Heute Sonne, morgen Regen, einmal 33 Grad und dann plötzlich wieder zu kalt ohne Jacke - der Sommer 2024 präsentiert sich von einer ganz besonders unbeständigen Seite. Auch Wetterexperte Werner Neudeck bestätigt, dass das Wetter heuer besonders wechselhaft ist. „Das ist insofern auffallend, weil diese Schwankungen vor 30 bis 40 Jahren der Normalzustand waren“, sagt er. Das sei man nach Jahren mit immer heißeren und trockeneren Sommern einfach nicht mehr gewohnt.
Diese unbeständige Lage lasse sich auf den Klimawandel zurückführen. „Die Meere sind viel zu warm, das lässt mehr Feuchtigkeit aufsteigen und die daraus gebildeten Wolken ziehen zu uns.“ Ebenfalls eine Folge des Klimawandels sei die Veränderung des sogenannten Jetstreams. Bei diesem handelt es sich um ein sich dynamisch verlagerndes Starkwindfeld, das meist im Bereich der oberen Troposphäre bis hinunter zur Tropopause auftritt. Dieses hat sich vermutlich durch die Erderwärmung deutlich verlangsamt, sodass die Unwetter nicht mehr so schnell weiterziehen wie noch vor einigen Jahren. Unterm Strich habe es heuer bislang insgesamt 390 Liter pro Quadratmeter geregnet, was bei einem langfristigen Jahresschnitt von 700 bis 800 Litern vollkommen im Normbereich liege.
Temperatur war jeden Monat in Donauwörth zu hoch
Erstaunlich sei also nicht, dass es häufig regne, sondern eher die starken Temperaturschwankungen. „Das ist schon etwas überraschend.“ Zudem sei die Durchschnittstemperatur seit dem Winter jeden Monat zu hoch gewesen.
Trotzdem sei die Lage, wenn auch recht wechselhaft, keine Sensation. „Es ist viel mehr ein vorübergehendes Phänomen“, so Neudeck. Also gibt es doch noch Hoffnung auf ein beständiges Sommerwetter? Das lasse sich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, schränkt er ein. Aber: „Es ist durchaus möglich.“
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