Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Breitensport: Bocksportfest mit urigen Disziplinen auf Berg bei Harburg

Breitensport

Bocksportfest mit urigen Disziplinen auf Berg bei Harburg

    • |
    Das Steinstoßen ist eine der Disziplinen beim Bocksportfest auf dem Berg nahe Harburg. Das Bild entstand 2008.
    Das Steinstoßen ist eine der Disziplinen beim Bocksportfest auf dem Berg nahe Harburg. Das Bild entstand 2008. Foto: TSV Harburg

    Das Bocksportfest ist nicht nur wegen der Örtlichkeit einmalig in der Region. Hoch über Harburg messen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitten in der Natur in nicht alltäglichen Disziplinen. Am Sonntag, 18. September, stehen auf dem Berg zum Beispiel Baumstammwerfen, Maßkrugstaffel und Hindernisbahn an. Um das Spektakel weiter auf die Beine stellen zu können, hat sich im TSV Harburg nun eigens ein Freundeskreis formiert.

    Die Geschichte des Sportfests auf dem Bock reicht exakt 80 Jahre zurück. In den unseligen Zeiten des Nationalsozialismus fand 1942 die Premiere statt. Nach der dritten Auflage 1944 war wegen des Zusammenbruchs des Dritten Reichs schon wieder Schluss. Aber bereits 1946 griffen die Verantwortlichen des Turngaus Oberdonau die Idee wieder auf, dass sich Athletinnen und Athleten auf dem Bock besonderen sportlichen Herausforderungen stellen. Fortan fanden die Wettbewerbe jährlich statt, weiß Hannes Hingst, Ehrenvorsitzender des TSV Harburg und seit Jahrzehnten beim Bocksportfest aktiv.

    Ein Freundeskreis organisiert jetzt das Bocksportfest

    1965 übernahm der örtliche Turn- und Sportverein vom Turngau die Organisation des Sportfests. Genauer gesagt war die Abteilung Turnen des TSV dafür zuständig. Nachdem im Frühjahr 2022 mit Gerhard Markert einer der Hauptverantwortlichen gestorben war und die Sparte sich nicht mehr in der Lage sah, das Sportfest zu stemmen, bildete sich in den vergangenen Monaten ein "Freundeskreis Bock". Diesem gehören vier Frauen und vier Männer an.

    Kuriosität auf der Heidefläche am Bock hoch über Harburg: Diese Sandgrube wird beim jährlichen Bocksportfest genutzt.
    Kuriosität auf der Heidefläche am Bock hoch über Harburg: Diese Sandgrube wird beim jährlichen Bocksportfest genutzt. Foto: Wolfgang Widemann

    Die Disziplinen änderten sich laut Hingst im Laufe der Zeit immer wieder mal: "Sie haben einen eigenen, ureigenen Charakter." Ein Fixpunkt ist eine Sandgrube samt im Boden eingelassenem Holzbalken auf der Heidefläche. Königsklassen-Wettbewerb ist der Sechskampf mit 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Schleuderball, Steinstoßen, Hindernisbahn und Geländelauf (550 Meter). Kinder treten zu einem Dreikampf mit 50-, 75- beziehungsweise 100-Meter-Lauf, Schlagballwerfen und Weitsprung an. Wobei Hingst zufolge zu beachten ist, dass alles im Gelände stattfindet und es folglich nirgends eben ist. Die Sprintstrecken beispielsweise führen durch die Lindenallee neben der Ortsverbindungsstraße "leicht bergab". Weitere Wettbewerbe sind ein je nach Altersklasse ein Fünfkampf und ein Vierkampf sowie (für alle) Maßkrug- und Steinstoßstaffeln - und das Baumstammwerfen.

    Die Sieger der Hauptklasse bekommen besondere Wanderpokale

    Die größte Resonanz erlebte das Bocksportfest in der Zeit zwischen 1975 und 1990. Damals seien jedes Jahr über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Bock gekommen, berichtet Hannes Hingst. Dem Sieger der Hauptklasse winkt als Wanderpokal traditionell ein holzgeschnitzter Bock, der Siegerin eine geschnitzte Gämse. Die Begrüßung ist am Sonntag um 9 Uhr, die Wettbewerbe starten gegen 9.30 Uhr und dauern bis zum Nachmittag.

    Nachdem das Bocksportfest in den vergangenen beiden Jahren wegen der Corona-Pandemie ausgefallen ist, hoffen die Verantwortlichen 2022 wieder auf einen ordentlichen Zuspruch. Eine Anmeldung ist vor Ort bis 9 Uhr möglich oder vorab bis 16. September bei Rosa Wersinger, Telefon 09080/1536 oder 0152/53810287. Die Startgebühren: Erwachsene 4 Euro, Studenten, Azubis 3 Euro, Jugendliche 2 Euro, Kinder 1 Euro.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden