Gegen das beste Team der Landesliga Westsüdwest war für den TSV Rain kein Kraut gewachsen. Diese Erkenntnis reifte schnell beim Gastspiel der Lechstädter an der Paar. Vor großer Zuschauerkulisse ließen die Gastgeber von Beginn an keinen Zweifel, dass sie die Punkte in der heimischen Edith-Stein-Halle behalten und damit ihre weiße Weste als einzige verlustpunktfreie Mannschaft der Liga wahren wollten. Ein echtes Drama spielte sich derweil im Spiel der zweiten Mannschaft gegen den Post SV Augsburg III ab.
Herren, Landesliga Westsüdwest TSV Aichach – TSV Rain 9:1. Dass das 9:1-Endresultat aus Sicht der Gäste einen Tick zu hoch ausgefallen ist, liegt nicht zuletzt in den beiden Eingangsdoppeln begründet, in denen die Rainer mehr als ordentlich spielten. Genz/Nothofer blieben aber beim 1:3 gegen Kistler/Steckermeier ebenso ohne zählbaren Erfolg wie Wittmeier/Häusler, die gegen Pielmeier-Güll/Vogler in allen Sätzen ganz nah dran waren.
Tischtennis-Landesliga: Nothofer gewinnt den Ehrenpunkt für die Rainer Herren in Aichach
Die durchgängig hervorragend besetzten Hausherren legten mit der 2:0-Führung im Rücken gleich nach. Der bärenstarke Manfred Pielmeier-Güll spielte gegen Mathias Häusler nach verlorenem ersten Satz seine langjährige Bayernliga- und Oberliga-Erfahrung aus, die er in Erdweg, Dachau und Schwabhausen gesammelt hatte. Neuzugang Markus Vogler (vom SC Siegertshofen) wollte da nicht nachstehen und besiegte Rains Einser Gerhard Wittmeier ebenfalls mit 3:1. Die Spielstärke der Aichacher bekam auch das hintere Paarkreuz der Gäste zu spüren: Matthias Nothofer (er kam für den wegen seiner hartnäckigen Schulterverletzung pausierenden Marco Klein zum Einsatz) konnte Maximilian Kistler nur im ersten Durchgang erfolgreich Paroli bieten, und nach der Niederlage von Jürgen Genz gegen Sebastian Steckermeier war die Partie beim 6:0-Zwischenstand bereits entschieden.
Die Gäste steckten trotzdem nicht auf: Wittmeier und Häusler, der mit neuem Belag (langen Noppen) auf der Rückhand aufsteigende Tendenz zeigte, zwangen Pielmeier-Güll und Vogler in den Entscheidungssatz. Auch bei Genz‘ 1:3-Niederlage gegen Kistler war es in allen Sätzen knapp. Den Ehrenpunkt für Rain erkämpfte schließlich Nothofer, der nach großartiger kämpferischer Leistung den klar favorisierten Steckermeier in der Verlängerung des fünften Satzes niederrang.
Rains zweite Herrenmannschaft jubelt nach irrem Comeback gegen Post SV Augsburg III
Herren, Bezirksoberliga TSV Rain II – Post SV Augsburg III 5:5. Was für ein Tischtennis-Krimi! Im Verfolgerduell der Bezirksoberliga rettete der ersatzgeschwächte TSV Rain II gegen den Post SV Augsburg III noch einen Punkt, obwohl er bei einem 2:5-Rückstand bereits eindeutig auf der Verliererstraße schien. Für schwache Nerven war es nichts, was den Zuschauerinnen und Zuschauern in der Rainer Grundschulturnhalle geboten wurde.
Das begann schon in den Doppeln: Nothofer/Römer hatten ihre Partie gegen Mayr/Vaclahovsky schnell verloren, Simonis/Bleimayr lagen gegen Dittrich/Tezel im fünften Durchgang klar zurück. Doch dann kämpften sie sich zurück in die Partie – und nachdem schon der dritte Satz mit 15:13 an das TSV-Duo gegangen war, endete der Entscheidungssatz 16:14. Kapitän Matthias Nothofer sorgte mit einem sicheren 3:1-Erfolg über Axel Dittrich für den zweiten Rainer Zähler, doch parallel dazu gab der für den verletzten Eduard Weirich ins vordere Paarkreuz aufgerückte Wolfgang Römer seine Partie gegen Günter Mayr deutlich ab. Den angesichts der Personallage erwarteten Verlauf schien das Spiel zu nehmen, als Thomas Simonis dem nicht leicht zu bespielenden Aydin Tezel mit 2:3 unterlag und Ersatzmann Max Bleimayr gegen Gerhard Vaclahovsky in vier Sätzen den Kürzeren zog.
In drei fünften Sätzen zermürben die Rainer ihre Gegner
Nachdem auch der nach seiner Doppelbelastung (er war kurz vor Spielbeginn erst vom Spiel der Ersten aus Aichach zurückgekehrt) ausgepumpte Nothofer gegen Mayr verloren hatte, fehlte den Augsburgern aus den letzten drei Einzeln nur noch ein Punkt zum Auswärtssieg. Was dann folgte, erlebt man wahrhaftig nicht alle Tage: Zunächst ließ Römer gegen Dittrich eine 2:0-Satzführung liegen, um im entscheidenden fünften Durchgang doch noch hauchdünn mit 14:12 zu gewinnen. Anschließend egalisierte Simonis gegen Vaclahovsky einen 0:2-Satzrückstand und rettete dann ein finales 11:9 über die Runden.
Und in einem Duell mit Gegner und Nerven feierte schließlich Bleimayr gegen Tezel ebenfalls mit 14:12 im „Fünften“ seinen ersten Einzelerfolg in der Bezirksoberliga und damit gleichzeitig das nicht mehr für möglich gehaltene Remis. „Heute haben wir einen Punkt geklaut“, lautete danach das bündige Resümee von Thomas Simonis. (wrö)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden