Das Prädikat „Goldener Oktober“ traf auf die vergangenen Wochen in weiten Teilen der Region nicht zu. Trotz des warmen Wetters gab es dem Donauwörther Wetterbeobachter Werner Neudeck zufolge „einfach zu viele Tage mit Niederschlag und Nebel“. Neudeck beschreibt, wie die Witterung im Monat konkret aussah.
Der Oktober startete mit angenehmen 18 Grad und leichtem Sonnenschein. Doch schon am Tag danach kehrte die vom September her gewohnte Unbeständigkeit zurück. Es setzte Regen ein, die Sonne machte sich rar und die Temperatur wurde bei 10 Grad untertags und 4 Grad in der Nacht ungemütlich. Erst am 7. Oktober bahnte sich recht zögerlich eine Änderung an und in den nächsten zwei Tagen wurden immerhin 20 Grad erreicht.
Temperaturen zwischen 5 und 20 Grad im Oktober in Donauwörth
Doch der Ex-Hurrikan „Kirk“ brachte der Gegend ein massives Sturmtief mit einem Minimalwert von nur noch 989 Hektopascal. Damit änderte sich die Wetterlage erneut grundlegend. Die Temperatur sank um 5 Grad bei heftigen Windböen. Mit dieser eher unerfreulichen, kalten Wetterlage mussten sich die Nordschwaben bis zum 15. Oktober abfinden. Danach blieb endlich der tägliche Niederschlag aus und die Temperatur stieg sogar bis auf 20 Grad an, „es war angenehm herbstlich warm und sonnig, wenn auch nur für wenige Tage“. Obwohl zwei Hochdruckgebiete das Barometer bis auf 1034 Hektopascal steigen ließen, setzte am 22. Oktober erneut Regen ein. Die Tagestemperaturen schwankten bei ganztägigem Hochnebel zwischen 11 und 12 Grad.
Diese triste Wetterlage hielt bis zum 27. Oktober an, als sich überraschend der Nebel auflöste und die Sonne mal wieder sichtbar war. „Doch leider endete der Rest des Monats im Dauergrau“, so Neudeck. Über Niederschlagsmangel war in der ersten Monatshälfte nicht zu klagen, denn nahezu jeden Tag fiel Regen. Was überrascht: Es fielen insgesamt nur 48 Liter und das Monats-Soll wurde nicht erreicht.
Nur 57 Sonnenstunden im Oktober in Donauwörth
Obwohl der Monat im Schnitt um 1,7 Grad zu warm war, kam er an den „Goldenen Oktober“ 2022 nicht heran, „denn die Zahl der Sonnenstunden war einfach zu gering“. Bei 19 Nebeltagen (normal elf) ist es nicht verwunderlich, dass die Sonnenscheindauer mit nur 57 Stunden extrem gering war. Nur an zwei Tagen wurden am Beobachtungspunkt in Riedlingen knapp acht Stunden Sonnenschein erzielt, dafür an 16 Tagen nur eine Stunde oder weniger. (wene)
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