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Laufsport: Einen Marathon von Hamburg nach Donauwörth verlegt

Laufsport

Einen Marathon von Hamburg nach Donauwörth verlegt

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    Weil der 43-jährige Musiker Tom Höpfner nicht in Hamburg starten konnte, lief er den Marathon einfach im heimischen Donauwörth.
    Weil der 43-jährige Musiker Tom Höpfner nicht in Hamburg starten konnte, lief er den Marathon einfach im heimischen Donauwörth. Foto: Nicole Schröttle

    Herr Höpfner, wie kamen Sie auf die Idee, trotz der Absage der Großveranstaltung in Hamburg den Marathon zu Hause in Donauwörth zu laufen?

    Tom Höpfner: Ich war bereits in Hamburg gemeldet und die Hin- und Rückreise sowie die Unterkunft war alles geplant und gebucht. Außerdem hatte ich mich 18 Wochen intensiv auf einen Marathon vorbereitet mit ungefähr 80 bis 90 gelaufenen Kilometern in der Woche, das ja auch Aufwand, Kraft und Familienzeit kostet. So kam ich auf die Idee, den Marathon zu Hause zu laufen, damit diese Vorbereitungen nicht umsonst waren.

    Hätten Sie sich auch vorstellen können, wie der Ironman–Hawaii-Sieger Jan Frodeno den Marathon zu Hause auf dem Laufband zu absolvieren?

    Höpfner: Nein, ich laufe nie auf dem Laufband, denn wir haben in Donauwörth vor der Haustür so viele wunderschöne Laufstrecken. Entlang der Donau oder der Wörnitz, in den Wäldern et cetera. Ich bewundere aber Jan für diese außergewöhnliche Leistung.

    Wo verlief die Strecke, die Sie sich ausgesucht hatten?

    Höpfner: Ich bin sechs Mal eine sieben Kilometer lange Runde gelaufen. Angefangen in der Neudegger Siedlung, am Krankenhaus vorbei in die Wörnitzwiesen, dann unter der Westspange durch und vorbei am Kanuklub und Hundeverein. An der Kolping Berufsschule bog ich ab in Richtung Heilig-Kreuz, zurück dann entlang der Wörnitz, auf die Holzbrücke über die Wörnitz, dann den Kiesweg Richtung Westspange. Da kam dann die einzige knifflige Stelle, die Überquerung der Westspange. Das hat bei sechs Runden nur einmal nicht geklappt und ich musste ein Auto passieren lassen. Dann ging es den Rettungsweg wieder Richtung Krankenhaus zu mir nach Hause zur „Verpflegungsstelle“. Dort war auch der Wechsel der Fahrradbegleiter, meiner drei Söhne Leopold (15) Augustin (13) und Korbinian (10), die mich im Wechsel begleitet und mit Getränken versorgt haben.

    Wie war es für Sie, alleine in der Heimat die kompletten 42195 Kilometer zu laufen?

    Höpfner: Auf der einen Seite fand ich es natürlich ein wenig traurig, ohne großen Trubel, fremde Gesichter und Strecken zu laufen, ganz ohne das große Event. Aber auf der anderen Seite empfand ich es schon auch als Herausforderung, diese lange Strecke alleine zu laufen, so ganz ohne Tempomacher, Animation und Medaille. Zwischendurch war es sehr hart, sich zu motivieren, da es ja doch die altbekannten Strecken sind, die man im Training schon unzählige Male gelaufen ist und beinahe jeden Stein kennt. Ich mag es eigentlich auch nicht, im Wettkampf Strecken doppelt oder diesmal sogar sechsfach zu absolvieren, aber es war einfach nicht anders zu organisieren, denn man muss bei einem Gesamtverbrauch von etwa 2800 Kalorien unterwegs Nahrung tanken.

    Zumindest hatten Sie ja Ihre Söhne als Begleitung dabei...

    Höpfner: Außerdem hat meine Frau Rita hinter meinem Rücken sämtliche Freunde und Bekannte organisiert, die mich auf der ganzen Strecke verteilt immer wieder mit Transparenten, Trillerpfeifen und Aufmunterungsrufen neu motiviert haben. Vielen Dank an alle noch einmal an dieser Stelle!

    Vielleicht können Sie ja doch noch in Hamburg starten, der Termin ist vorerst auf den 13. September verschoben worden.

    Höpfner: Ich hoffe, dort noch starten zu können, da ich eigentlich jedes Jahr einen Marathon in einer anderen Stadt laufe. Der Lauf in Hamburg wäre mein fünfter Marathon nach Frankfurt, München, Köln und Berlin. Ich genieße es, dabei mit der Familie, die mich immer begleitet, eben diese Städte kennenzulernen und die Atmosphäre zu erleben. Und mit meiner Endzeit von 3:01:49 Stunden bin ich ja auch immer ganz gut vorne dabei, auch wenn ich es wieder gerne wie in Köln und Berlin unter die Schallmauer der drei Stunden geschafft hätte, aber das war alleine ohne die Wettkampfatmosphäre einfach nicht drin. Trotzdem bin ich sehr stolz auf diese Leistung und habe meinen von meiner Frau Rita toll organisierten Zieleinlauf sehr genossen.

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