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Turnen: Erster Bundesliga-Sieg seit zehn Jahren

Turnen

Erster Bundesliga-Sieg seit zehn Jahren

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    Florian Lindner turnte für Monheim unter anderem am Barren.
    Florian Lindner turnte für Monheim unter anderem am Barren.

    Als der letzte Turner das Reck verlassen hatte, gab es kein Halten mehr: Ausgelassener Jubel und Freudenschreie schallten seit vielen Jahren wieder nach einem Bundesliga-Wettkampf der Monheimer Turner durch die Stadthalle. Die unzähligen Trainingsstunden hatten sich endlich ausgezahlt. Gegen die KTV Obere Lahn gelang dem Team von Trainer Mario Reichert der erste Saisonsieg und auch der erste Triumph in der obersten Liga seit 2005.

    Durch das in dieser Deutlichkeit eigentlich nicht erwartete 42:29 gaben die Monheimer den achten und damit letzten Tabellenrang an die KTG Heidelberg ab.

    Dabei hatte es anfangs gar nicht so gut für die Gastgeber ausgesehen: Durch solide Vorträge entschied Obere Lahn das erste Gerät, den Boden, mit 8:6 für sich. Ein ähnliches Bild ergab sich am Seitpferd. Obere Lahn agierte taktisch klug und profitierte letztendlich von einem Absteiger des TSV-Turners Florian Lindner zum 8:7-Gerätesieg. An den Ringen war jedoch auf die Stärke der Gastgeber Verlass. Lindner machte seinen Patzer am Seitpferd mit einer sehr guten Übung wett. Höhere Qualität im Inhalt und in der Ausführung verhalf den Monheimern schließlich zu einer 22:18-Pausenführung, die Lukas Schlotterer erst im letzten Duell mit einer starken Vorstellung sicherstellte.

    Dass Monheim die Wettkampfpause auch zur Erhöhung der Ausgangswerte genutzt hatte, zeigte sich am Sprung. Sowohl Artjem Weimer mit einem Tsukahara mit eineinhalb Schrauben, als auch Julius Rabenstein mit einem spektakulären Überschlag-Doppelsalto präsentierten erstmals erhöhte Schwierigkeitsgrade und holten dafür zwei Punkte beziehungsweise ein Unentschieden. Dadurch war der Vorsprung bereits auf acht Zähler angewachsen. Als aber Artjem Weimer am Barren seinen Abgang nicht in den Stand brachte, und Florian Lindner die Punkte dem noch besseren Andrey Likhovitskiy überlassen musste, keimte noch einmal Hoffnung für die Gäste auf. Diese machte James Hall und Lukas Schlotterer zunichte, indem sie das Ergebnis auf eine Elf-Punkte-Führung ausbauten. Auch beim Reckturnen zeigte Monheim die etwas ausgeglichenere Leistung, während Obere Lahn mit einigen kleinen Schwierigkeiten kämpfte. Nach dem zweiten Duell war dann schließlich auch rechnerisch die Entscheidung gefallen, welche von den Zuschauern in der ausverkauften Halle laut- und gesangsstark gefeiert wurde. Den Gästen blieb als kleines Trostpflaster immerhin, dass sie den sechsten Tabellenplatz beibehalten und mit WM-Teilnehmer Andrey Likhovitskiy den Topscorer des Tages stellten. Der TSV Monheim dagegen gewann zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nicht nur gegen einen Mitaufsteiger, sondern gegen eine Mannschaft, die bereits im Vorjahr erstklassig war.

    Ein sichtlich gelöster Trainer Mario Reichert bescheinigte seiner Mannschaft nach dem Wettkampf eine „gute Leistung“, wenn auch „nicht optimal“. Die Stimmung im Team sei sehr gut. „Alle brennen darauf, oben zu bleiben“, sagte Reichert und spielte damit auf den möglichen Klassenerhalt an. Dafür sei mit dem Sieg gegen Obere Lahn der Grundstein gelegt worden. „Der entscheidende Wettkampf kommt nächste Woche, dann müssen wir Heidelberg schlagen“, erklärte der Trainer. Bei einem Sieg ist den Monheimern ein weiteres Jahr in der Bundesliga sicher. Ein sehr seltenes Unentschieden würde dem TSV ebenfalls reichen.

    Von dem Erfolg überzeugt ist Teamkapitän Dominik Klenner, dem mit dem Heim-Sieg auch das beste Geschenk zu seinem 30. Geburtstag gemacht wurde. „Ein Nachteil ist zwar, dass wir nach Heidelberg reisen müssen, aber wir sind so stark – wir schaffen das dort.“ Er vermute zum Saisonfinale ein knappes Ergebnis zwischen den Aufsteigern Monheim und Heidelberg, weshalb in der kommenden Woche umso mehr trainiert werde. Nun werde aber gefeiert: „Wir wollen es krachen lassen!“ Teamkollege James Hall wollte sich dahingehend lieber etwas zurückhalten. Der Brite flog schon am Sonntag wieder in seine Heimat zurück. Dort wolle er „hart trainieren, dann am Samstag wiederkommen und gewinnen!“. Ein großes Lob sprach er den Monheimer Fans aus, die den gesamten Wettkampf über für Stimmung gesorgt hatten. Dies helfe ihm und den anderen Turnern ungemein, betonte Hall. (sut, sber)

    Wer gegen Heidelberg live dabei sein möchte, kann sich unter www.tsv-monheim.com für die Fahrt nach Heidelberg anmelden.

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