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Fußball: Saisonplanungen des BFV: Von Skepsis bis Zustimmung

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Saisonplanungen des BFV: Von Skepsis bis Zustimmung

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    Nicht nur ein Spiel, eine ganze Saison fällt infolge der Corona-Pandemie aus.
    Nicht nur ein Spiel, eine ganze Saison fällt infolge der Corona-Pandemie aus. Foto: Peter Kleist

    Nun herrscht Gewissheit: In den unteren Spielklassen wird es im bayerischen Amateurfußball keine Saison 2020/21 gegeben. Dafür wird die aktuelle Spielzeit voraussichtlich ab September – wenn durch staatliche Vorgaben möglich – fortgesetzt und bis spätestens 30. Juni 2021 beendet. Nach langem Warten und Wochen der Ungewissheit können die Fußballtrainer und Funktionäre in der Region nun planen. Doch ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein. Vor allem das Thema Vereinswechsel führt zu Diskussionen und wirft Fragen auf.

    So auch bei André Fuchs. Noch ist er Trainer beim Kreisligisten SV Donaumünster-Erlingshofen. Eigentlich wollte er am Saisonende zu seinem ehemaligen Verein SV Feldheim zurückkehren. Doch da die Saison nun erst nächsten Sommer enden soll, der Vertrag des Übungsleiters aber zum 30. Juni ausläuft, herrscht Ratlosigkeit. „Das ist alles noch in der Schwebe und wir müssen erst mit beiden Seiten Gespräche führen, wie es weitergeht“, erklärt Fuchs. Dass er auch noch als Spieler auf dem Platz steht, macht die Sache nicht einfacher.

    Trainer ja, Spieler nein?

    Als Trainer könne er nach seinem Vertragsende nach Feldheim zurückkehren, als Spieler allerdings nicht – außer die Vereine einigen sich. „Theoretisch könnte mir Donaumünster die Freigabe verwehren und ich wäre sechs Monate gesperrt“, so Fuchs weiter. Dass es soweit kommt, glaubt der Stürmer allerdings nicht. „Wir werden schon eine Lösung finden, ich hätte sicher auch kein Problem, die Saison mit Donaumünster durchzuziehen.“ Grundsätzlich findet Fuchs die Regelung des bayerischen Fußballverbandes (BFV) schwierig, da niemand weiß, ob man im September starten kann. „Wenn es wirklich losgeht, verlieren wir ein halbes Jahr, wenn nicht, hat man alles richtig gemacht“, findet Fuchs.

    Auch die nun gültigen Modalitäten des Winterwechsel-Fensters findet der Trainer des SVDE schwierig: „Das hat mit Fairplay wenig zu tun, wenn die in der Tabelle unten stehenden Teams plötzlich mit Geld ihren Kader aufrüsten können.“ Dennoch wird sich der Kreisligist auf die neuen Regelungen einstellen und ab Mitte Juli mit der Vorbereitung für den „Restart“ beginnen – ob mit oder ohne Fuchs, das wird man sehen.

    Davon hängt auch das weitere Wirken von Robert Leinfelder ab. Der Trainer-Routinier war im Winter beim Ost-Kreisligisten SV Feldheim als Interimslösung eingesprungen, sollte möglichst den Klassenerhalt schaffen und dann an Rückkehrer Fuchs übergeben. Doch nun könnte aus einem Drei-Monate-Auftrag ein Job über fast anderthalb Jahre werden. „Der momentane Stand ist, dass ich erst mal weitermache“, so Leinfelder. Für ihn sei es aber auch kein Problem, den Platz als Coach zu räumen, sobald Fuchs frei ist und eventuell bereits diesen Sommer nach Feldheim wechselt. Dort ist für kommenden Donnerstag das erste gemeinsame Training angesetzt, „um sich mal wieder zu sehen“, wie der 62-Jährige beschreibt.

    Leinfelder nimmt es, wie es kommt

    Zudem dürfe man nun wieder mit 20 Personen auf den Platz. Sollte sich seine Rettungsmission bis Frühjahr 2021 verlängern, würde er dies gerne übernehmen, macht Leinfelder klar. „Ich habe gemerkt, dass mir die Rückkehr auf den Platz gut tut. Es war von Beginn an eine schöne Geschichte hier in Feldheim. Dass sich das Corona-Thema so entwickelt, konnte ja niemand ahnen.“ Er nimmt es also, wie es kommt: Entweder Verlängerung des Auftrags oder bereitwilliges Räumen der Kommandobrücke für seinen Nachfolger. An einen Punktspielstart im September glaubt Leinfelder nach aktuellem Stand jedoch nicht.

    Johann Stehle vom VfB Oberndorf findet es gut, dass endlich Planungssicherheit herrscht. Der Abteilungsleiter des Kreisklassisten freut sich, dass die Trainer der Herren- und Damenmannschaft nun ein Datum haben, auf das sie hinarbeiten können. Zwar habe man in Oberndorf bis jetzt schon sehr aktiv per Skype und mit Challenges gearbeitet, doch jetzt könne man die Vorbereitung richtig planen. Diese wird in Oberndorf voraussichtlich im Juli starten. „Dass die Saison 2020/21 ausfällt, ist zwar schade, aber wenn man diese Spielzeit abgebrochen hätte, hätte es wohl Verbandsklagen gehagelt“, so Stehle und findet die Fortführung der Saison, unter den gegebenen Umständen, als „optimale Lösung“.

    Nun gibt es mehr Flexibilität

    Für ein Jahr hatte Holger Rosenwirth zugesagt, beim Kreisklassen-Absteiger SG TSV Gundelsheim/FC Weilheim-Rehau die Kommandos zu geben. Nun wird daraus „eine Saison“, auch wenn diese zwei Jahre dauert. Die nun gefundene Lösung findet er „gar nicht so schlecht“. Immerhin wisse keiner, ob es im September wirklich wieder losgehen kann. So habe man mehr Flexibilität. Seine Schützlinge würden derzeit individuell trainieren, berichtet Rosenwirth. „Solange wir offiziell keinen Termin haben, macht Mannschaftstraining ohne Zweikämpfe und ohne Körperkontakt keinen Sinn.“ Für Sprinten, Laufen und Bälle zuschieben mit ausreichend Abstand würde es sich nicht lohnen, die Spieler zu versammeln. Zudem dürfe man derzeit die Kabinen und Duschen noch nicht benutzen. Das nun eingeführte Winterwechsel-Fenster im Sommer hat beim Fusionsklub, der auf Rang zwei der A-Klasse Nord liegt, noch keine großen Aktivitäten verursacht. Rosenwirth: „Mir sind bislang keine Zu- oder Abgänge bekannt. Es kann aber sein, dass jetzt einige Jugendspieler in den Herrenbereich aufrücken.“

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