Eine neue Struktur bei den Fußballern des TSV Wemding und des TSV Wolferstadt hat nicht nur Auswirkungen auf die nächste Saison – sondern auch bereits auf die aktuell laufende Relegation. Das ursprünglich für kommenden Sonntag angesetzte Entscheidungsspiel zwischen der SG TSV Wolferstadt/TSV Wemding II und dem SV Donaualtheim ist abgesetzt, damit hat der Gegner den Klassenerhalt sicher. Der Grund: Wemding und Wolferstadt stellen sich zur neuen Saison in geänderter Form auf und damit gibt es das bisherige Kreisklassen-Team nicht mehr.
Dies wirkt sich auch auf Trainer Hans-Peter Taglieber aus, dessen eigentlich bereits für die neue Saison verlängerter Vertrag aufgelöst wird. Werner Steger, einer der seit kurzem gleichberechtigt agierenden vier Spartenleiter des TSV Wemding, erläutert das neue Konstrukt. Die beiden Vereine ändern ihre aktuelle Spielgemeinschaft in eine sogenannte „Gesamt-SG“. Das in der Kreisliga Nord startende Team firmiert in der nächsten Spielzeit nicht mehr als TSV Wemding, sondern als SG Wemding/Wolferstadt. Die zweite Mannschaft startet wie viele weitere Reserve-Teams in der B-Klasse Nord. Somit entfällt die Lösung mit der bisherigen SG aus Wolferstadt I und Wemding II, das in der Kreisklasse Nord 1 spielte und dort auf Relegationsplatz 13 landete. Man hätte die Partie am Sonntag gerne noch sportlich durchgezogen, sagt Steger. Doch von Verbandsseite wurde darum gebeten, das Spiel abzusagen. Hätte die SG gewonnen, wäre Donaualtheim nämlich auf jeden Fall abgestiegen.
SG Wolferstadt/Wemding holt Maik Mokos als neuen Trainer
Und noch etwas kann Steger verkünden: Einen neuen Trainer. Mit Maik Mokos habe man eine „absolute Wunschlösung“ gefunden. „Er ist ein Top-Mann und wir hatten uns früh auf ihn festgelegt.“ Der Funktionär ist überzeugt, dass Mokos mit seinen Fähigkeiten auch die jungen Spieler noch entscheidend nach vorne bringen kann. Zudem sei es der Wunsch aller Verantwortlichen gewesen, für den Neubeginn einen externen Trainer zu holen. Dieser ist allerdings kein ganz Unbekannter auf der Wemdinger Robertshöhe: Dort war er bereits während der Saison 2017/2018 für einige Monate tätig. Zuletzt trainierte er über drei Jahre den SC Aufkirchen und führte die Mittelfranken in die Landesliga Südwest.
Was die neue „Gesamt-SG“ angeht, ist Steger zuversichtlich: „Das ist eine sehr gute Lösung, die auch auf Dauer angelegt ist.“ Dass die Kooperation funktionieren kann, sehe man im Jugendbereich, wo die beiden Vereine bereits seit über zehn Jahren zusammenarbeiten. „Es ist ganz klar eine Fifty-Fifty-Kooperation“, betont Steger. Es gebe keinen großen und keinen kleinen Partner, man agiere auf Augenhöhe. Zudem bedauert er, dass der Entscheidung Urgestein Hans-Peter Taglieber zum Opfer gefallen ist. „Das ist wirklich schade, weil er im Frühjahr gute Arbeit geleistet hat und das Team voranbrachte.“
Vereins-Urgestein und Trainer Taglieber akzeptiert die Entscheidung
Taglieber selbst ist natürlich enttäuscht über die Entwicklung, wie er auf Anfrage einräumt. Das Ergebnis der Verantwortlichen müsse er akzeptieren. Parallel zu den Überlegungen im Hintergrund hatte er mit dem Team – im Winter abgeschlagen Letzter – in der Kreisklasse Nord 1 ein solides Frühjahr gespielt und somit noch den Relegationsplatz erreicht. „Es ist schade, ich hätte gerne mit den Jungs weitergearbeitet. Ich denke, wir haben es in den vergangenen Wochen gut gemacht“, blickt er zurück. Er hoffe, schon bald eine neue Herausforderung angehen zu können.