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Schießen: Nach 15 Jahren als Bezirksschützenmeister hört Karl Schnell auf

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Nach 15 Jahren als Bezirksschützenmeister hört Karl Schnell auf

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    Karl Schnell hat 43 Jahre für den Schützensport viel investiert, initiiert und organisiert. Jetzt gibt er sein Amt als „Schwabens oberster Schütze“ weiter.
    Karl Schnell hat 43 Jahre für den Schützensport viel investiert, initiiert und organisiert. Jetzt gibt er sein Amt als „Schwabens oberster Schütze“ weiter. Foto: Bissinger

    Aufgeregt ist er nicht. „Eher voller Vorfreude.“ Der 72-jährige Karl Schnell hat in seiner langjährigen Funktionärslaufbahn so viel erlebt, dass ihn kaum etwas aus der Ruhe bringt. Und der in Donaumünster lebende Bezirksschützenmeister weiß ja, dass er sich auf sein Organisationsteam verlassen kann, wenn am 7. und 8. Mai zum insgesamt 72. Mal in Wemding das größte Fest der schwäbischen Schützen gefeiert wird. Und so kann sich Schnell ganz auf seinen Abschied vorbereiten: Er wird für sein Amt nicht mehr kandidieren.

    Nach 15 Jahren als „oberster Schütze“ und Chef von 807 Schützenvereinen in Schwaben wird sich Schnell zurückziehen. Er wird sich dann in seinem großen Garten betätigen, sich seinen Tomaten und Gurken widmen, „also das Leben mit meiner Frau mehr genießen können“. Gemeinsam soll es auch auf Reisen gehen.

    Die Gespräche bei den Schnells in Donaumünster haben sich in den vergangenen Jahren vornehmlich um das Schützenwesen gedreht, ist Frau Rita doch auch Gauschützenmeisterin. Dass er sich von der „großen Bühne“ in Schwaben in seinem Heimatgau, dem größten im Bezirk, verabschieden kann, erfüllt Karl Schnell mit Genugtuung und Stolz.

    43 Jahre ist er dem Schießsport mittlerweile verbunden, nachdem er als Revisor bei den Tell-Schützen in Erlingshofen erste Funktionärsaufgaben übernommen hatte.

    Rasant hatte sich damals herumgesprochen, dass man sich auf Schnell verlassen könne. Seine organisatorischen Fähigkeiten waren bei den Sebastianifeiern in Donauwörth oder bei der Donau-Ries-Ausstellung gefragt. Der Bezirksschützenmeister könnte lange und viel erzählen. Zum Beispiel davon, wie er bei den deutschen und bayerischen Meisterschaften unterwegs war – „in ganz Deutschland“. Er erinnert sich an Besuche in Erfurt, Aachen, Potsdam und Hamburg. Den Schützen will Schnell weiterhin treu bleiben und manches Mal bei Preisschießen antreten, ganz nach seinem Motto: „Gib jedem Tage die Chance, der schönste deines Lebens zu sein.“ An herausragenden Aktionen hat es in all den Jahren nicht gefehlt. So hat Schnell einst die Fusion der Tell- und der Grenz-Schützen in seinem Heimatort initiiert oder die Anschaffung einer Gaustandarde in die Wege geleitet. Seit 2007 gilt seine große Aufmerksamkeit dem schwäbischen Schützenmuseum in Illerbeuren, dessen Einweihung der Pandemie zum Opfer gefallen ist, nun aber 2023 nachgeholt werden soll.

    Die Liste der Ehrungen im Verband ist lang: von der goldenen Medaille am grünen Band bis hin zur Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Das sei alles erfreulich, meint Schnell. Er richtet den Blick aber in die Zukunft. Die Schützenvereine in Schwaben haben in den vergangenen zwei Jahren doch etliche Mitglieder verloren. Vor allem um die Jugend möchte er deshalb werben. Leicht werde das nicht, denn er hat eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber öffentlicher Verantwortung festgestellt. Im Umfeld des Bezirksschützentages möchte er aufzeigen, wie schön und ausfüllend es sein könne, ein Ehrenamt auszuüben.

    Höhepunkt des Bezirksschützentages in Wemding werden ein Empfang der Stadt durch Bürgermeister Martin Drexler sein, aber auch ein Festgottesdienst und ein Festzug zur Stadthalle, ein Böllerschießen und die Bezirksversammlung. Gauschützenmeisterin Rita Schnell hat versprochen, aus dem Treffen eine „große Gala“ zu machen. Im Mittelpunkt soll ein Neu-Aufbruch nach Corona stehen – und ein bisschen natürlich auch ihr Mann.

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