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Landkreis Donau-Ries: Wasser knapp, Freibad-Becken leer: Diese Orte sind betroffen

Landkreis Donau-Ries

Wasser knapp, Freibad-Becken leer: Diese Orte sind betroffen

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    Das Becken im Tagmersheimer Freibad ist leer. Grund: Der Wasserzweckverband "Rechts der Altmühl" kann derzeit nicht genügend Trinkwasser liefern.
    Das Becken im Tagmersheimer Freibad ist leer. Grund: Der Wasserzweckverband "Rechts der Altmühl" kann derzeit nicht genügend Trinkwasser liefern. Foto: Eva Münsinger

    Es gab Zeiten, da war im Jura-Gebiet das Trinkwasser knapp. Mitte des vorigen Jahrhunderts beispielsweise versiegten wegen einer Dürre die Brunnen, sodass die Bauern mancherorts kein Wasser mehr für ihr Vieh hatten. Ganz so weit ist es in den vergangenen Wochen nicht gekommen. Allerdings war das wertvolle Gut in Tagmersheim, Rögling, Langenaltheim und andernorts nicht uneingeschränkt verfügbar. Die Versorgung laufe auf "Notbetrieb", berichtet Alfred Maderer, Vorsitzender des Wasserzweckverbands "Rechts der Altmühl". Verantwortlich dafür sei eine Verkettung unglücklicher Umstände im

    Auch das Freibad-Becken in Langenaltheim kann nicht gefüllt werden

    Die Auswirkungen spüren die Bewohnerinnen und Bewohner eher indirekt. In den Haushalten fließt das Wasser wie gewohnt aus den Hähnen. Jedoch konnten bislang die Becken der Freibäder in Tagmersheim und Langenaltheim nicht gefüllt werden. Die Feuerwehren im Verbandsgebiet sind angehalten, sich mit Löschübungen zurückzuhalten.

    Das Problem begann nach Auskunft von Maderer - er ist auch Langenaltheimer Bürgermeister - vor etwa fünf Wochen. In Pappenheim wird seit längerer Zeit eine Kreisstraßen-Bahnunterführung neu gebaut. Durch diese Unterführung verläuft auch die Leitung, über welche der Zweckverband "Rechts der Altmühl" seit rund 100 Jahren aus den Quellen an der Altmühl mit Trinkwasser versorgt wird. Das Wasser wird mit einem Druck von 20 Bar in einen Hochbehälter zwischen Übermatzhofen und Langenaltheim gepumpt und fließt von dort in diverse Orte im sogenannten Dreiländereck an der Grenze von Schwaben, Mittelfranken und Oberbayern.

    Ein Rohrbruch in Pappenheim legt die Trinkwasser-Hauptleitung lahm

    An der Pappenheimer Unterführung musste laut Maderer auch die Wasserleitung "umgebaut" werden: "Das war technisch nicht ganz einfach." Direkt neben dem neuen Teilstück verlaufe das alte - und in diesem gab es im Bereich des Bahndamms einen Rohrbruch. Von einer Reparatur sahen die Verantwortlichen des Zweckverbands ab - zum einen, weil die entsprechenden Abstimmungen mit der Bahn kompliziert gewesen wären, zum anderen, weil die neue Leitung ohnehin zeitnah fertig werden sollte.

    Um für solche Ausfälle gerüstet zu sein, schuf der Zweckverband in den vergangenen Jahrzehnten Querverbindungen zu zwei anderen Wasserlieferanten: der Stadt Monheim und dem Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW), dessen Hauptleitung von Genderkingen in Richtung Nürnberg führt. Damit sei man in den "Notbetrieb" gegangen, "der einzelne Kunde hat nichts gemerkt". Jedoch klappte es mit dem neuen Leitungsabschnitt dann doch nicht so schnell wie gedacht. Dies habe an verschiedenen Faktoren gelegen. "Damit hat keiner gerechnet", sagt Maderer.

    Für das Tagmersheimer Freibad werden rund 5,5 Millionen Liter Wasser benötigt

    Weil durch die Notversorgung nur eine bestimmte Trinkwassermenge bezogen werden kann, stand der Gemeinde Tagmersheim bislang kein Wasser für das im weiteren Umkreis beliebte Freibad zur Verfügung. Etwa 5,5 Millionen Liter fasst das vergleichsweise große Becken nach Angaben von Bürgermeisterin Petra Riedelsheimer. Normalerweise dauere es knapp eine Woche, bis das Wasser eingelassen ist. Schon unter normalen Umständen müsse man aufpassen, in dieser Phase das Leitungsnetz nicht zu schwächen. Weil viele Privatleute derzeit ihre Pools und Becken im Garten füllen, sei der Verbrauch ohnehin relativ hoch.

    Auch wenn das Becken leer ist, passiere aktuell im Freibad einiges, berichtet Riedelsheimer. Ehrenamtliche Helfer vom Bauwagen und der Feuerwehr hätten einen Teil der Schläuche der Solarheizung erneuert. Zudem ziehe sich die Montage der Wasserrutsche hin, welche die Tagmersheimer aus dem Freibad in Donauwörth bekommen haben. Die Rutsche müsse umgebaut werden. Die Edelstahl-Schweißarbeiten würden ebenfalls unentgeltlich vorgenommen. Der von der Gemeinde neu gestaltete Kleinkindbereich sei inzwischen fertig.

    Freibad-Saison in Tagmersheim kann wohl im Laufe der Pfingstferien starten

    Auch in Langenaltheim herrscht im Becken des Freibad gähnende Leere. Die 1,1 Millionen Liter können aber - so die neueste Information von Alfred Maderer - wohl noch in dieser Woche hineinfließen. Die Arbeiten an der Unterführung in Pappenheim seien so weit fortgeschritten, dass die Hauptleitung voraussichtlich von Mittwoch an wieder voll genutzt werden kann. Somit könnten auch die Tagmersheimer loslegen. Dort zeichnet sich ab, dass die Freibadsaison im Laufe der Pfingstferien starten kann. Mit dem Einlassen des Wassers sei es nicht getan, schildert Petra Riedelsheimer. Es müsse auch auf eine verträgliche Temperatur gebracht werden. Außerdem müsse die Technik getestet werden.

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