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Schlöndorff nennt Missbrauchsdiskussion Hysterie

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Schlöndorff nennt Missbrauchsdiskussion Hysterie

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    Schlöndorff nennt Missbrauchsdiskussion Hysterie
    Schlöndorff nennt Missbrauchsdiskussion Hysterie Foto: DPA

    In der Sendung "3 nach 9" von Radio Bremen sagte er: "Ich kann das alles überhaupt nicht nachvollziehen, diese ganze Hysterie, die im Augenblick stattfindet, weil es irgendwo ein paar Watschen gegeben hat."

    "Alles was mit Sexualität zu tun habe, wird auf einmal wieder verteufelt", kritisierte Schlöndorff. Auf die Frage, ob der Zölibat den Missbrauch in der katholischen Kirche fördere, sagte er: "Ich habe mich um Straßenkinder in Kiew gekümmert, und ich kann Ihnen sagen, wie die in den russischen Anstalten malträtiert und vor allen Dingen missbraucht worden sind, da ist die katholische Kirche nichts dagegen."

    Der politisch engagierte Regisseur ("Die verlorene Ehre der Katharina Blum", "Die Blechtrommel") war selbst Schüler in einem französischen Jesuiteninternat. Er drehte 1966 als ersten Film "Der junge Törless" nach Robert Musil über das Leiden eines Internatsschülers.

    "Sicher, überall auf der Welt gibt es furchtbare Dinge, die passieren", sagte Schlöndorff. "Aber das Wichtigste ist doch, dass wir alle durch 'ne Pubertät gehen, dass vor allen Dingen Jungs eben eine Neugier haben und einen Hormonschub haben und wie auch immer und das Ganze mit Machtspielen verbunden ist", meinte er. "Ich finde das irgendwie schamlos und überflüssig, wie das jetzt in so 'ne Hysterie umkippt. Wir müssen doch zugeben: Jeder einzelne von uns hat doch Triebe und die beherrscht er oder die beherrscht er nicht."

    Sendung im Internet: dpaq.de/DIX6o

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