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Wie Oberndorf mit 3,6 Mio. € die Wasserversorgung sichert

Oberndorf

3,6 Millionen Euro für mehr Sicherheit bei der Wasserversorgung

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    Das Wasserhaus Oberndorf wird durch zwei Vorratsbehälter mit zusammen 2000 Kubikmeter ersetzt und sorgt zukünftig für mehr Sicherheit in der Versorgung.
    Das Wasserhaus Oberndorf wird durch zwei Vorratsbehälter mit zusammen 2000 Kubikmeter ersetzt und sorgt zukünftig für mehr Sicherheit in der Versorgung. Foto: Adalbert Riehl

    Eine große Investition hat der Zweckverband Wasserversorgung Oberndorfer Gruppe beschlossen. Zur Versorgungssicherheit werden neben dem Wasserhaus zwei Saugbehälter mit einem Volumen von je 1000 Kubikmeter errichtet. Bisher lebt die Wasserversorgung, zu der sich die Gemeinden Oberndorf, Eggelstetten und Genderkingen vor über 60 Jahren zusammen geschlossen haben, „von der Hand in den Mund“. Es sind lediglich zwei Tanks mit insgesamt 90 Kubikmetern als Vorrat vorhanden. Zwar kam man durch kurze Reaktionszeiten und Notstrom-Aggregat bisher nicht in eine akute Bredouille, erläutert Bürgermeister Franz Moll, der zugleich Verbandsvorsitzender ist. Trotzdem wollen die Verbandsräte die Versorgungssicherheit erhöhen, zumal der Tagesbedarf im Durchschnitt bei 700 Kubikmetern liegt.

    3,6 Millionen Euro wird dies dem Verband kosten. Er setzt damit ein Signal, dass man in der Wasserversorgung selbstständig bleiben will. Die Bürgermeister Franz Moll und Leonhard Schwab haben zusätzlich zum Verbandsrat, dem acht weitere Gemeinderäte aus Oberndorf und vier aus Genderkingen angehören, ihre eigenen Gremien von dem Vorhaben informiert. Die Gemeinderäte gehen den eingeschlagenen Weg mit, obwohl die Wasserlieferung durch den Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum eine Option wäre. Dort gewinnt man das kostbare Nass überwiegend aus dem Uferfiltrat des Lech.

    Die Wasserqualität ist sehr gut, Chlorung ist nicht notwendig

    Genderkingen und Oberndorf wollen die eigenständige Versorgung wegen ihrer sehr guten Wasserqualität beibehalten. Chlorung oder Aufbereitung ist nicht nötig. Lediglich als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme durchläuft das Wasser eine UV-Anlage. Geologe Bernd Hanauer, der den Verband berät, habe außerdem bestätigt, dass die eigenen Brunnen des Verbandes selbst in Trockenzeiten nicht versiegen werden.

    Im Januar hat das Nördlinger Ingenieurbüro Eckmeier und Geyer das Projekt vorgestellt. Die beiden Behälter mit zugehöriger Technik werden auf dem nördlich an das Wasserhaus angrenzenden Grundstück errichtet. Nach Fertigstellung wird lediglich ein Erdhügel sichtbar sein, so Bürgermeister Moll. Derzeit liegt der Bauantrag zur Genehmigung beim Landratsamt Donau-Ries. Gegen Jahresende will man die Arbeiten ausschreiben, Baubeginn soll im nächsten Frühjahr sein, 2026 ist die Fertigstellung anvisiert.

    Ausgetauscht werden sollen auch die Pumpen

    Die Oberndorfer Brunnen versorgen nicht nur die beiden Gemeinden, die derzeit zusammen knapp 200.000 Kubikmeter Wasser im Jahr benötigen. Seit 1998 ist Asbach-Bäumenheim „Wassergast”, und bekommt aus Oberndorf das kostbare Nass, unterhält aber selbst einen neu errichteten Vorratsbehälter und das gesamte Verteil­netz.

    Die künftigen Oberndorfer Vorratsbehälter sind nicht die einzige „Baustelle” des Wasserverbandes. Ausgetauscht werden sollen auch die Pumpen, die seit über 25 Jahren ihren Dienst verrichten und den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Saniert werden ferner größere Teile des Wassernetzes, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten. „Wir stehen immer wieder vor der Herausforderung, selbst bei kleineren Maßnahmen große Teile des Versorgungsgebiets vom Netz nehmen zu müssen“, so Verbandsvorsitzender Moll.

    Zur finanziellen Situation kündigten beide Bürgermeister in ihren Gemeinderats-Sitzungen für die Wasser-Bevorratung die Erhebung eines Verbesserungsbeitrages an. Die aktuellen leistungsfähigen Brunnen wurden ohne Umlage „auf Pump“ gebaut, so dass noch 1,16 Millionen Darlehen abzuzahlen sind. Im Hinblick auf den Wasserpreis soll die Verschuldung überschaubar bleiben. Seit Jahresbeginn kostet der Kubikmeter Frischwasser 1,51 Euro – das ist deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt, der 2022 bei 1,78 Euro lag.

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