Am Wochenende hat die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit stattfgefunden. Für viele von uns hat das zunächst eine Stunde Zeitgewinn bedeutet, für die Natur und den Straßenverkehr jedoch birgt dieser Wechsel besondere Risiken, wie der Jagdverband Donauwörth hinweist. Vorsitzender Robert Oberfrank erklärt die Situation und gibt Tipps, wie man sich verhalten soll, um die Gefahren zu minimieren.
Wenn die Tage kürzer werden, beginnt der Berufsverkehr wieder in Dunkelheit und Dämmerung – genau dann, wenn viele Wildtiere besonders aktiv sind. Wer zur Arbeit fährt oder von dort heimkehrt, tut dies ebenfalls oft im Dunkeln, und damit steigt das Risiko von Wildunfällen deutlich. Tiere wie Rehe, Wildschweine, Füchse und Hasen orientieren sich nicht an der Uhr, sondern am Tageslicht. Während sie vor der Zeitumstellung die Straße noch ungestört überqueren konnten, strömt nun plötzlich der Verkehr zu ihrer Hauptaktivitätszeit.
Die jährliche Zeitumstellung wird immer wieder in Frage gestellt. Kritiker weisen auf die negativen Folgen hin, die sich nicht nur auf den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken, sondern auch für die Tierwelt verheerend sein können. Besonders in den Wochen nach der Umstellung häufen sich die Wildunfälle, da der Berufsverkehr vermehrt in den dunkleren Stunden stattfindet und die Sichtverhältnisse für Autofahrer erschwert sind.
Robert Oberfrank mahnt: „Zu dieser Tageszeit sind viele Wildtiere auf der Suche nach Nahrung und deshalb häufiger am Straßenrand unterwegs. Die erhöhte Zahl von Wildunfällen nach der Zeitumstellung ist ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden darf.“ Besonders gefährdet sind Straßen, die durch Wald- oder Feldgebiete führen, da Wildtiere ihre gewohnten Wege oft beibehalten, unabhängig vom Straßenverkehr.
Neben den veränderten Lichtverhältnissen im Herbst tragen auch wechselhaftes Wetter und nasses Laub zu einer weiteren Gefahrenquelle bei. Autofahrer sollten daher besonders achtsam sein und ihre Geschwindigkeit verringern, um den Bremsweg zu verkürzen. Wer statt Tempo 100 nur 80 fährt, kann den Anhalteweg bereits um etwa 25 Meter reduzieren – ein entscheidender Unterschied, wenn plötzlich ein Tier auf der Straße steht.
Damit Wildunfälle vermieden werden können, sollten Autofahrer insbesondere in ländlichen Gebieten vorsichtig und aufmerksam fahren. Hier einige Empfehlungen:
- Geschwindigkeit reduzieren: Besonders an Wald- und Feldrändern sollte das Tempo gedrosselt werden. - Tier am Straßenrand: Sofort abblenden, hupen und bremsen. - Ein Wildtier ist selten allein unterwegs. Häufig folgen weitere Tiere. Daher immer mit Nachzüglern rechnen. - Gefährliche Zeiten: In der Morgen- und Abenddämmerung sowie bei Nebel und Dunkelheit ist besondere Vorsicht geboten. - Neuere Straßen, die durch Wildgebiete führen, sind besonders gefährlich, da Tiere ihre angestammten Wege weiterhin nutzen. - Ein Wildunfall kann schwerwiegende Folgen haben – nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Menschen im Fahrzeug. Der Schaden an den Autos ist oft beträchtlich, und in schweren Fällen kann es sogar zu schweren Verletzungen oder Todesfällen kommen. „Die beste Vorsichtsmaßnahme ist, stets aufmerksam und angepasst zu fahren“, betont Albert Reiner, stellvertretender Vorsitzender des Jagdverbandes. „Besonders in den Wochen nach der Zeitumstellung sollten Autofahrer mit einem erhöhten Risiko rechnen.“ (AZ)
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