Rund 950 Bürgerinnen und Bürger aus Marxheim und Umgebung haben sich in den vergangenen Wochen in eine Unterschriftenliste eingetragen, mit welcher der Erhalt der kleinen Brücke über das Altwasser an der Donau im Ortsteil Bruck gefordert wird. Zur Übergabe trafen sich nun Bürgermeister Alois Schiegg und Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler mit Vertretern des Wasserzweckverbands Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW) und des Landratsamts Donau-Ries.
Im Rahmen des Ortstermins wurden die Schäden am Geländer besichtigt; zudem habe laut WFW ein Gutachter auch Schäden im Tragwerk der Brücke und im Beton festgestellt. „Wir brauchen an dieser Stelle im wahrsten Sinne des Wortes eine tragbare Lösung in Form einer funktionsfähigen Brücke, denn sie wird von den Bürgern gerne für Ausflüge und Wanderungen genutzt“, so Bürgermeister Schiegg, der sich einer Pressemitteilung zufolge darin mit dem Landtagsabgeordneten Fackler einig ist.
Brücke bei Marxheim ist schon auf Karte von 1959 verzeichnet
Das Bauwerk ist nach Angaben der Gemeinde in seiner heutigen Ausführung erstmals in einer amtlichen Karte im Jahr 1959 enthalten und liegt an einem Gewässer erster Ordnung. Bereits um 1900 habe die Brücke die erste Erwähnung in historischen Büchern gefunden und sei 1950 auf einer Postkarte abgebildet. Eigentümer des Grundstücks und der Brücke ist der WFW. Der ist laut Landratsamt Donau-Ries auch für den Unterhalt zuständig. Der Bereich befindet sich in einem Überschwemmungs- und FFH-Naturschutzgebiet. Trotz dieser Zuständigkeit ist der WFW wegen der Kosten für die Sanierung oder gar einen Neubau zurückhaltend, da man selber keinen Nutzen von der Brücke habe und auch die Unterhalts- und Verkehrssicherungspflicht künftig scheue. Im Gespräch machte Fackler, zugleich Bürgerbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung deutlich, dass der Wasserzweckverband ein kommunales Unternehmen sei und damit Teil des Staates, sodass auch eine Verantwortung für öffentliche Anliegen der Allgemeinheit bestehe.
Diese Verantwortung und das öffentliche Interesse erkennt der Zweckverband nach Angaben der Gemeinde Marxheim an. Er habe schließlich zugesagt, in einem ersten Schritt mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zu klären, wie eine eventuell hochwassergeeignete Brücke nach heutigem Stand und Regeln der Technik aussehen müsste. Daneben wolle der WFW einen möglichen alternativen Weg rund um das Altwasser auf der nördlichen Seite des Ufers prüfen.
Bürgermeister Schiegg und Abgeordneter Fackler begrüßten die Lösungsbereitschaft und wollen in der Zwischenzeit ausloten, ob es Zuschüsse über das Förderprogramm Leader oder aus anderen bayerischen Töpfen geben könnte. Sie vergleichen die Situation mit einem Bahnübergang: viele Zuständigkeiten, Kosten und Folgekosten, aber dennoch ein klarer Wille, einen Übergang für die Bürger zu erhalten. Fackler in der Mitteilung dazu: „Dafür werden wir gemeinsam kämpfen.“ (AZ)
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