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Tischtennis: Protest gegen die Verbandslösung

Tischtennis

Protest gegen die Verbandslösung

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    Am 13. März wurde der Spielbetrieb im Tischtennis ausgesetzt. Mit der Lösung des Verbandes zur Auf- und Abstiegsregelung sind nicht alle zufrieden.
    Am 13. März wurde der Spielbetrieb im Tischtennis ausgesetzt. Mit der Lösung des Verbandes zur Auf- und Abstiegsregelung sind nicht alle zufrieden. Foto: Sing

    Diese Verbandsentscheidung schlägt hohe Wellen: Ausgerechnet am 1. April veröffentlichte der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) seine Entscheidung, wie die aufgrund der Corona-Krise abgebrochene Saison 2019/20 gewertet werden soll. Danach wird der Stand zum Zeitpunkt der Aussetzung der Spielzeit – konkret der 13. März – als Abschlusstabelle gewertet. Die in diesen Abschlusstabellen auf den Auf- und Abstiegsplätzen befindlichen Mannschaften steigen auf beziehungsweise ab. Hinsichtlich der Relegation konnten die Landesverbände selbstständig Lösungen erarbeiten. Im Bereich des Bayerischen Tischtennis-Verbandes (BTTV) wurde beschlossen, dass alle Relegationsplatzinhaber in der jeweiligen Liga verbleiben.

    Die Auswirkungen dieses Beschlusses, mit dem der DTTB gegenüber anderen Fachverbänden den Vorreiter spielte, lassen sich an der Landesliga Westsüdwest, in der der derzeit ranghöchste Vertreter des Donau-Ries-Kreises, das Männerteam des TSV Rain, mitspielt, mustergültig ablesen.

    Der TV Dillingen II hat zwar vier Minuspunkte auf dem Konto, der TTSC Warmisried dagegen nur drei, doch dank drei mehr ausgetragener Spiele belegen die Donaustädter in der schiefen Tabelle den ersten Platz.

    Für jeden Sportler bleibt da ein fader Beigeschmack – und die Argumentation von BTTV-Vizepräsident Sport, Gunther Czpera, trifft in diesem Fall auch nicht zu: „Die diversen Wertungs-Optionen hätten in weit mehr als 80 Prozent der Fälle zu identischen Auf- und Absteigern geführt“. Bei Zugrundelegung der Vorrunden-Abschlusstabelle nämlich wäre das Team aus dem Unterallgäu aufgestiegen.

    Bundesweit gibt es zahlreiche solcher Beispiele – Robert Wittl, Abteilungsleiter des niederbayerischen TSV Siegenburg, hat deswegen eine Online-Petition gestartet und fordert, dass der DTTB eine Umfrage mit mehreren Alternativen unter den Mitgliedsvereinen durchführt, anstatt die nach seinen Worten „unfairste aller möglichen Lösungen“ von oben aufzuzwingen.

    Der Verband hat inzwischen auf seiner Internetseite www.tischtennis.de auf die Proteste reagiert. Er gesteht ein, dass die Tabellensituation vom 13. März „jedoch – der einzige Nachteil – Mannschaften mit einer unterschiedlichen Anzahl von absolvierten Punktspielen enthält. In sehr vielen Fällen ist dieser Mangel unerheblich. Sollte es in Einzelfällen zu Härten kommen, könnten diese auf den verschiedenen Ebenen aufgefangen werden. Der DTTB und die Landesverbände versuchen, einen Großteil der Härtefälle auf den verschiedenen Ebenen, so gut es geht, zu regeln.“

    Es muss abgewartet werden, wie sich das auf den konkreten Fall in der Landesliga Westsüdwest auswirkt. Beim TSV Rain – vom Auf- und Abstiegsgeschehen nicht direkt betroffen – sieht man den Entwicklungen jedenfalls gelassen entgegen. „Ich kann damit leben, ohne groß nachzuhaken“, meint Jürgen Genz, Mannschaftsführer des Neulings, der mit 12:14 Punkten auf Tabellenplatz fünf rangiert. Immerhin fünf Spiele fielen beim TSV dem Virus zum Opfer.

    Nach den Partien in Königsbrunn, gegen Warmisried und in Bad Wörishofen wäre am vergangenen Wochenende zum Saisonabschluss eine Zweifachbegegnung mit der TSG Hochzoll angestanden, freitags gegen die Zweite auswärts und samstags gegen die Erste zuhause.

    Den Tischtennisspielern bleibt nun noch die Hoffnung, dass die Pandemie bis September soweit eingedämmt ist, um wenigstens die neue Saison regulär starten lassen zu können. Nach derzeitigem Stand der Dinge dann mit Verbandsliga-Absteiger SC Siegertshofen sowie den Aufsteigern SV Unterknöringen und SV Memmingerberg, die die Absteiger TTF Blaichach-Burgberg und TSV Königsbrunn II ersetzen. (wrö)

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