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Tapfheim: Straße im Donau-Ried: Tapfheimer hoffen auf Solidarität aus Buttenwiesen

Tapfheim

Straße im Donau-Ried: Tapfheimer hoffen auf Solidarität aus Buttenwiesen

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    Die Bürgerinitiative verschaffte ihrem Protest gegen die Ausbaupläne der Straße durchs Donauried noch einmal Luft.
    Die Bürgerinitiative verschaffte ihrem Protest gegen die Ausbaupläne der Straße durchs Donauried noch einmal Luft. Foto: Helmut Bissinger

    Eigentlich sind die Argumente allesamt ausgetauscht. Und eigentlich sollen nun Bürgerinnen und Bürger im Straßenstreit im Donau-Ried entscheiden. Wenige Tage vor dem Bürgerentscheid in Buttenwiesen haben nun Gegner des Ausbau-Projekts aus Tapfheim eine flammende Bitte formuliert: „Wir hoffen auf die Unterstützung aus

    Im Vorgriff auf den am Sonntag, 23. Januar, stattfindenden Bürgerentscheid in Buttenwiesen hat die Bürgerinitiative „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ noch einmal ihre Argumente aufgezählt. „Insbesondere hier im Abschnitt des Waldstückes Heidenau-Schnakenbrücke wird es bei einem Ausbau zu schweren Einschnitten kommen“, erklärte Helber. Er verwies auf eine Brücke, die „nunmehr vier Meter, später 24 Meter breit sein soll“.

    Straßen-Baumaßnahmen "inakzeptabel" für Rettingen

    Helber berichtete von den offiziellen Planungen, bei denen beispielsweise drei mächtige Wasserdurchlässe mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter bei Hochwasser die derzeitigen natürlichen Überflutungsstellen ersetzen sollen - Manfred Hurler warnte vor den negativen Auswirkungen auf den Tapfheimer Ortsteil Rettingen. Die Baumaßnahmen seien inakzeptabel und in ihrer möglichen Folgewirkung hochriskant.

    Landwirt Michael Mayer berichtete davon, dass allein die Landwirte in Rettingen 1,6 Hektar an Fläche für den Straßenneubau abtreten müssten. Die geplanten Baumaßnahmen wirkten wie ein Querriegel durch das Donau-Ried. Mayer sorgt sich um seine landwirtschaftlichen Flächen, die bei Hochwasser enorm in Mitleidenschaft gezogen würden. Die Sprecher der Bürgerinitiative wiederholten ihre Forderung für eine „Sanfte Sanierung“ der Straße.

    Die Flurneuordnung erlaube beide Varianten

    Die angebliche Notwendigkeit zum vorgezogenen Teilausbau der Strecke sei irreführend. Damit begründe Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner den nun anstehenden Bürgerentscheid. Das sei schlichtweg falsch, so Helber, „weil der Abschluss des Flurneuordnungsverfahrens bis Ende 2022 möglich ist“. Die Flurneuordnung habe ohnehin beide Möglichkeiten eingeplant, also den Komplettausbau oder die sanfte Variante.

    Die BI-Vertreter äußerten an vier neuralgischen Punkten entlang der Straße ihre Überzeugung, dass die Bauaktivitäten auf Buttenwiesener Seite Auswirkungen auf die Tapfheimer Flur hätten. Die Hochwassergefahr steige durch die Höherlegung der Trasse, der Verkehr nehme durch eine gesteigerte Attraktivität der Straße zu, damit werde es in den Orten Rettingen und Donaumünster gefährlicher. Helber: „Es wäre schön, wenn die Buttenwiesener Solidarität mit den Tapfheimer Bürgerinnen und Bürgern zeigen würden.“

    Ausbaugegner vermissen Gesamtkonzept für das Donau-Ried

    „Kaltner baut – Tapfheim versaut“, skandierten die Gegner des „großen Ausbaus“. Es sei keine Notwendigkeit erkennbar, warum Buttenwiesen mit dem vorgezogenen Ausbau der Straße jetzt beginnen müsse „ohne ein schlüssiges Gesamtkonzept vorzulegen, das die Gesamtstrecke berücksichtigt“. Atomkraftwerk und Magnetschwebebahn hätten die Menschen im Donau-Ried verhindern können. Man werde nicht hinnehmen, dass mit einem „vorzeitigen Anrollen der Bagger“ Fakten geschaffen werden.

    Anlieger, Landwirte, Hochwassergegner und Naturschützer zeigten sich entsetzt darüber, dass der zuständige Sachbearbeiter bei der Regierung von Schwaben Einfluss auf die baulichen Aktivitäten nehme. „Denn nur bei einer überdimensionierten Planung sei mit hohen Zuwendungen zu rechnen“. Plötzlich sei nun aber aufgrund des Widerstands eine Förderung zugesagt, wenn die Straße nur 5,5 Meter breit würde. Der Appell der Betroffenen: „Es geht auch um den verantwortungsbewussten Umgang von Steuergeldern.“

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