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Turnen: Der Joker ist ein Brite

Turnen

Der Joker ist ein Brite

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    TSV-Neuzugang James Hall überzeugte an allen Geräten.
    TSV-Neuzugang James Hall überzeugte an allen Geräten. Foto: Szilvia Izsó

    Wenn ein Weltmeister kommt, ist die Bude in der Regel voll. Dies traf am Samstag auch auf die Monheimer Stadthalle zu, war doch niemand geringeres als der Deutsche Meister im Turnen, MTV Stuttgart, zu Gast, in dessen Team Olympia-Medaillengewinner Fabian Hambüchen und Europameisterschaftsteilnehmer Sebastian Krimmer turnen. Vor ausverkauftem Haus fand nach neun Jahren in Monheim wieder ein Wettkampf in der Bundesliga statt. Und die Begegnung übertraf die hohen Erwartungen aller Beteiligten sogar noch.

    Die Gäste, die sich für diese Saison mit Fabian Hambüchen verstärkt hatten, zeigten auch ohne zusätzliche ausländische Unterstützung, auf welches Niveau sich der TSV Monheim dieses Jahr einstellen sollte, um im Kampf um den Klassenerhalt konkurrenzfähig zu sein. Das Bodenturnen ging damit gleich zu Beginn deutlich mit 5:13 an den MTV Stuttgart – nicht zuletzt durch einige Patzer auf Monheimer Seite. Die Punkte für die Jurastädter holte der Neuzugang aus England, James Hall, der mit Abstand höchsten Wertung an diesem Gerät. Hall punktete auch am Pauschenpferd für Monheim, während der zweite Neuzugang in den Monheimer Reihen, Florian Lindner, gegen Fabian Hambüchen ein Unentschieden herausturnen konnte. Am Ende hieß es 4:9 für den MTV Stuttgart. Die mit Höchstschwierigkeiten gespickte Ringe-Übung von Florian Lindner bescherte den Monheimern daraufhin die nächsten Punkte zum respektablen 11:31-Pausenstand.

    Während sich nach der Pause die ersten beiden Duelle am Sprung nahezu egalisierten, gelang dem Jungstar aus Monheim, Julius Rabenstein, die Sensation: Unentschieden gegen den mehrfachen Olympiateilnehmer Fabian Hambüchen. Dieser musste bei seinem Tsukahara mit zweieinhalb Drehungen – einer der schwersten Sprünge überhaupt an diesem Gerät – bei der Landung mit der Hand nachhelfen und bekam deshalb Abzüge. Aufgrund der schwierigeren Übung von Alexander Maier (5,2) konnte Artjem Weimer (4,4) trotz einwandfreier Vorstellung keine Punkte holen und so ging auch der Sprung mit 0:4 an die Gäste aus Stuttgart. Mit einer fabelhaften Übung holte Lukas Schlotterer am Barren die nächsten drei Scorepunkte auf die Monheimer Seite, wohingegen die nachfolgenden beiden Duelle aufgrund der sehr viel schwierigeren Übungen der MTV-Turner klar abgegeben werden mussten. James Hall holte mit einer sauberen Übung weitere vier Scorepunkte nach Monheim – das Gerät ging denkbar knapp mit 7:8 an die Stuttgarter. Am Reck hielt nur James Hall mit und erkämpfte drei Scorepunkte für den TSV.

    Der Höhepunkt des Abends war zum Abschluss die Galavorstellung des Weltmeisters am Königsgerät, dem Reck: Fabian Hambüchen zeigte die mit Abstand schwierigste Übung und brachte diese fehlerfrei unter tosendem Applaus zum Abschluss. Am Ende ging der Wettkampf mit 21:51 Punkten und 0:12 Gerätepunkten verdient an die Gäste aus Stuttgart, die klaren Favoriten.

    Das Trostpflaster für den TSV Monheim lieferte James Hall. Er verwies mit 16 Scorepunkten sogar Fabian Hambüchen (zwölf Punkte) auf Rang zwei und steht damit auf dem dritten Platz der Einzelwertung der Bundesliga. (sber, sut)

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