Wer kauft die teuersten Wertholzstämme aus dem Landkreis Donau-Ries? Das war die entscheidende Frage bei der jüngsten Holz-Submission. Rupert Kollmann, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Nordschwaben (WBV), zeigt sich zufrieden: „Die wertvollsten Stämme unserer Mitglieder gehen auf die Submission nach Bopfingen. Auch dieses Jahr wurden wir nicht enttäuscht und konnten wie die Jahre zuvor Höchstpreise erzielen.“ Die Waldbesitzervereinigung-Nordschwaben lieferte davon über 400 Festmeter Wertholz: vor allem hochkarätige Eichen aus dem Landkreis Donau-Ries, aber auch eine nicht unerhebliche Menge an Eschen, Lärchen und Kiefern.
59 Kunden gaben letzten Endes ihr Gebot ab, und das Organisationsteam um Wolfgang Müller vom Landratsamt Ostalbkreis erteilte die Zuschläge an die Meistbietenden. Seit dem Dreikönigstag wurden auf dem Submissionsplatz oberhalb von Bopfingen/ Lauchheim die wertvollsten Stämme aus der Region aufgelegt und Holzeinkäufern aus nah und fern zum Kauf angeboten. Bis zum 13. Februar begutachteten Interessenten die auf 29 verschiedene Baumarten verteilten rund 2500 Festmeter Wertholz – nicht selten auf dem Boden kniend oder auf dem Bauch liegend, um ja nichts zu übersehen, was die Qualität und somit den Preis beeinflussen könnte.
Der teuerste Holzstamm kommt aus der Karab zwischen Donauwörth und Harburg
Bei der Exkursion der WBV-Nordschwaben trafen sich Ende Februar über 50 interessierte Mitglieder, um ihre eigenen Stämme zu „besuchen“ und deren Wert und Qualität inmitten aller aufgelegten Stämme zu erfahren. Auch Laien waren willkommen und wurden in die geheime Welt der Holzsortierung und des Verkaufs eingeführt. In der Vergangenheit stellte oftmals einer der „Großen“ wie die Bayerischen Staatsforsten, Forst BW, Fürst Wallerstein, Fürst zu Oettingen-Spielberg, Blauwald oder die Holzhandelsgesellschaft Schwäbisch Fränkischer Wald/Ostalbkreis den teuersten Stamm der Submission. Heuer kam dieser wieder von der WBV-Nordschwaben.
Dieser Baum wuchs etwa 150 Jahre lang in der Karab, einem großen geschlossenen Waldstück zwischen Donauwörth und Harburg. Die Karab ist eine altrechtliche Waldgenossenschaft, die mit 217 Hektar zu den größten in Bayern zählt und die Holzrechte der Bürger aus der Harburger Kernstadt zusammenfasst. Zurecht stolz erzählen die beiden „Brautväter“, der ehemalige erste Vorsitzende Fritz Schröppel und der zweite Vorsitzende Heinz Schreitmüller davon, wie sie im November 2024 in der Abteilung Nesselbogen mit ihrer Kettensäge diese Eiche eigenhändig gefällt haben: „Ohne großes Keilen, mit einem sogenannten „Halteband“, da die Eiche eine leichte Schräglage aufwies. Die Eiche war so dick, dass das 63 Zentimeter lange Schwert fast zu kurz war“, so Fritz Schröppel. Die Eiche bringt jetzt mit einer Länge von über sechs Metern und einem Mittendurchmesser von 93 Zentimeter ohne Rinde satte vier Festmeter Holzmasse.
7500 Euro kostet der teuerste Holzstamm aus dem Kreis Donau-Ries
Ein Furnierer bekam für 1819 Euro je Festmeter den Zuschlag, was dann insgesamt 7500 Euro für den Stamm ausmacht. Dieser wird das Prachtstück hochwertig weiterveredeln, beispielsweise für hochwertige Möbel oder Musikinstrumente.
„Wir haben dieses Jahr nicht nur den teuersten Stamm, sondern auch den zweitteuersten Stamm der Submission geliefert“, erklärt Stefan Wurst, Holzvermarkter der WBV-Nordschwaben. Es ist ebenfalls eine Eiche, diesmal aus der Gegend von Forheim / Amerdingen. Wert: über 7.000 Euro. (AZ)
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