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Wassersport: Das ist Unterwasserhockey

Wassersport

Das ist Unterwasserhockey

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    Schläger voraus und dann ab zum Puck auf dem Boden des Schwimmbeckens. Wer lange die Luft anhalten kann, ist beim Unterwasserhockey klar im Vorteil.
    Schläger voraus und dann ab zum Puck auf dem Boden des Schwimmbeckens. Wer lange die Luft anhalten kann, ist beim Unterwasserhockey klar im Vorteil. Foto: Wasserwacht Bäumenheim

    Von oben sieht das, was die Mitglieder der Wasserwacht Bäumenheim im Schwimmbecken machen, nach ziemlich viel Chaos unter Wasser aus. Immer mal wieder taucht eine Schwimmerin oder ein Schwimmer auf und krault schnell zum Beckenrand zurück, von wo aus sich wieder ein anderer in die Fluten wirft und schnell untertaucht. Unter der Wasseroberfläche herrscht dann Gewusel. Erst das Video einer Unterwasserkamera enthüllt, was hier tatsächlich stattfindet: Es wird Unterwasserhockey gespielt und das ist mindestens so kurios wie anstrengend. 

    Bei den Trainingseinheiten im Bäumenheimer Hallenbad hatten die Wasserwacht-Mitglieder in der Vergangenheit des Öfteren Wasserball gespielt, zum Aufwärmen und vor allem als zusätzlicher Spaßfaktor neben den Übungseinheiten. Vor einigen Wochen machte ein Trainingsteilnehmer dann den Vorschlag, doch einmal Unterwasserhockey auszuprobieren. Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei darum, einen Puck am Boden eines Schwimmbeckens mit kleinen Schlägern in das gegnerische Tor zu transportieren. Doch anders, als beim Wasserball – bei dem schon mal gezogen und geschubst wird – gilt das Unterwasserhockey als Nichtkontaktsport. Ziehen und Schieben wird als Foul gewertet – eigentlich. Denn Trainer Bernhard Haller erklärt mit einem Schmunzeln: "In der Variante, die wir spielen, darf man ein bisschen schieben, wenn man keinen Schläger hat." 

    Wenngleich sich der Körperkontakt stark in Grenzen hält, ist es "brutal anstrengend", sagen die Hobbyspieler der Wasserwacht Bäumenheim unisono. Aber der Sport hat sie gepackt, und zwar so sehr, dass sie gerne ihre sogenannten freien Trainingseinheiten nutzen, um Unterwasserhockey zu spielen. "Am Anfang haben wir die verschiedenen Spieltypen ausprobiert, um zu sehen, was für uns Sinn macht", sagt Haller. 

    Das Unterwasserhockey-Spiel sieht von außerhalb des Wassers ziemlich chaotisch aus.
    Das Unterwasserhockey-Spiel sieht von außerhalb des Wassers ziemlich chaotisch aus. Foto: Stephanie Anton

    Wer Luft holt, muss raus

    Er erklärt den Spielern noch einmal kurz die Regeln, bevor er sich selbst ins kühle Nass begibt: Die beiden Teams sitzen am Beckenrand, dabei haben aber immer nur vier Spieler pro Mannschaft einen Schläger. Die Bäumenheimer verwenden dazu einfach den unteren Teil eines gewöhnlichen Straßenhockey-Schlägers. Beim Signal springen die Spielerinnen und Spieler mit den Schlägern ins Wasser und tauchen nach dem am Boden liegenden Puck. Sie müssen nun versuchen, diesen ins gegnerische Tor zu befördern, dürfen ihn aber nur mit den Schlägern berühren. Ausgestattet sind die Spieler mit Taucherbrillen und Flossen. Als Tor dient bei offiziellen Spielen eine Metallrinne. Die Wasserwachtler haben sich anders beholfen, hier bildet das untere Ende der Ausstiegsleiter jeweils als Tor. Gespielt wird über die Breite des Schwimmbeckens. Was das Spiel zusätzlich schwierig macht: Muss ein Spieler auftauchen, um zu atmen, muss er zurück zum Rand schwimmen und seinen Schläger einem seiner Mitspieler übergeben, der keinen hat. Später im Spiel, wenn alle schon ziemlich platt sind, werde dann mit Schnorchel gespielt und alle dürfen mitmachen, erklärt Haller. 

    Beim freien Training der Wasserwacht Bäumenheim sind regelmäßig auch Kinder dabei, ans Unterwasserhockey wagen sich aber eher die älteren Mitglieder.
    Beim freien Training der Wasserwacht Bäumenheim sind regelmäßig auch Kinder dabei, ans Unterwasserhockey wagen sich aber eher die älteren Mitglieder. Foto: Stephanie Anton

    Bei offiziellen Spielen sehen die Regeln etwas anders aus. Eine Mannschaft hat bis zu zehn Spieler, von denen je sechs aktiv spielen, vier stellen die fliegenden Wechselspieler. Die Akteure müssen auch nicht zum Beckenrand schwimmen nach dem Luftholen. 

    Der Spaßfaktor beim Unterwasserhockey ist groß

    Meistens spielen die Wasserwachtler Unterwasserhockey als Sondertraining, "weil es zeitintensiv und sehr anstrengend ist", sagt Haller. Auch Wasserball werde weiterhin noch gespielt, aber bei der kontaktintensiven Sportart gebe es meistens "viel Geraufe", verrät er. Das Unterwasserhockey habe zumindest einen kleinen Trainingseffekt durch das ständige Luftanhalten. Und eines ist daneben auf jeden Fall gegeben: der Spaßfaktor. 

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