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Sulzdorf/Rettingen: Zu viele Katzen: Diese Aktion sagt der Überpopulation den Kampf an

Sulzdorf/Rettingen

Zu viele Katzen: Diese Aktion sagt der Überpopulation den Kampf an

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    Bei der Aktion Katzenschutzzonen wurden 32 Tiere versorgt. Die Kampagne wird fortgesetzt.
    Bei der Aktion Katzenschutzzonen wurden 32 Tiere versorgt. Die Kampagne wird fortgesetzt. Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa, Symbolbild

    Um einer unkontrolliert wachsenden Katzenpopulation entgegenzuwirken, hat das Landratsamt bereits im Dezember - wie berichtet - sogenannte Katzenschutzzonen in Sulzdorf und Rettingen eingerichtet. Nun liegen der Behörde erste Ergebnisse vor. 

    In den Schutzzonen werden herrenlose Katzen eingefangen, kastriert, medizinisch versorgt und wieder freigelassen oder vermittelt. Diese Aufgabe wurde von den Katzenschutzorganisationen Glückspfoten und Samtpfoten übernommen und unter großem persönlichem Einsatz und finanziellem Aufwand durchgeführt, so teilt das Landratsamt mit. Die Kosten werden vollständig von den Katzenschutzorganisationen getragen, öffentliche Mittel stehen hierfür nicht zur Verfügung. Nachdem im Frühling die Paarungszeit der Katzen beginnt und mit trächtigen Katzen zu rechnen ist, wird die Aktion bis November/Dezember unterbrochen. 

    Eine Katze litt an der Katzenseuche

    In Rettingen wurden im vergangenen Winter insgesamt acht Katzen eingefangen. Davon fünf weibliche und drei männliche Tiere. Fünf dieser Katzen waren erkrankt, meist an Katzenschnupfen, diese Krankheit wird immer an die Welpen weitergegeben. Eine Katze litt an der Katzenseuche. Diese konnte aber im Tierheim Hamlar gesund gepflegt und anschließend am Fangort wieder freigelassen werden. 

    In Sulzdorf wurden 24 Katzen gefangen, davon 14 weibliche und zehn männliche Tiere. Acht dieser Katzen waren erkrankt, auch hier vorwiegend an Katzenschnupfen. Einige Tiere wiesen aber auch Wunden auf, die bei Auseinandersetzungen untereinander entstanden sind. Bei einer Katze wurde ein Darmverschluss festgestellt, sodass eine Operation notwendig wurde. Das geschätzte Alter der Katzen lag zwischen sechs Monaten und 15 Jahren, eine Katze war erst drei Monate alt und wird daher, bis sie alt genug für die Kastration ist, in einer Pflegestelle untergebracht. Es gingen auch zwei mit Transpondern (Chip) gekennzeichnete Katzen in die Fallen, sie wurden aber sofort wieder freigelassen. Der Großteil der Katzen wurde am Fangort wieder freigelassen. Besonders junge oder zutrauliche Tiere konnten vermittelt werden. Die älteste Katze (mit Darmverschluss) darf ihren Lebensabend in menschlicher Obhut verbringen. 

    Im Winter startet die nächste Aktion

    Alle Katzenhalter in den Schutzzonen sind weiterhin angehalten ihre Katzen, vor allem die Neuzugänge, mit Transpondern zu kennzeichnen, bevor im Winter die nächste Aktion startet. 

    „Das Ergebnis kann als großer Erfolg gewertet werden“ freut sich Landrat Stefan Rößle. „Durch die Schutzzonen verringert sich die Anzahl frei laufender Katzen, die ansonsten unweigerlich zu einer unkontrollierten Vermehrung führt“ so Rößle weiter. Bei einer Vermehrung treten eine Vielzahl von Allgemeinerkrankungen, aber auch spezielle Katzenkrankheiten wie Leukose, FIP und Katzenschnupfen auf. Zudem leiden die Tiere unter Parasiten und die Katzen sind oftmals nicht ausreichend ernährt, was zu Abmagerung und erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt. Die Überlebenschancen für diese Katzen sind besonders bei Katzenwelpen gering. Dazu kommen Auseinandersetzungen untereinander, die mit Biss- und Kratzverletzungen verbunden sind. Zwangsläufig entsteht in diesen Gebieten Inzucht mit bis zu 50 Prozent missgebildeten oder nicht lebensfähigen Welpen. (AZ)

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