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Turnen: Wettkampf mit den Kindheitsidolen

Turnen

Wettkampf mit den Kindheitsidolen

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    Strahlen mit den deutschen Meistern: Florian Lindner (rechts) vom TSV Monheim wurde an den Ringen dritter hinter Turnstar Marcel Nguyen (links) und Andreas Toba, die sich den Titel teilten.
    Strahlen mit den deutschen Meistern: Florian Lindner (rechts) vom TSV Monheim wurde an den Ringen dritter hinter Turnstar Marcel Nguyen (links) und Andreas Toba, die sich den Titel teilten. Foto: DTB

    Monheim Die besten Gerätturner Deutschlands trugen ihre Meisterschaften in der Hansestadt Hamburg aus. Vom Bundesligateam des TSV Monheim waren der erst 19-jährige Julius Rabenstein bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft und der 23-jährige Florian Lindner aus Chemnitz unter den besten 36 Turnern Deutschlands am Start.

    Am ersten Wettkampftag turnten beide gegen die internationalen Größen Fabian Hambüchen, Marcel Nguyen, Andreas Toba und Andreas Bretschneider um den Mehrkampftitel mit – die „Kindheitsidole“ von Julius Rabenstein, wie er sagt. Er sammelte bei seiner Premiere in der Männerklasse viele Erfahrungen und erreichte einen guten 30. Platz im Mehrkampf. Allerdings zwangen ihn starke Schulterprobleme in der Vorbereitung dazu, seine Übungen an den Ringen, am Barren und am Reck stark zu vereinfachen. „Ich habe mich schon vor zwei Monaten an der Schulter verletzt, konnte einen Monat lang gar nicht trainieren und danach nur halbwegs. Deshalb war es schon eine große Überraschung, dass ich mich überhaupt für den Wettkampf qualifizieren konnte“, sagt Rabenstein. Am Boden und sogar am Pauschenpferd konnte er aber mit neuen Inhalten glänzen. Die Sensation gelang ihm dann mit zwei tollen Sprüngen über den Sprungtisch, wo er sich als Sechsbester für das Finale am Sonntag qualifizierte.

    Teamkollege Florian Lindner begann seinen Mehrkampf an den Ringen sehr stark und qualifizierte sich somit ebenfalls für das Finale an diesem Gerät. Auch am Sprung und Barren überzeugte er mit hervorragenden Darbietungen und war zur Halbzeit des Wettkampfes unter den besten Drei zu finden. Doch er verlor den Faden, nachdem er am Reck sein Flugelement – einen Doppelsalto mit ganzer Drehung – nicht wieder fassen konnte und blieb an den folgenden Geräten, Boden und Pferd, unter seinen Möglichkeiten. Am Ende musste er sich mit einem für ihn enttäuschenden 14. Platz im Mehrkampf abfinden. Eine positive Überraschung gab es nach dem Wettkampf allerdings doch noch. Bundestrainer Andreas Hirsch hatte trotz seiner noch instabilen Leistung das große Potenzial des ehemaligen Deutschen Jugendmeisters erkannt und will den Chemnitzer nun auch bei der zweiten Olympia-Qualifikation am 9. Juli in Frankfurt am Main dabei haben. Bei der Frage, welche Chancen er sich für diesen Wettkampf ausrechnet, ist Lindner realistisch: „Keine. Die Konkurrenz ist zu stark, aber ich turne gerne mit.“

    Nach dem Mehrkampf lag die Konzentration bei beiden Turnern schon auf dem Gerätefinale am folgenden Tag, wobei sich Florian Lindner an den Ringen aufgrund seiner starken Vorleistung eine Medaille erhoffen durfte. Tatsächlich knüpfte er auch im Finale an seine Darbietung vom Vortag an und gewann mit 14,85 Punkten die Bronzemedaille. „Das wurde auch langsam mal Zeit“, sagt Lindner lachend. Den Deutschen Meistertitel teilten sich indes Andreas Toba und Marcel Nguyen mit jeweils 15,25 Punkten.

    Für das Erreichen des Sprungfinals hatte sich Rabenstein schon vor dem Wettkampf die größten Chancen ausgerechnet und sein Plan ging auf. Als erster von sechs Finalteilnehmern ging er an den Start. Beide Sprünge gelangen ihm fast perfekt, wobei er beim Stand seinen hohen Schwierigkeitsgraden Tribut zollen und einige Korrekturen vornehmen musste. Am Ende ließ er aber nur noch Matthias Fahrig und Helge Liebrich vorbeiziehen und erhielt für seine Leistung die Bronzemedaille. Ein Ergebnis, mit dem der 19-Jährige nicht gerechnet hätte, dafür war die Freude umso größer.

    Rabenstein zieht dennoch ein selbstkritisches Resümee seiner ersten Deutschen Meisterschaft unter den Herren: „Im Mehrkampf lief noch nicht alles nach Plan, es hat nicht alles geklappt aber nach meiner Verletzung war da auch nicht viel zu erwarten.“ Zum Beginn der neuen Bundesligasaison am 1. Oktober sollte er aber wieder fit sein, da gibt sich Rabenstein zuversichtlich. (sber, sut)

    Alle Ergebnisse von der DM unter www.tsv-monheim.com

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