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Tapfheim: Neue Zukunft für Thannheiser-Areal

Tapfheim

In Tapfheim ist eine Entscheidung gefallen

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    Die Industriebrache auf dem Thannheiser-Areal steht seit langem in der Diskussion. Ursprünglich war dort der Bau eines Seniorenheims geplant. Jetzt gibt es eine Entscheidung.
    Die Industriebrache auf dem Thannheiser-Areal steht seit langem in der Diskussion. Ursprünglich war dort der Bau eines Seniorenheims geplant. Jetzt gibt es eine Entscheidung. Foto: Helmut Bissinger

    Gerade weil es auch einige Menschen im Ort gegeben hat, die das Projekt negativ bewerten, habe man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Das sagt Tapfheims Bürgermeister Marcus Späth am Dienstag in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Es geht um das Thannheiser-Areal, eine Industrie-Brache in Tapfheim, um die seit Monaten recht kontrovers diskutiert wird.

    Soll ein Edeka-Markt kommen, oder nicht? An dieser Überlegung schieden sich die Geister. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen. Damit steht fest, was mit dem 6500 Quadratmeter großen Grundstück werden soll. Marcus Spät verweist auf den einstimmigen Beschluss, den der Gemeinderat einstimmig in nicht öffentlicher Sitzung zu diesem Thema getroffen hat.

    Unternehmer waren frustriert und protestierten gegen das Vorhaben

    Am Dienstag machte der Rathauschef den Verkauf des Areals und die Gründe dafür öffentlich. Demnach hat die Gemeinde das Thannheiser-Grundstück an einen Investor verkauft. „Wir sichern damit die Zukunft Tapfheims“, sagt Späth.

    Die Vorgeschichte ist lang, die Hintergründe sind nicht neu. Bereits im Juli hatte Bürgermeister Späth die Gewerbetreibenden am Ort über die Pläne informiert, in der Neuen Mitte einen Edeka-Vollsortimenter anzusiedeln. Einige der Unternehmer, so war zu hören, seien frustriert gewesen und protestierten gegen das Vorhaben.

    Edeka wird neben Netto bauen

    Nun also kommt der Edeka-Vollsortimenter auf dem Nachbargrundstück des bestehenden Netto-Discounter. Das Projekt möchte die Kimmerle-Gruppe mit Sitz in Dillingen realisieren. Die Planungen seien weit fortgeschritten. Man habe intensive Gespräche geführt und auch den Betreiber des Netto-Discounters informiert.

    Es gehe darum, die Gemeinde zu gestalten, so Späth, und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Den Charme sehen die Mitglieder des Gemeinderats offenbar in den Planungen. Demnach möchte der Investor ein Gebäude erstellen, das im Erdgeschoss Platz für einen Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern bietet, aber auch ein Obergeschoss erhalten soll. „Darüber kann Betreutes Wohnen stattfinden, eine Facharzt-Praxis kann unterkommen und weotere medizinische Einrichtungen können geschaffen werden“, erklärt Späth.

    Netto offeriert nach Auskunft des Gemeindeoberhuaptes derzeit 5000 Artikel, Edeka führe 16.000 Artikel. Der Gemeinderat sei überzeugt, dass beide Märkte nebeneinander existieren könnten, wie es auch ein Einzelhandelsgutachen analysiert. Mittlerweile wohnten in Tapfheim und seinen Ortsteilen 4000 Menschen. Er verwies außerdem darauf, dass in den vergangenen Jahren in Tapfheim vier Metzgereien, drei Blumenläden und zwei Gaststätten geschlossen haben. „Es ist unsere Pflicht, ein zukunftsfähiges Dorf zu entwickeln“, fasst Späth die Meinung des Gemeinderats zusammen.

    Es gibt weitere Entwicklungsmöglichkeiten auf der Restfläche

    Weil nicht das Gesamtgrundstück veräußert worden sei, sieht Späth nach wie vor Entwicklungsmöglichkeiten auf der Restfläche. „Eine Senioreneinrichtung ist damit nicht vom Tisch“, sagt er. Nur zum jetzigen Zeitpunkt könne man keinen Betreiber finden. Er könne sich, so Späth, auch vorstellen, dass dort möglicherweise eine Apotheke ihren Platz finden könnte.

    „Wofür bedarf es eines Vollsortimenters, wenn man sich vor Augen hält, dass Bäckereien und Konditoreien, Cafés, Metzgereien, Getränkemärkte, Bio-Hofläden, Post und Paketshop, Discounter, Tankstelle, Imbiss, Lottostelle, Tabakwaren, Futterfachgeschäft, Frischfischverkauf, Schuhbedarf und Reinigung, Schreibwaren, Elektroartikel oder Frischeiangebote ihre Leistungen bereits zuverlässig anbieten?“, summiert Getränkehändler Jürgen Färber die vorhandenen Angebote. Bürgermeister Späth verweist auf die Zusicherung von Edeka, dass im Markt auch die Produkte regionaler Anbieter ihren Platz finden werden, ebenso wie eine Bäckerei vorgesehen sei.

    Für das Areal will der Gemeinderat nun demnächst einen Bebauungsplan aufstellen. Auch eine eigene Einfahrt direkt von der Bundesstraße 16 mit einer Abbiegespur muss geklärt werden.

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