Fürstenfeldbruck Die Landesligakeglerinnen des TSV Rain haben zur Aufholjagd geblasen. Mit einem nie erwarteten Sieg beim Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck überraschten sie die gesamte Liga und haben nun, obwohl sie noch den vorletzten Tabellenplatz belegen, nur noch vier Punkte Rückstand auf Rang drei. Star der Partie war die Rainerin Heidi Mittring, die mit 481 Holz glänzte und Rain nach großem Rückstand noch zum Sieg führte. 2572:2563 hieß es am Ende aus Sicht des TSV.
Der Wettkampf begann wie erwartet: Die mit Abstand stärkste Spielerin der Liga, die junge Laura Krüger, spielte sehr gute 459 Holz, Rains Marille Meisinger hielt tapfer dagegen und spielte mit 425 Holz ein gutes Ergebnis. Besser machte es Carola Gehring mit ihren 428 Holz, denen die Bruckerin Sandra Krüger lediglich 423 Holz dagegensetzen konnte. Der Rückstand von 29 Holz nach der bekannt sehr guten Startpaarung der Gastgeberinnen hielt sich also noch im Rahmen.
In der Mittelpaarung erhöhte sich dieser jedoch auf 80 Holz. Annemarie Meisinger spielte genau 400 Holz und konnte vor allem wegen der hohen Fehlerquote ihre Gegnerin Edith Oppermann, die 423 Holz erzielte, nicht halten. Auch Sigi Schmelcher hat ihr derzeitiges Tief noch nicht abgelegt, spielte aber noch vertretbare 402 Holz. Ihre Gegnerin Simone Thanner trumpfte dagegen mit 430 Holz auf und brachte mit diesem Ergebnis die Gastgeber mit 80 Holz in Führung – ein schier uneinholbarer Rückstand.
Was dann aber die Rainer Schlusspaarung bot, war absolutes Topkegeln, das die Begegnung zu einem Spektakel werden ließ. Bei der Aufholjagd der Rainerinnen zeigten die erfahrenen Keglerinnen aus Fürstenfeldbruck plötzlich Nerven. Resi Zinnecker spielte wie immer gelassen und erkämpfte sich sehr gute 436 Holz, mit denen sie ihre Kontrahentin Nadine Prehl (401 Holz) insgesamt 35 Holz abnehmen konnte. Sensationell dann der Auftritt von Heidi Mittring gegen Brunhilde Kostic: Schub für Schub vergrößerte die Rainerin ihren Vorsprung gegen die ebenfalls sehr gut spielende Gegnerin und bot besonders im Räumen eine Leistung, die in jeden Lehrfilm passen würde. Nach jeweils 25 Schub mit 90 und 97 Holz kam sie auf das Traum-Räumergebnis von 187 Holz. Mit ihren 294 Holz in die Vollen spielte sie insgesamt das Bundesligaergebnis von 481 Holz. Ihre Gegnerin hatte trotz guter Leistung (427 Holz) keine Chance mehr und konnte den Rainer Sieg nicht verhindern. Die Zuschauer, auch die Fürstenfeldbrucker, würdigten die Leistung von Mittring mit viel Beifall. Die mitgereisten Fans und vor allem die Spielerinnen des TSV bejubelten den überraschenden Sieg in der Höhle des Löwen, hatten doch die Bruckerinnen seit fast drei Jahren kein Heimspiel mehr verloren.