Auch in Wemding gibt es Leerstände, auch in Wemding klagen Geschäftsbetreiber über Fachkräftemangel und auch in Wemding wünschen sie sich ein schnelleres Internet. Trotzdem scheint die Grundstimmung in der Stadt gut zu sein. Diesen Eindruck konnte man jedenfalls bei einem „After-Work-Event“ gewinnen, zu dem die Verantwortlichen im Rathaus gemeinsam mit dem Gewerbeverband geladen hatten.
„Wir warten schon lange darauf, mit einem Glasfaseranschluss im Internet schneller unterwegs sein zu können“, klagte Geschäftsführer Marco Zinsmeister von „profiMedien“ beim Empfang im historischen Wemdinger Rathaus. Bürgermeister Martin Drexler weiß um die Brisanz des Themas und erklärte, „immer wieder bei Glasfaser plus nachzuhaken“. Das Telekom-Tochterunternehmen hatte versprochen, 2024 die Voraussetzungen zu schaffen, um einen Großteil Wemdings komplett zu erschließen.
Bürgermeister Drexler: "Gutes Netzwerk ist wichtig"
Knapp 80 Geschäftsinhaber trafen sich zu diesem Austausch. Das wertete Bürgermeister Drexler als ein Signal dafür, wie wichtig ein gutes Netzwerk sei. „Mittelständische Unternehmen, innovative Industrieansiedlungen, Einzelhandel, Handwerk und Dienstleister machen Wemding zu einem wichtigen Wirtschafs- und Einkaufsstandort“, erklärte das Stadtunternehmen. Man habe das Treffen arrangiert, „weil immer wieder neue Gesichter hinzukommen, egal ob im Rahmen einer Betriebsübergabe oder durch den Schritt in die Selbstständigkeit“.
„Hier lernt man Menschen aus verschiedenen Branchen kennen, die im Grunde dieselbe Gesinnung verbindet“, urteilte Daniela Neubauer-Kimmerle. Sie betreibt mit ihrer Familie einen Metallbaubetrieb und kam ganz spontan mit Friseurmeisterin Franziska Martin vom Friseursalon Held ins Gespräch. „Das wollten wir erreichen“, freute sich Bürgermeister Drexler. Der Austausch über die Branchen hinweg sei das Ziel gewesen - „mit jungen Unternehmern, mit eingesessenen Betriebsinhabern sowie neuen Nachwuchs- und Führungskräften“.
Alle Unternehmen sind für den Bürgermeister "die Zukunft des Wirtschaftsstandorts"
Sie alle sind für Drexler „die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts“. Dass Wemding in Bayerisch-Schwaben durchaus bedeutsam sei, beweise eine Zahl: Nach neuesten Erhebungen pendeln täglich mehr als 3500 Menschen zu ihren Arbeitsplätzen in die Wallfahrtsstadt.
Man sei in Wemding gut aufgestellt und verfüge über eine lebendige Altstadt, betonte auch Klaus Fischer, der Vorsitzende des Gewerbeverbandes. Er dankte City-Managerin Judith Strohhofer, die mit ihrem Engagement wesentlich zu einem guten Miteinander beitrage. Fischer rief dazu auf, im Gewerbeverband mitzuarbeiten. „Neue Ideen und Anregungen tun immer gut.“
Für Wirtschaftsreferent Hans-Ludwig Held hat Wemding beste Voraussetzungen, „um keine aussterbende Stadt“ zu werden“. Es gehe darum, „den guten Geist in der Altstadt zu erhalten“.