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Interview: „Ich bin heilfroh, dass Winterpause ist“

Interview

„Ich bin heilfroh, dass Winterpause ist“

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    Die Platzverhältnisse im Rainer Georg-Weber-Stadion hätten für das Spiel am 11. Dezember gegen Schweinfurt ihr Übriges getan. Davon ist TSV-Geschäftsführer Alexander Schroder überzeugt. So weit kommt es aber gar nicht: Die Spiele gegen Schweinfurt und in Fürth (4. Dezember) wurden ins neue Jahr verlegt.
    Die Platzverhältnisse im Rainer Georg-Weber-Stadion hätten für das Spiel am 11. Dezember gegen Schweinfurt ihr Übriges getan. Davon ist TSV-Geschäftsführer Alexander Schroder überzeugt. So weit kommt es aber gar nicht: Die Spiele gegen Schweinfurt und in Fürth (4. Dezember) wurden ins neue Jahr verlegt. Foto: Manuel Wenzel (Archivbild)

    Nun also doch: Auch Regionalligafußballer des TSV Rain sind in der Winterpause. In 21 Partien holte die Mannschaft von Trainer Christian Krzyzanowski 17 Zähler, was in der Tabelle aktuell Rang 18 im 20er-Feld bedeutet – ein direkter Abstiegsplatz. TSV-Geschäftsführer Alexander Schroder spricht im Interview mit unserer Redaktion über den Verlauf der Vorrunde, die personelle Situation und auch über das Thema Corona.

    Herr Schroder, eigentlich waren für den TSV Rain in diesem Jahr noch zwei Spiele angesetzt. Wie kommt es, dass nun doch schon Schluss ist?

    Bereits vor einiger Zeit gab es eine Umfrage, initiiert von Ligasprecher Andreas Huber von Wacker Burghausen wegen der allgemeinen Situation, über eine mögliche vorgezogene Winterpause. Der Verband hat sich dafür offen gezeigt – aber unter der Vorgabe, dass alle Vereine das mittragen. Und einige haben klar kommuniziert, dass das für sie nicht infrage kommt. Am Mittwochabend hat es nun aber eine neuerliche Videoschalte gegeben.

    Was war das Ergebnis?

    Man hat sich darauf verständigt, dass Partien ins nächste Jahr gelegt werden können, wenn sich beide beteiligten Teams darüber einig sind. Das war bei uns sowie Greuther Fürth II und Schweinfurt, gegen die noch Spiele angesetzt waren, der Fall. Also ist für uns nun Winterpause.

    Sind Sie erleichtert?

    Ja. Ich bin heilfroh, dass Winterpause ist. Ich habe ja schon vor Längerem gesagt, dass ich angesichts der Pandemielage für eine Unterbrechung bin. Und auch aus sportlicher Sicht ist das für uns wohl besser. Wir hatten in den letzten vier Wochen nur ein Spiel, da ist automatisch ein bisschen die Luft raus.

    Wie fällt Ihr Fazit der Vorrunde aus?

    Ich hatte schon ein paar schlaflose Nächte. Ich war zum Teil enttäuscht von unseren Leistungen. Bei einem Torverhältnis von 17:49 darf man aber auch nicht überrascht sein, dass wir da stehen, wo wir eben stehen. Das liegt aber nicht am Trainer Christian Krzyzanowski.

    Sondern an dessen Vorgänger? War die Verpflichtung von Dominik Haußner, der ja schon nach dem vierten Spieltag seinen Hut nehmen musste, ein Fehler?

    Das muss man so sagen, ja. Das muss ich auf meine Verantwortung nehmen. Die Verpflichtung fiel allerdings in eine schwierige Zeit, mit Kontaktbeschränkungen und der Ungewissheit, wie es mit Fußball überhaupt weitergeht. Dominik Haußner war nur einmal persönlich hier.

    Für die Trennung dürften ja aber sportliche Gründe ausschlaggebend gewesen sein.

    Natürlich. Für meinen Geschmack haben wir zu wenig gemacht, um in der Regionalliga bestehen zu können. Wir hatten zwar in der Vorbereitung bis auf ein Unentschieden alles gewonnen, aber in den zweiten Halbzeiten haben wir oft arg nachgelassen. Hinzu kam noch die unglückliche Situation, dass wir an den ersten drei Spieltagen mit Bayreuth, Schweinfurt und Aschaffenburg gleich Top-Gegner hatten. Vorher hat uns immer die mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet, auch bei mehreren Niederlagen hintereinander. In diesem Fall aber haben wir gemerkt: Das passt und funktioniert einfach nicht.

    Was hat Christian Krzyzanowski denn anders gemacht?

    Er hat von Anfang an gleich viel mehr Wert auf Kondition und körperliche Fitness gelegt. Er identifiziert sich auch voll mit der Aufgabe eines Regionalligatrainers. Mit ihm ist der Klassenerhalt auf jeden Fall drin, auch wenn ich persönlich aktuell den Weg über die Relegation für den wahrscheinlicheren halte. Wir liegen zwar vier Punkte hinter Heimstetten und sechs hinter Schalding, haben aber drei beziehungsweise zwei Spiele weniger absolviert.

    Dass es im Laufe der Saison besser lief, liegt aber sicher auch an den Neuzugängen.

    Ganz klar. Auch nach dem Trainerwechsel sind die Ergebnisse nicht sofort besser geworden. Wir haben gewusst, dass wir uns noch verstärken müssen. Das ist uns mit Dominik Wiedemann, Fadhel Morou und Sascha Wenninger, wie ich finde, gut gelungen.

    Wird sich beim Kader in der Winterpause etwas tun?

    Wir haben die Neuen während der Hinrunde im Bewusstsein geholt, dass der Kader dann eigentlich zu groß ist. Planmäßig wollen wir 23 Feldspieler haben. Dabei setzen wir auch auf Tjark Dannemann, der zuletzt viel mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Auf der anderen Seite wird es auch Gespräche geben, ob bei dem einen oder anderen nicht eine Trennung besser wäre. Zudem kommt Stand jetzt David Bauer doch nicht im Winter aus den USA zurück.

    Soll noch jemand dazugeholt werden?

    Sagen wir mal so: Wir werden die Augen und Ohren offen halten. Erfahrungsgemäß tut sich im Januar recht viel. Es kann aber genauso gut sein, dass kein Spieler verpflichtet wird.

    Apropos Januar: Wann geht das Training wieder los?

    Zwischen 10. und 15. Januar. Dann kann Christian Krzyzanowski auch seine eigene Vorbereitung durchziehen, mit allen vom ihm geplanten Trainingseinheiten und Spielen – sofern man Anfang des nächsten Jahres Fußball spielen kann und darf.

    Das bringt uns unweigerlich zum Thema Corona. Inwieweit war der TSV Rain bislang betroffen?

    Zum einen sind die Spiele gegen Schweinfurt und Buchbach coronabedingt ausgefallen, was aber jeweils am Gegner lag. Wir haben aber immer klar kommuniziert, dass wir in solchen Fällen einer Verlegung nicht im Weg stehen werden. Aus unserer Mannschaft hat sich zum Glück bis jetzt keiner infiziert, auch wenn es vereinzelt Fälle im Familien- oder Freundeskreis gab. Ich muss aber auch sagen, dass wir uns rund um den Spielbetrieb streng an die Regeln gehalten haben, also Aufteilung auf mehrere Kabinen oder größere Abstände beim Duschen. Ein Lob gebührt an dieser Stelle unserem Vorstand, der uns ein tolles Hygienekonzept an die Hand gegeben hat.

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