Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen ist auf der Kreisstraße bei Großsorheim schon wieder ein Motorradfahrer schwer verunglückt. Am frühen Donnerstagabend verlor nach Angaben der Polizei ein 21-Jähriger unmittelbar an der sogenannten „Applauskurve“ die Kontrolle über seine Maschine und stürzte. Der junge Mann zog sich zahlreiche Verletzungen zu.
Zuletzt hatte am 9. August ein 24-Jähriger auf dem Abschnitt, der wegen seiner Kurven offenbar magisch Motorrad- und Autofahrer anzieht und zu „sportlicher“ Fahrweise animiert, einen Unfall gebaut. Er überholte zwei Pkw, kam beim Wiedereinscheren kam er von der Straße ab und erlitt schwere Verletzungen.
Motorradfahrer erleidet Knochenbrüche und innere Verletzungen
Dieses Mal fuhr der 21-Jährige vom Wald her um 18.20 Uhr auf die Haarnadelkurve zu, war aber laut Polizei offenbar deutlich zu schnell. Er konnte das Zweirad nicht mehr auf der Fahrbahn halten und schoss direkt vor der Kurve nach rechts über den Trockenrasen auf den Feldweg, der geradeaus von der Kreisstraße abzweigt. Dort stürzte der Fahrer, der aus Württemberg (Ostalbkreis) stammt. Er trug eine komplette Schutzausrüstung und zog sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei diverse Knochenbrüche und innere Verletzungen zu. Zeugen, die sich am Parkplatz neben der Kurve befanden, setzten einen Notruf ab und leisteten Erste Hilfe.
Polizei, Rettungsdienst, ein Notarzt und die Freiwillige Feuerwehr Harburg (mit 15 Kräften) eilten zur Unglücksstelle. Wegen der schweren Verletzungen wurde auch ein Rettungshubschrauber dorthin geschickt. Mit diesem wurde das Opfer in die Uniklinik nach Augsburg geflogen. Die Straße musste für einige Zeit gesperrt werden.
Auf Abschnitt an „Applauskurve“ 46 Unfälle in fünf Jahren
Die Strecke im Bereich der „Applauskurve“ bei Großsorheim bereitet den Behörden schon seit längerer Zeit einige Sorgen. Nach Auskunft von Stephan Roßmanith, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei im Landkreis Donau-Ries, registrierten die Gesetzeshüter in den vergangenen fünf Jahren zwischen Großsorheim und der Kreuzung auf der Anhöhe im Wald insgesamt 46 Verkehrsunfälle. Bei diesen verletzten sich allein schon 17 Motorradfahrer, davon neun schwer. Auffällig sei, dass die Zweiradfahrer meist alleinbeteiligt sind.
Neben überhöhter Geschwindigkeit und waghalsigen Fahrmanövern sorgten in der Vergangenheit wahre Menschenansammlungen auf dem und am Parkplatz bei der Kurve für zusätzliche Gefahr. Das Landratsamt installierte deshalb vor etwa zwei Jahren eine Schranke, damit keine Fahrzeuge mehr auf die Fläche gelangen. Diese Maßnahme änderte Beobachtungen zufolge nur wenig an der Situation. Dem Vernehmen nach brachen Unbekannte das Schloss an der Schranke bereits diverse Male auf. Die Schranke wird auch immer wieder umfahren.
Kurz nach Unfall kommt der Pizzaservice an die „Applauskurve“
Die Polizei hat Kenntnis davon, dass sich am Donnerstagabend kurz nach dem Unfall bereits wieder einige Personen an dem Treffpunkt aufhielten und sich von einem Lieferservice sogar Pizza bringen ließen. Beim Rangieren kam der Fahrer von der Straße ab, konnte sich aber selbst aus der misslichen Lage befreien.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden