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Tapfheim: „A Christmas Carol in Prose“: In Tapfheim gibt es die Weihnachtsgeschichte auf Bayrisch

Tapfheim

„A Christmas Carol in Prose“: In Tapfheim gibt es die Weihnachtsgeschichte auf Bayrisch

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    Jürgen Lechner trägt im Café Bruno in Tapfheim die klassische Weihnachtsgeschichte mit einem bayerischen Dreh vor. Musikalische Begleitung gibt es von Lorrie Böttcher und Johannes Lechner.
    Jürgen Lechner trägt im Café Bruno in Tapfheim die klassische Weihnachtsgeschichte mit einem bayerischen Dreh vor. Musikalische Begleitung gibt es von Lorrie Böttcher und Johannes Lechner. Foto: Jule Eibl

    Draußen gibt es Schneegestöber und kalte Luft, doch im Café Bruno im alten Bahnhof von Tapfheim ist es kuschelig warm und im vollen Gastraum wartet man gespannt auf die heutige Veranstaltung. Jürgen Lechner erzählt an diesem Abend die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens in seiner bayrischen Interpretation für die Anwesenden. Dafür hat er den beteiligten Charakteren passende bayrische Namen verpasst. 

    So wird aus dem alten geizigen Ebenezer Scrooge der „gnickerte“ Xaver Grantler, der mit seinem ehemaligen Partner Jakob Gschaftlhuber eine Privatbank gegründet hat und nun allein mit seinem Sekretär Emsig bewirtschaftet. Untermalt wird die Geschichte von stimmungsvollen Liedern, die von Lorrie Böttcher und Johannes Lechner im melodiösen Zweiklang gesungen werden. Dabei ist von klassischen Weihnachtsliedern bis Coldplay und Ed Sheeran alles dabei und sie werden von Cem Dükkanci auf der Gitarre begleitet. 

    Im Café Bruno in Tapfheim gibt es die Weihnachtsgeschichte auf Bayerisch

    So verfolgen die Besucherinnen und Besucher bei Suppe, Punsch und auch dem ein oder anderen Sahnekuchen die Geschichte des ewig grantigen Grantler, der seinen Sekretär im kalten Büro arbeiten lässt, Spenden für Kinder ablehnt ebenso wie ein Weihnachtsessen bei seinem Neffen Paule. Dieser bezeichnet den alten Onkel für seine Engstirnigkeit als „Spruchbeitel“. Doch in dieser Nacht soll sich die Einstellung vom Xaver grundlegend ändern. Denn sein verstorbener Geschäftspartner der Gschaftlhuber erscheint ihm als Geist behängt mit vielen Ketten und erklärt ihm, er könne dieses Schicksal noch abwenden. Dafür schickt er ihm drei Geister. 

    Der erste Geist zeigt ihm seine vergangenen Weihnachten, dabei neben denen aus einer glücklichen Kindheit auch jenes, an dem seine Verlobte Liesl ihn verlässt. Das Geld war ihm wichtiger geworden als ihre Beziehung. Als Xaver die heurige Weihnacht gezeigt wird, muss er sich doch „schamen“, als er das kranke Kind seines Angestellten sieht und die trotz allem glückliche Familie. Doch der Geist der zukünftigen Weihnacht hinterlässt ihn erst richtig in Angst. An dieser Weihnacht ist es nun sein Tod, über den die Leute nur abschätzige Worte verlieren und darüber reden, wer seine Gardinen bekommen könnte. 

    Jürgen Lechner wird mit tosendem Applaus belohnt

    Am nächsten Morgen ist der Xaver wie ausgewechselt, kauft eine Gans für seinen Sekretär Emsig, spendet für die Kinder und besucht seinen Neffen und Frau Vroni zum Weihnachtsessen. Xaver hat den Wandel geschafft. Doch Lechner hat noch ein Gedicht im Gepäck „Die Gier“ von Wilfried Schmickler, das er auswendig und mit viel Leidenschaft vor den Gästen vorträgt. Der Text, der von den Folgen von Gier, Neid und Hass handelt, regt gemeinsam mit der vorangegangenen Geschichte zum Nachdenken an. Nach dem letzten Lied der Band wünscht Lechner den Anwesenden die Gier danach, Gutes zu tun, und die Gier nach Liebe und Frieden. Der tosende Applaus des Publikums spricht für sich und diesen kurzweiligen Abend in Tapfheim. 

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