Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Bewegende Premiere von "Berlin 36"

ZZ Fallback

Bewegende Premiere von "Berlin 36"

    • |
    Bewegende Premiere von «Berlin 36»
    Bewegende Premiere von «Berlin 36» Foto: DPA

    Die ehemalige Hochspringerin war zunächst von den Olympischen Spielen 1936 ausgeschlossen - bevor sie dann von den Nationalsozialisten extra für die Wettkämpfe zurückgeholt wurde.

    Nach der Premiere am Donnerstagabend in Berlin greift der Produzent des Films, Gerhard Schmidt, zum Handy und ruft auf der Bühne Bergmann-Lambert in New York an. Bewegt von dieser Geste spendet das Premierenpublikum tosenden Applaus. "Gretl weint in

    Gretel Bergmann-Lambert war in den 30er Jahren eine der weltbesten Hochspringerinnen. Damals hieß sie nur

    Der Film "Berlin 36" von Regisseur Kaspar Heidelbach ("Das Wunder von Lengede"), der am 10. September in die deutschen Kinos kommt, beruht auf wahren Begebenheiten. Er erzählt von den dramatischen Ereignissen im Jahr 1936. Die Amerikaner wollten die Olympischen Spiele boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader doch keine jüdischen Sportler vertreten sein. Kurzerhand holten die Nazis Gretel Bergmann, überzeugend gespielt von Jungschauspielerin Karoline Herfurth, aus England zurück und nahmen sie in das deutsche Trainingslager auf.

    In den Augen der Nazis durfte Bergmann aber auf keinen Fall gewinnen: Der Reichssportführer schickte deshalb eine bis dahin unbekannte Konkurrentin gegen Bergmann ins Rennen - die in Wirklichkeit ein Mann war.

    Die Anreise zu dem Film "Berlin 36" wollte Bergmann nicht mehr antreten. Die 95-Jährige, die heute in New York lebt, wollte ihren 98-jährigen Mann nicht alleine lassen. Bei der Premiere verlas Produzent Schmidt aber auch eine Email, die ihm Bergmann-Lambert gesendet hatte. "Ich habe alles, was deutsch war, gehasst", schrieb Bergmann über ihre damalige Erlebnisse. Mittlerweile jedoch gehe es ihr viel besser, weil sie sehe, dass die Einstellung der jüngeren Generation heute eine völlig andere sei.

    Stellvertretend für Bergmann-Lambert kam ihr Sohn Glenn Lambert zur Premierenfeier. Nach dem Film zeigte er sich sichtlich bewegt, lief enthusiastisch die Bühne hoch, stolperte und fiel zu Boden. "Offensichtlich bin ich kein guter Hochspringer", scherzte der Sohn Bergmanns, nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte. Anschließend bedankte er sich, sichtlich berührt, beim Berliner Publikum. "Nichts kann das Geschehene wieder gut machen, aber dieses unerwartete Happy End ist eine bedeutende Sache für sie", sagte Lambert der dpa über seine Mutter.

    Hauptdarstellerin Karoline Herfurth hatte Gretel Bergmann-Lambert in den USA besucht und ihr dort den Film vorgeführt. Die ehemalige Spitzensportlerin sei von dem Film sehr aufgewühlt gewesen, so die 25 Jahre alte Schauspielerin. Bergmann sei eine "unglaublich faszinierende Frau", schwärmte Herfurth. Nach der Premiere sagt sie der dpa: "Das Wichtigste für mich ist, dass es Gretel Bergmann gefallen hat."

    www.berlin36.x-verleih.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden