, oder sie können gar nicht stattfinden, da die Schwimmbäder in der Umgebung geschlossen sind, zu viele Schulen sich ein Schwimmbad teilen müssen oder es zu wenig ausgebildete Lehrer gibt.

    Zahlen und Fakten zum Thema Schwimmen

    Nach Schätzungen der DLRG kann ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland nicht oder nur schlecht schwimmen. Bei den Erwachsenen ist es ein Viertel. Als sicherer Schwimmer gilt, wer die Voraussetzungen für den Freischwimmer erfüllt. Dazu gehört, innerhalb von 15 Minuten mindestens 200 Meter zu schwimmen. Das Seepferdchen (Sprung vom Beckenrand, 25 Meter Schwimmen) reicht nicht.

    537 Badetote gab es 2016, davon 91 in Bayern. 2015 waren es bundesweit 488, 2014 392.

    64 der Toten waren Flüchtlinge. 2015 waren es 27. (jako)

    Deshalb unterstützen die Ehrenamtlichen der DLRG den Schwimmunterricht der Lauinger Grundschule. In einer Mitteilung erklärt der Verband, wie die Situation in der Donaustadt ist: Nachdem das Lehrschwimmbecken an der Carolina-Frieß-Grundschule 1997 geschlossen wurde, zahlt die Stadt jedes Jahr einen nicht unerheblichen Betrag für die Nutzung des Schwimmbades an der Staatlichen Donau-Realschule Lauingen sowie die dafür erforderlichen Buskosten.

    Die Kapazitäten reichen gerade so aus

    Dennoch reichen die Kapazitäten gerade aus, um allen Dritt- und Viertklässlern einen jährlichen Übungsblock von etwa 15 Doppelstunden zu ermöglichen.

    Das bedeutet: Zweimal pro Woche machen sich jeweils zwei Lehrerinnen mit 40 bis 45 Schülern mit dem Bus auf ins Hallenbad. Theoretisch dauert der Unterricht eineinhalb Stunden. Doch minus Busfahrt und minus Umziehen bleiben nur etwa 40 Minuten reine Übungszeit im Wasser. Nun sind die 40 bis 45 Schüler auch noch auf sehr unterschiedlichem Stand. Die Spannweite reicht von Kindern, die in Schwimmvereinen, DLRG oder Wasserwacht bestens geschult sind, bis hin zu Kindern, die noch nie in einem Schwimmbad waren – das sei, so heißt es in der Mitteilung, vorwiegend bei Schülern mit Migrationshintergrund der Fall.

    Die Lehrkräfte regeln den Schwimmunterricht aus Aufsichtsgründen vom Beckenrand aus. In der Mitteilung fragt die DLRG: Wie sollen da die etwa 40 Prozent absoluten Schwimmanfänger den Weg ins Wasser und vielleicht sogar zu einem Schwimmabzeichen finden?

    Deshalb kommen – in Lauingen ein absoluter Glücksfall – die Ehrenamtlichen hinzu, die die Kinder im Wasser tatkräftig unterstützen. Friedrich Daub und Martin Birzele, Ausbilder bei der DLRG, und Amelie Zierhut vom Gundelfinger Schwimmverein stellen so sicher, dass nahezu jedes Kind zumindest die Anforderungen für ein Seepferdchen erreicht. Dazu gehören ein Sprung vom Beckenrand und 25 Meter schwimmen sowie das Heraufholen eines Gegenstandes aus schultertiefem Wasser.

    Der Wasserretter warnt die Kinder vor Fehlern

    Als weiterer Baustein der Unterstützung durch Ehrenamtliche schloss sich eine theoretische und praktische Wasserrettungseinheit an. Martin Birzele berichtete als langjähriger Wasserretter und Lehrscheininhaber den Grundschülern von seinen Erlebnissen und warnte vor Fehlern. „Hilfe holen“ und „Notruf wählen – 112“ sollte für Kinder an erster Stelle stehen, statt sich selbst in Gefahr zu begeben. Trotzdem wurde in der nächsten Schwimmstunde das Abschleppen ermüdeter Schwimmer mit verschiedenen Techniken geübt.

    Zum Abschluss des Schwimmunterrichtes für dieses Jahr stand außerdem eine Fahrt in die Integrierte Leitstelle Augsburg (ILS) auf dem Plan, wo Verena Kohnle, ebenfalls von der DLRG und in ehrenamtlicher Funktion, erklärte, was am anderen Ende der „112“ passiert und wie Notrufe gesteuert werden. Außerdem zeigte Matthias von der Berufsfeuerwehr

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