Ein Geräusch in der Nacht, ein fremder Mensch, ein Monster unterm Bett – und später vielleicht die Angst, von anderen Kindern ausgelacht oder von der Lehrkraft abgefragt zu werden. Auch wenn sie Erwachsenen manchmal unbegründet erscheinen, sind für Kinder ihre Ängste sehr real. Sätze wie „Du brauchst doch keine Angst haben“ helfen ihnen nicht. Wie können Eltern stattdessen reagieren?
„Versuchen Sie gelassen zu bleiben. Dass Kinder vor verschiedenen Dingen Angst haben, ist ganz normal. Die Angst ist ja ein wichtiges Gefühl, das uns Menschen vor Gefahren schützen soll. Beruhigen Sie Ihr Kind und helfen Sie ihm, Lösungen zu finden, damit es lernt, mit seiner Angst umzugehen“, rät Barbara Rembold von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Donau-Ries der KJF Soziale Angebote Nordschwaben. Sie gibt folgende acht Tipps:
- Kinder orientieren sich an ihren Eltern: Zeigen Sie, wie Sie mit Ängsten umgehen und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was Ihnen hilft, wenn Sie Angst haben. - Beziehen Sie Ihr Kind in die Lösungssuche mit ein. Fragen Sie zum Beispiel „Was hilft dir um dich zu beruhigen?“ oder „Hast du eine Idee, wie wir die Monster verscheuchen können?“. Wenn ihrem Kind nichts einfällt, können Sie auch Vorschläge machen. - Vermeiden Sie es, die Angst zu verharmlosen („Du brauchst doch keine Angst haben“), zu ignorieren („Das ist nicht so schlimm“) oder zu dramatisieren („Mein armes Kind, diese bösen, schlimmen Träume“). - Lassen Sie sich von den Ängsten Ihres Kindes nicht verunsichern. Trauen Sie Ihrem Kind zu, die schwierige Situation zu bewältigen. Erinnern Sie sich daran, was Ihr Kind in der Vergangenheit schon alles geschafft hat. - Versuchen Sie angstauslösende Situationen nicht zu vermeiden. Kinder entwickeln Selbstvertrauen durch die eigene Bewältigung von Ängsten. Geben Sie dafür Anerkennung. - Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo. Lassen Sie die Gefühle Ihres Kindes zu und geben Sie ihm die Zeit um neue Verhaltensweisen zu üben. - Auch magische Hilfen, Rituale, Spiele und kreative Ansätze können bei der Verarbeitung von Ängsten helfen. Nutzen Sie zum Beispiel Kinderbücher zum Thema, Mut-Armbänder oder Zaubersprüche. - Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, wenn die Ängste ihres Kindes den Alltag erheblich beeinträchtigen.
info: Hilfe bietet die KJF Soziale Angebote Nordschwaben (Standort Donauwörth: Äbtissin-Gunderada-Straße 3, Standort Nördlingen: Bürggasse 11), Telefon 0906/746600, E-Mail: eb.donauries@kjf-kjh.de. Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.
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