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Wemding: Im Wemdinger Pfarrsaal schlafen jetzt Flüchtlinge

Wemding

Im Wemdinger Pfarrsaal schlafen jetzt Flüchtlinge

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    Der Pfarrsaal in Wemding ist jetzt ein Schlafsaal. In die Notunterkunft für Flüchtlinge wurden am Dienstag 25 ukrainische Staatsangehörige einquartiert.
    Der Pfarrsaal in Wemding ist jetzt ein Schlafsaal. In die Notunterkunft für Flüchtlinge wurden am Dienstag 25 ukrainische Staatsangehörige einquartiert. Foto: Wolfgang Widemann

    Die Notunterkünfte, welche die Stadt und die katholische Pfarrgemeinde in Wemding organisiert haben, füllen sich. Etwa drei Wochen, nachdem das Landratsamt rund 25 Asylsuchende im Obdachlosenheim der Kommune einquartiert hatte, wurden am Dienstag auch das Begegnungshaus St. Emmeram in der Altstadt und einige Wohncontainer im Sandfeldring als Quartiere in Betrieb genommen.

    Um etwa 13.45 Uhr kamen die Flüchtlinge im Wemdinger Zentrum an, berichten Stadtpfarrer Wolfgang Gebert und Kirchenpfleger Gottfried Hänsel. Letzterer hatte zu Beginn der Sommerferien die Initiative ergriffen und in Abstimmung mit dem Seelsorger und den zuständigen Gremien beschlossen, dem Landratsamt kirchliche Räume zur Verfügung zu stellen. Die Wahl fiel auf das Begegnungshaus St. Emmeram.

    Asylsuchende helfen beim Aufbau der Stockbetten in Wemding

    In diesem hat sich der Pfarrsaal in einen Schlafsaal verwandelt - ein bislang einmaliger Vorgang im Donau-Ries-Kreis. Den Saal füllen jetzt Stockbetten, die in zwei Reihen jeweils unter der Dachschräge stehen. Die Betten bauten Hänsel zufolge in der vorigen Woche freiwillige Helfer aus der Asylunterkunft in der Seelgasse sowie drei Wemdinger auf. Die Aktion habe drei Stunden gedauert.

    Nun leben in dem Gebäude bis auf Weiteres 25 ukrainische Staatsangehörige. Es seien Menschen aus drei Generationen, schildern Gebert und Hänsel. Ein halbes Dutzend Kinder sind dabei, Mütter, Großeltern und ein paar Männer. Bei ihrer Ankunft hatten sie nur Reisetaschen dabei.

    Einer Einquartierten ist ein 26-Jähriger, der nach eigenen Angaben ursprünglich aus Krementschuk stammt, jedoch bereits seit Januar 2022 in Polen als Designer arbeitete und sich seit 11. September mit seiner Freundin, 27, einer Architektin, in Deutschland befindet. Auch wenn es im Schlafsaal zwischen den Betten aus Platzmangel nicht einmal Trennwände gibt, will das junge Paar nicht jammern:

    Hier wollen sie wenn möglich auch arbeiten. Nach der Ankunft versorgte sich ein Teil der Flüchtlinge in den örtlichen Supermärkten mit Lebensmitteln. Jeder Asylsuchende erhielt von behördlicher Seite ein Paket mit Bettwäsche und Geschirr, darunter jeweils eine Pfanne und ein Topf.

    Kochen und Reinigen müssen die Flüchtlinge in Wemding selbst

    Das Essen müssen sich die Ukrainer selbst zubereiten. Dafür steht die Küche neben dem Saal bereit. Ein Raum im Erdgeschoss dient als Aufenthaltsbereich. Für die Reinigung des Gebäudes sind nach Auskunft von Gottfried Hänsel die darin Wohnenden selbst zuständig. Gebert bietet den Flüchtlingen den Pfarrgarten schräg über die Straße an, damit sie sich auch im Freien aufhalten und die Kinder draußen spielen können.

    In die von der Stadt aufgestellten Wohncontainer auf einer Fläche am Sandfeldring in Wemding sind jetzt Flüchtlinge eingezogen.
    In die von der Stadt aufgestellten Wohncontainer auf einer Fläche am Sandfeldring in Wemding sind jetzt Flüchtlinge eingezogen. Foto: Wolfgang Widemann

    Asylsuchende zogen auch in die Container ein, welche die Stadt im Gewerbegebiet im Sandfeldring platziert hat. Die Notunterkunft ist für bis zu zwölf Personen gedacht und soll - so jüngst Bürgermeister Martin Drexler - für etwa ein halbes Jahr genutzt werden. Der Mietvertrag des Landkreises mit der katholischen Pfarrei Wemding im Begegnungshaus St. Emmeram läuft erst einmal 90 Tage. Wie gemeldet, soll in Wemding in absehbarer Zeit eine Unterkunft entstehen, in der mittelfristig bis zu 100 Menschen untergebracht werden. Möglicherweise geschieht dies auf einem städtischen Grundstück am westlichen Stadtrand.

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