Wurde in den vergangenen Jahren hauptsächlich Geld für die Dorferneuerung in Tagmersheim in die Hand genommen, wird diesmal ordentlich in den Ortsteil Blossenau investiert. Dort wird derzeit die Abwasserkanalisation saniert und an die Kläranlage Monheim angeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf circa drei Millionen Euro, zwei Millionen sind davon im Tagmersheimer Haushalt für dieses Jahr vorgesehen. „Das ist der größte Haushalt, den die Gemeinde je verabschiedet hat“, erklärt Bürgermeisterin Petra Riedelsheimer.
Drei Millionen werden für den Ortsteil Blossenau ausgegeben
Um dieses Großprojekt zu stemmen, greift die Kommune auf fast alle Rücklagen zurück. Über eine Million Euro werden entnommen, so bleiben nur noch rund 24 000 Euro übrig. Doch dies sei laut Riedelsheimer seit Jahren sorgfältig geplant. „Die Gemeinde muss hier in Vorleistung gehen, aber die Kosten sind durch Förderungen und die Umlage auf die Bürgerinnen und Bürger auf lange Zeit gedeckt“, erklärt die neue Rathauschefin. Die genaue Fördersumme kann allerdings erst im Laufe der Umsetzung ermittelt werden, da hier die Pro-Kopf-Belastung der Bürger herangezogen wird. „Wir gehen von circa 50 Prozent der Gesamtkosten aus“, erklärt Petra Riedelsheimer.
Kinderbecken im Freibad in Tagmersheim wird neu gestaltet
Für die Neugestaltung des Kinderbeckens im Tagmersheimer Freibad gibt es ebenfalls Geld vom Freistaat. Hier wurde ein Zuschuss in Höhe von 10 0000 Euro bewilligt. Die Investitionskosten von insgesamt 250 000 Euro sind auch im Haushalt eingeplant. Außerdem beteiligt sich Tagmersheim mit 20 000 Euro an Baukosten in der Kläranlage in Monheim. Um den Klärschlamm besser entsorgen zu können, wurden dort eine Presse und eine Trocknungsanlage angeschafft. Weitere größere Investitionen sind erst wieder für nächstes Jahr vorgesehen. „Da in Blossenau die Dorferneuerung ab Mitte 2021 umgesetzt wird, und vorher noch Neuerschließungen der gesamten Infrastruktur wie Straßenbeleuchtung, Strom, Breitband erfolgen muss, sind in diesem Jahr ansonsten keine größeren Investitionen geplant“, erklärt Riedelsheimer.
Gemeinderat Tagmersheim stimmt trotz Krise für den Rekordhaushalt
Bei den Ausgaben aus dem Verwaltungshaushalt sind die Kreisumlage, die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Monheim und Personalausgaben die höchsten Posten. Auf der Einnahmenseite entwickelten sich vor allem die Steuereinnahmen 2019 positiv. Statt geplanter 120 000 Euro, konnten hier knapp 169 000 Euro aus der Gewerbesteuer eingenommen werden. Auch durch die Kreisumlage mit circa 482 000 Euro und durch die Schlüsselzuweisungen mit 394000 Euro fließt mehr Geld als im Vorjahr in den Gemeindesäckel. Der Einkommensteueranteil wurde mit circa 648 000 Euro fast punktgenau vorhergesagt. Für das kommende Jahr setzten die Gemeinderäte die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, aufgrund der Corona-Krise, mit 65 000 Euro eher vorsichtig an. Die Einkommensteuererwartung wurde um 7000 Euro geringfügig zum Vorjahresniveau erhöht. Im 2,4 Millionen schweren Vermögenshaushalt wird außerdem mit dem Verkauf einiger Bauplätze in Tagmersheim und Blossenau, mit zusätzlichen Einnahmen gerechnet.
Trotz der Krise stimmte der Tagmersheimer Gemeinderat einstimmig für den Rekordhaushalt. „Wir werden die geplanten großen Maßnahmen im Ortsteil Blossenau wie vorgegeben umsetzen, es sind ja bereits die Fördermittel zugesagt“, so Petra Riedelsheimer.
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