Sichtbar hohe Wertschätzung erfuhr die Trachtenkapelle Oberndorf (TKO) bei ihrer 100-Jahr-Feier am Wochenende von der Gemeinde und von vielen Musikvereinen. Der Verein feierte im eigens am Sportplatz errichteten Festzelt sich selbst und die Musik. Heimatverbunden und weltoffen gestaltete das Team um den Vorsitzenden Alexander Klein das Programm.
Ein volles Zelt schon am Freitagabend und sehr gute Resonanz an den beiden weiteren Festtagen waren der Lohn für die ehrenamtliche Arbeit. Als großartig wird der Sonntag mit der festlichen Messe, dem Gemeinschaftschor und dem Festzug in Erinnerung bleiben. Beim Gemeinschaftschor bezeichnete Landrat Stefan Rößle, der stellvertretend für die zahlreiche anwesende Polit-Prominenz sprach, das Jubiläum gleichermaßen als Rückblick und als Ausblick, der angesichts der Jugendarbeit positiv stimme. Die Geschenke von Schirmherr Alfred Mayr und den Paten sind ganz in diesem Sinne. Mayr ließ für „seine“ Kapelle von dem Münchener Franz Gerstbrein (geboren 1959) die „TKO-Jubiläumspolka“ komponieren. Die Uraufführung soll beim nächsten Konzert der TKO erfolgen, bei der Mayr 40 Jahre als Trompeter und lange Jahre als Vorsitzender mitwirkte. Der Patenverein Mertingen schenkte ein Trommelfell, auf dem die Freundschaft schriftlich besiegelt ist.
Fünf Kapellen eröffnen das Fest in Oberndorf gemeinsam
Doch der Reihe nach. Der Freitag startete mit einem Gemeinschaftskonzert der Gastgeber mit den Kapellen aus Buchdorf, Marktoffingen, Marxheim und Mertingen am Dorfplatz. Nach dem Festzug begrüßten Vorsitzender Klein und Bürgermeister Franz Moll die Gäste, bevor Schirmherr Mayr sein Geschenk an die Kapelle übergab. Mit Partymusik sorgte die Patenkapelle Mertingen bis in die Nacht hinein für Stimmung im Zelt.
Beim Kinder- und Seniorennachmittag am Samstag zeigten die Nachwuchs-Formationen aus Oberndorf, Mertingen sowie Donauwörth mit Asbach-Bäumenheim ihr Können. Traten die drei Gruppen zuerst getrennt auf, so formierten sie sich im zweiten Teil zu einem Orchester und intonierten unter anderem gekonnt das Titellied zur Pippi-Langstrumpf-Filmserie. Am Abend gehörte die Bühne vor vollem Haus der Formation Hiatamadln. Ihr „Bua“ Gunther und die fünf Madln blieben ihrem Slogan „Bayerisches Original mit der Lizenz zum Feiern“ nichts schuldig.
Pfarrer aus Costermano gestaltet Gottesdienst in Oberndorf mit
Da der Regen noch nicht aufhören wollte, feierte man den Gottesdienst am Sonntag im Festzelt. Pfarrer Markus Lidel konzelebrierte – passagenweise zweisprachig – mit Don James aus der Partnergemeinde Costermano. Ein Erlebnis war die Allgäu-Schwäbischen Volksmesse, instrumental und durch einen Projektchor mit 60 Sänger(innen) aus Männergesangverein und Kirchenchor Oberndorf, Volksliederchor Eggelstetten und Jugendchor Cantiamo aufgeführt. Die bereits sonnigen Mittagsstunden gestaltete im Zelt der Musikverein Asbach-Bäumenheim.
Über 500 Musiker brachten beim Gemeinschaftschor auf dem VfB-Sportgelände fünf Stücke zu Gehör. „Mein Heimatland“ dirigierte Martin Gottwald (2. Dirigent Oberndorf), zu „Auf der Vogelwiese“ übernahm Kathrin Schweihofer vom Patenverein Mertingen den Stab. Udo Hormann vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Todtenhausen (Nordrhein-Westfalen) gab bei „Wir Musikanten“ den Takt. ASM-Bezirksvorsitzender Joachim Braun, der auch moderierte, dirigierte die „Hymne an die Freundschaft“. Die Bayernhymne unter der Leitung von Elisabeth Schröppel, seit dem Vorjahr musikalische Leiterin der Oberndorfer, beschloss den Chor. Den farbenprächtigen Umzug durch das festlich herausgeputzte Dorf bildeten 20 Musikkapellen, 19 Vereine aus der Gemeinde und der unmittelbaren Nachbarschaft sowie fünf liebevoll geschmückte größere und kleinere Wagen.
Der Musikverein Ellgau gestaltete das Nachmittagsprogramm mit Unterhaltungsmusik, bevor die Gruppe Blech & Co. aus dem Unterallgäu, Sieger im „Grand Prix der Blasmusik 2022“, zum Festausklang die Regie übernahm.
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