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Richard Gere über Hunde und das Leben

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Richard Gere über Hunde und das Leben

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    Richard Gere über Hunde und das Leben
    Richard Gere über Hunde und das Leben Foto: DPA

    In Lasse Halströms Streifen "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" spielt das ehemalige Sex-Symbol den sympathischen Professor Parker Wilson, der auf einem kleinen Bahnhof irgendwo in den USA ein japanisches Hunde-Baby findet und es adoptiert. Die beiden werden unzertrennlich, bis Wilson eines Tages stirbt. Über Jahre hinweg wartet der Hund am Bahnhof darauf, dass sein Herrchen zurückkommt. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in den 1920er Jahren in Japan zutrug. Mit der Deutschen Presse-Agentur dpa sprach Gere über Hunde und das Leben an sich.

    Manche könnten "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" für einen Kinderfilm halten. Was ist Ihre persönliche Interpretation, beziehungsweise wie sehen Sie die symbolische Bedeutung des Hundes?

    Gere: "Ich hasse es, Filme zu interpretieren. Der Film soll für jeden das sein, was er darin sehen will. Wir haben allerdings schon beim Drehen festgestellt, dass es kein Kinderfilm ist. Oder auf jeden Fall kein Film für kleine Kinder. So bekommt Hachiko nicht die Disney-typischen menschlichen Züge verliehen. Genau die Stellen, wo der Zuschauer in die Perspektive des Hundes eintritt, hat er trotzdem weiter keine Ahnung, was genau in dem Tier vorgeht. Es ist nur ein kleiner Einblick in sein Reich und ganz sicher nicht in ein menschliches."

    Der Wendepunkt des Films, die letzte Vorlesung des Professors, an deren Ende er stirbt, fällt aus dem Rest heraus. Sie philosophieren da über Kunst und der Tod steht unmittelbar bevor...

    Gere: "Die Szene ist vielleicht das erste Mal, dass ich im Film über Film philosophiere. Parker redet da über Musik und über das, was nicht aufgezeichnet und aufgehoben werden kann, also über die Vergänglichkeit. Am Ende ist das ganze Leben eine Geschichte, ein Geschichten-Erzählen. Man muss sich nur darauf einlassen und kann entscheiden, welche Geschichte man leben möchte. So wie man sich für einen Film entscheidet und für eine Interpretation. Parker Wilson entscheidet sich für Hachiko und Hachiko entscheidet sich für ihn. Der Tod steht dabei immer hinter uns, ist immer dabei."

    Warum wartet Hachiko zehn Jahre lang auf die Rückkehr seines Herrchens?

    Gere: "Ich bin mir nicht sicher, dass er wirklich wartet. Die Loyalität und Freundschaft ist nur die Oberfläche des Films. Die eigentliche Bedeutung liegt tiefer. Der Hund wartet nicht auf irgendetwas oder irgendjemanden. Er sitzt nicht da und denkt, ich will erleuchtet werden: Er meditiert, das heißt, er wartet einfach nur im reinsten Sinne des Wortes.

    Interview: Katie Kahle, dpa

    www.hachiko-derfilm.de

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