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Tapfheim: In Tapfheim wird es bald keine Hausarzt-Praxis mehr geben

Tapfheim

In Tapfheim wird es bald keine Hausarzt-Praxis mehr geben

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    In Tapfheim wird es schon bald keine Hausarztpraxis mehr geben.
    In Tapfheim wird es schon bald keine Hausarztpraxis mehr geben. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    Die Nachricht kam für viele Tapfheimer mehr als überraschend: Schon zum 1. Mai 2022 wird es in

    Röger wechselt zum Ende des Monats in das Medizinische Versorgungszentrum von Peter Sagemüller am Marktplatz in Bäumenheim. Dort wird sie im Team von dann zwölf Ärztinnen und Ärzten nicht mehr in selbstständiger Position arbeiten, aber weiterhin als Allgemeinmedizinerin tätig sein. Vor allem für die älteren Patienten der Hausärztin ist das ein Schock, denn sie waren gewohnt nur einen kurzen Weg zum Arzt auf sich nehmen zu müssen.

    In Tapfheim geschieht nun, was schon andere Kommunen im Landkreis Donau-Ries widerfahren ist - beispielsweise Marxheim. Wenn der Hausarzt die Praxis zusperrt, sind die Patienten geschockt. Doch das Problem ist kaum zu lösen. Mangel an Medizinern die aufs Land gehen wollen, ist das eine. Administrative Vorgaben das andere. Es gelingt aber auch immer wieder Praxen anzusiedeln, wie in Wemding geschehen.

    Die 62-jährige Medizinerin begründet ihre Entscheidung, Tapfheim zu verlassen, damit, dass sie in der Gemeinschaftspraxis eingebettet und losgelöst von immer mehr wachsenden administrativen Aufgaben arbeiten könne.

    Tapfheims Bürgermeister Karl Malz spricht angesichts der Nachricht von einem "riesigen Problem". Denn jetzt ist Tapfheim ohne eigenen Hausarzt und einen neuen Medizinier zu finden, der sich ansiedeln möchte, ist kaum machbar. Die Zuweisung eines neuen Arztsitzes ist dem Bürgermeister zufolge schwierig, "da unser Bereich in der ärztlichen Versorgung als überversorgt gilt". Malz will "alle Hebel in Bewegung" setzen, um die ärztliche Versorgung in Tapfheim sicherzustellen.

    Tapfheimer Ärztin Röger: Praxisbetrieb wird immer schwieriger

    Hausärztin Röger ist sich bewusst, dass ihr Schritt nicht für Begeisterung sorgt, doch sie betont, dass es immer schwieriger werde, eine Allgemeinpraxis zu betreiben. Zu vielfältig seien die Verwaltungsaufgaben geworden. Sie betont, dass ihre Patienten gerne weiterhin "eben an einem neuen Platz" betreuen wolle. Drei Interessenten hätten sich in der Vergangenheit für die Übernahme der Tapfheimer Praxis interessiert, nach anfänglicher Begeisterung aber schnell abgesagt. Röger hatte letztlich nach eigenen Angaben auch mit einem Weggang in die Schweiz geliebäugelt. Mit ihrem Schritt habe sie niemand vor den Kopf stoßen wollen. Man müsse ihr doch aber zugestehen, im Alter von 62 Jahren die Weichen neu zu stellen.

    Im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) für angewandte Diabetologie und Hausarztmedizin am Marktplatz in Bäumenheim arbeiten derzeit 40 Helferinnen. Dort könnten, wie Peter Sagemüller erklärt, die Aufgaben fernab der eigentlichen Betreuung von Patienten gebündelt werden. Die zunehmende Digitalisierung sei in der Gemeinschaft von Ärztinnen und Ärzten "wie so vieles andere" besser zu bewältigen.

    Hausarzt Peter Sagemüller aus Bäumenheim kann die Aufregung nicht verstehen

    Die Aufregung darüber, dass Claudia Röger nun in sein Team wechselt, kann Sagemüller nicht so recht verstehen. "Es geht nichts verloren", sagt er. In Zeiten von Mobilität und Flexibilität sei es für die meisten der bisherigen Patienten in der Tapfheimer Praxis seiner Ansicht nach, "kein Problem, ihre Ärztin nun in Bäumenheim zu konsultieren".

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